Ausgabe 2025
Fahrer MOVISTAR TEAM
Geschichte
Die in Pamplona zunächst im Amateurlager gegründete Formation kann stolze 42 Teilnahmen an der Tour de France in Folge vorweisen! Sie wird noch immer von Teamgründer Eusebio Unzué gemanagt, der lange die Zügel dem großen Weisen José Miguel Echavarri überlässt! Die Verantwortlichen erinnern sich noch an ihren fulminanten Einstieg 1983, als Ángel Arroyo auf Anhieb auf den zweiten Platz der Gesamtwertung hinter Laurent Fignon kommt. Der Formation gelingt beim Zeitfahren am Puy de Dôme ein vielbeachteter Doppelerfolg mit Pedro Delgado, der den dritten Erfolg eines Spaniers bei der Tour (1988) nach Federico Bahamontes und Luis Ocaña verbucht.
Die Bank Banesto löst die Aluminiumfabrik Reynolds ab und Miguel Indurain übernimmt den Staffelstab von Delgado. Der Junge vom Bauernhof aus Navarra bleibt dem Team bis zu seinem Abschied vom Radsport am 2. Januar 1997 treu und wird zur Ikone des spanischen Radsports. Echavarri und Unzué versuchen, die Erinnerung an ihn mit der Rekrutierung von Abraham Olaño und Alejandro Valverde hochzuhalten. Die beiden feiern Gesamtsiege bei der Spanienrundfahrt, scheitern aber an der Tour de France, wo sie „nur“ Etappenerfolge verbuchen. Kurioserweise bringt die Geschichte dem Hause Navarra das Gelbe Trikot in einer abenteuerlichen Episode zurück: Das Peloton gönnt 2006 Óscar Pereiro eine halbe Stunde Vorsprung, der seinerseits in den Pyrenäen den anderen 26 Minuten überlassen hatte. Die bemerkenswert langlebige iberische Formation, die nacheinander unter den Namen Iles Baléares, Caisse d’Épargne und Movistar antritt, kehrt selten mit leeren Händen von der Tour de France zurück. Valverde nutzt 2012 die letzte Chance in den Pyrenäen und siegt in Peyragudes. Er verpasst 2014 knapp eine Podiumsplatzierung (4. Platz), bevor es ihm 2015 mit 35 Jahren erstmals gelingt, einen der begehrten Plätze auf dem Siegerpodest (3.) zu ergattern, während Nairo Quintana wie 2013 den zweiten Platz belegt. Der Kolumbianer klettert 2016 erneut aufs Podest (3. Platz), enttäuscht aber 2017 (12. Platz), während Valverde bereits im Eröffnungszeitfahren in Düsseldorf schwer stürzt.
Movistar ist die einzige verbleibende Formation des spanischen Radsports, der zwischen dem Rückzug von Alberto Contador (Ende 2017) und dem Aufstieg von Juan Ayuso und Carlos Rodriguez (2022) darben muss. 2018, 2019 und 2020 behauptet sie dank Quintana mit zwei gewonnenen Bergetappen und der Mannschaftswertung noch ihren Platz bei der Tour de France. Auch wenn sie keinen Fahrer auf dem Podium platziert, verzeichnet ihr Trio, in dem es keinen ausgewiesenen Anführer gibt, jenseits des Podiums gute Platzierungen. Mikel Landa, Nairo Quintana und Alejandro Valverde belegen 2018 den 7., 10. und 14. Platz sowie 2019 den 6., 8. und 9. Platz. Enric Mas, der zu Recht oder Unrecht manchmal als neuer Contador gehandelt wird, kann 2020 bis auf den 5. Platz vorfahren, während Valverde auf Rang 12 landet. Die Rekrutierung von Miguel Ángel López wird 2021 zum Debakel, sodass die Formation aus Pamplona, die sich oft mit der Mannschaftswertung über ihre weniger berauschenden Ergebnisse hinwegtrösten kann, die Strategie wechselt und angesichts des Karriereendes von Valverde wieder auf einen klaren Kapitän setzt: Enric Mas (6. Platz 2021). Bei der Tour 2022 enttäuscht er jedoch. Er liegt an 11. Stelle der Gesamtwertung, als er wegen Covid-19 aufgeben muss.
