Ausgabe 2025
Geschichte
Die Hauptstadt Kasachstans, die 2019 zu Ehren des ehemaligen Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajew in Nursultan umbenannt wird und seit 2022 wieder Astana heißt, steht mit ihrem Namen Patin für ein hochkarätiges Radsportteam, nachdem dessen Sponsor Liberty Seguros im Mai 2006 aussteigt. Seitdem sichert die Finanzierung durch verschiedene Firmen, die der Regierung der ehemaligen asiatischen Sowjetrepublik nahestehen, die Existenz einer Formation, die häufig das Management wechselt und eine wechselvolle Geschichte hat.
Sie ist weiterhin beim kasachischen Verband gemeldet, findet aber Ende 2024 mit dem chinesischen Fahrradhersteller XDS einen neuen Hauptsponsor. Das Team, das 2007 von der Tour ausgeschlossen wird, nachdem sein Kapitän und Gründer Alexander Winokurow positiv getestet wird, muss einige Bewährungsproben durchstehen, bevor es sein Tour-Comeback feiern kann. Bei der Tour 2009 ist es in zwei Lager gespalten: den Clan um den späteren Gesamtsieger Alberto Contador und das Gefolge von Lance Armstrong – den Star bei seinem Comeback. Contador gewinnt 2010 die Tour, aber der Internationale Sportgerichtshof erkennt ihm nach einem langwierigen Verfahren den Sieg ab. 2011 erleidet Alexander Winokurow, die Galionsfigur des Teams, der sich eigentlich mit diesem Auftritt von der Tour de France verabschieden will, im Departement Cantal Knochenbrüche. Daher geht der kasachische Meister in die Verlängerung, holt bei den Olympischen Spielen in London 2012 die Goldmedaille im Straßenrennen und bereitet eine Formation aus einem Land, das trotz aller Irrungen und Wirrungen für die Tour de France brennt, auf die Zukunft vor. Vincenzo Nibali, der 2013 und 2016 den Giro d’Italia und 2014 die Tour de France gewinnt, führt die Formation zurück an die Spitze. Fabio Aru, Sieger der Vuelta 2015 und wie vor ihm Nibali (2014) Etappensieger in La Planche des Belles Filles (2017), ist der einzige Fahrer, der Chris Froome im Gebirge das Gelbe Trikot abjagt: In Peyragudes übernimmt er es immerhin für zwei Tage. Die sturzbedingte Aufgabe des dänischen Teamkapitäns Jakob Fuglsang, der das Critérium du Dauphiné und Lüttich-Bastogne-Lüttich gewinnt, vermasselt der Formation Astana 2019 die Tour.
So schlägt 2020 die Stunde des „Supermann“ genannten Kolumbianers Miguel Ángel López, der bereits beim Giro und der Vuelta auf das Siegertreppchen steigt. Aber vor dessen Sieg auf der Königsetappe am Col de la Loze hat schon der Sieg des Kasachen Alexei Luzenko am Mont Aigoual einen hohen Symbolwert für Astana.
Es ist ein Auslöser für das Maskottchen der Formation: Während das Team 2021 von internen Querelen geplagt und Winokurow vorübergehend von allen leitenden Aufgaben freigestellt wird, konzentriert sich Luzenko auf die Gesamtwertung und wird in Paris Siebter. 2022 verteidigt er trotz Rückkehr von Nibali und Lopez mit einem achten Platz in der Gesamtwertung seinen Anspruch auf Alleinherrschaft bei der Tour de France.
Nachdem sich Astana 15 Jahre lang auf die Gesamtwertung der großen Rundfahrten konzentriert hat, beschließt das Team 2023, mit Mark Cavendish auf den berühmtesten aller Sprinter zu setzen. Er ist auf der Jagd nach dem absoluten Rekord an Etappensiegen, um Eddy Merckx zu übertrumpfen, mit dem er gleichauf liegt (34 Siege). Als Zweitplatzierter auf der Etappe nach Bordeaux verpasst er das Ziel nur knapp. Nach einem schweren Sturz am Tag darauf vertagt er dieses Projekt, obwohl er ursprünglich für 2023 seinen Abschied aus dem Profisport angekündigt hat (wie Winokurow 2012). Und mit seinem 35. Etappensieg in Saint-Vulbas verwirklicht er 2024 sein Ziel. Da Luzenkos Leistung im letzten Jahr nur mittelmäßig (8. Platz in Troyes) und er auf dem Absprung ist, wird der kolumbianische Hoffnungsträger Harold Tejada, der in Bologna den 5. Platz und beim Zeitfahren von Monaco nach Nizza den 8. Platz belegt, 2024 zur zweiten Speerspitze des Teams.
- Finalsiege2
- Etappensiege15
- Gelbe Trikots34
- Sonstige verdientes Rennen1
Gesamtsiege: 2
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2009: Alberto Contador
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2014: Vincenzo Nibali
Podiumsplätze: 0
Etappensiege: 15
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2009: Mannschaftszeitfahren in Montpellier; Alberto Contador in Verbier und Annecy (Zeitfahren)
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2010: Alexander Winokurow in Revel
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2014: Vincenzo Nibali in Sheffield, La Planche des Belles Filles, Chamrousse und Hautacam
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2015: Vincenzo Nibali in La Toussuire
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2017: Fabio Aru in La Planche des Belles Filles
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2018: Omar Fraile in Mende; Magnus Cort Nielsen in Carcassonne
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2020: Alexei Luzenko am Mont Aigoual; Miguel Angel Lopez in Méribel/Col de la Loze
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2024: Mark Cavendish in Saint-Vulbas
Siege in anderen Wertungen: 1
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2009: Mannschaftswertung
Gelbe Trikots: 34
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2009: Alberto Contador, sieben Tage
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2010: Alberto Contador, sechs Tage
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2014: Vincenzo Nibali, neunzehn Tage
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2017: Fabio Aru, zwei Tage
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