Nach einem Sturz scheidet er 2023 bereits auf der ersten Etappe aus. Der Mallorquiner baut 2024 weiter ab und kommt auf den 19. Platz der Gesamtwertung, nachdem er sein Augenmerk auf einen Etappensieg verlagert. Sein bestes Ergebnis ist ein dritter Platz in Superdévoluy. Diesen Platz belegt auch der Kolumbianer Fernando Gaviria im Massensprint in Dijon, nachdem er sich in Turin bereits Biniam Girmay geschlagen geben muss.
- Finalsiege7
- Etappensiege34
- Gelbe Trikots79
- Sonstige gewonnene Rennen13
Gesamtsiege: 7
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1988: Pedro Delgado
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1991, 1992, 1993, 1994, 1995: Miguel Indurain
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2006: Óscar Pereiro (nach Disqualifizierung von Floyd Landis)
Podiumsplätze: 7
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1983: Ángel Arroyo, Zweiter
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1989: Pedro Delgado, Dritter
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1999: Alex Zülle, Zweiter
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2013: Nairo Quintana, Zweiter
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2015: Nairo Quintana, Zweiter; Alejandro Valverde, Dritter
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2016: Nairo Quintana, Dritter
Etappensiege: 34
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1983: Ángel Arroyo am Puy de Dôme (Zeitfahren)
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1984: Ángel Arroyo in Morzine
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1985: Eduardo Chozas in Aurillac
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1986: Julián Gorospe in Saint-Étienne
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1988: Pedro Delgado in Villard-de-Lans (Zeitfahren)
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1989: Miguel Indurain in Cauterets
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1990: Miguel Indurain in Luz-Ardiden
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1991: Miguel Indurain in Alençon (Zeitfahren) und Mâcon (Zeitfahren)
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1992: Miguel Indurain in San Sebastián (Prolog), Luxemburg (Zeitfahren) und Blois (Zeitfahren)
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1993: Miguel Indurain am Puy du Fou (Prolog) und Lac de Madine (Zeitfahren)
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1994: Miguel Indurain in Bergerac (Zeitfahren)
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1995: Miguel Indurain in Seraing (Zeitfahren) und Lac de Vassivière (Zeitfahren)
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1997: Abraham Olano in Eurodisney (Zeitfahren)
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2000: Vicente García Acosta in Draguignan
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2003: Juan Antonio Flecha in Toulouse; Pablo Lastras in Saint-Maixent-L’Ecole
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2005: Alejandro Valverde in Courchevel
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2008: Alejandro Valverde in Plumelec und Super-Besse; Luis León Sánchez in Aurillac
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2009: Luis León Sánchez in Saint-Girons
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2011: Rui Costa in Super-Besse
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2012: Alejandro Valverde in Peyragudes
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2013: Rui Costa in Gap und Le Grand-Bornand; Nairo Quintana in Annecy-Le Semnoz
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2016: Ion Izagirre in Morzine
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2018: Nairo Quintana in Saint-Lary-Soulan/Col du Portet
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2019: Nairo Quintana in Valloire
Siege in anderen Wertungen: 13
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1991: Mannschaftswertung
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1999: Mannschaftswertung
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2000: Francisco Mancebo (bester Jungprofi)
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2003: Denis Menchov (bester Jungprofi)
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2004: Vladimir Karpets (bester Jungprofi)
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2013: Nairo Quintana (bester Kletterer und bester Jungprofi)
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2015: Nairo Quintana (bester Jungprofi) und Mannschaftswertung
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2016: Mannschaftswertung
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2018: Mannschaftswertung
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2019: Mannschaftswertung
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2020: Mannschaftswertung
Gelbe Trikots: 79
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1988: Pedro Delgado, elf Tage
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1991: Miguel Indurain, zehn Tage
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1992: Miguel Indurain, zehn Tage
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1993: Miguel Indurain, vierzehn Tage
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1994: Miguel Indurain, dreizehn Tage
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1995: Miguel Indurain, dreizehn Tage
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2006: Óscar Pereiro, sechs Tage
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2008: Alejandro Valverde, zwei Tage
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