Ausgabe 2023

Etappesiege 0
Gesamtklassement 8
Die fahrer im Rennen 8
Teamleiter : WHITE Matthew / HAYMAN Mathew

Geschichte

Nach dem (Eintags-)Erfolg von Phil Anderson bei der Tour de France unter der „Herrschaft“ von Bernard Hinault (am 30. Juni 1981 in Saint-Lary-Soulan) lässt sich Australien 30 Jahre Zeit, bevor es ein Team mit nationaler Identität bei der Tour ins Rennen schickt. In den 1990er und 2000er Jahren erwerben sich die Fahrer aus „Down under“ den Ruf von Pionieren, aber sie gelten auch als Söldner, denn um bei der Tour de France starten zu können, haben sie keine andere Wahl, als bei den europäischen und amerikanischen Teams anzuklopfen.
Entre Phil Anderson et Cadel Evans, premier vainqueur du Tour (2011) venu de l’hémisphère sud,
Zwischen Phil Anderson und Cadel Evans, dem ersten australischen Tour-Sieger (2011), tragen Stuart O’Grady, Bradley McGee und Robbie McEwen das Gelbe Trikot. Die Tour erlebt auf dem fünften Kontinent einen echten Beliebtheitsschub, der 2012 die Geburtsstunde des ersten hochkarätigen australischen Teams einläutet. Unter dem Namen GreenEdge (die „grüne Kante“ wegen seiner ökologischen Botschaft und weil Grün die zweite Landesfarbe neben Gold ist) wird das Team vom Geschäftsmann Gerry Ryan finanziert – Wohnwagenhersteller und Eventveranstalter (unter anderem), der zu diesem Zeitpunkt bereits seit 20 Jahren Rennen und Fahrer in Australien unterstützt. Ein Sponsor ist schnell gefunden: das Bergbauunternehmen Orica.
Die erste Teilnahme an der Tour de France bleibt eher erfolglos. Der Sprinter Matt Goss fährt fünfmal unter die TOP 3 (2. Platz in Saint-Quentin und Brive-la-Gaillarde, 3. Platz in Tournai, Metz und Paris), kann aber keinen Sieg erzielen. 2013 macht das Team unter Leitung von Shayne Bannan von sich reden, unter anderem mit der berühmten Episode des Mannschaftsbusses, der unter dem Zielbogen der ersten Etappe steckenbleibt. Mehr noch bleiben aber der Sieg im Mannschaftszeitfahren von Nizza in Erinnerung und der Wechsel des Gelben Trikots von Phil Andersons ehemaligem Zögling Simon Gerrans zu Daryl Impey, der es als erster Afrikaner bei der Tour de France trägt! In den beiden Folgejahren ist die Formation vom Pech verfolgt. 2014 stürzt Michael Matthews vor dem Tour-Auftakt in Leeds. Dann trifft es Simon Gerrans, der auf der ersten Etappe von Mark Cavendish zu Boden gebracht wird. So ist das beste Ergebnis der 4. Platz von Michael Albasini in Saint-Étienne. Auch 2015 erleiden Matthews, Gerran sowie Daryl Impey und Albasini auf der dritten Etappe schwere Stürze.
Das Glücksrad dreht sich weiter und diesmal in die richtige Richtung. Matthews überwindet 2016 den Fluch und holt sich in Revel seinen ersten Etappensieg bei der Tour. Adam Yates, der am Mont Ventoux nur knapp am Gelben Trikot vorbeifährt, beschert Orica in Paris den ersten Wertungstitel, denn mit seinem 4. Platz in der Gesamtwertung ist er der beste Jungprofi. Einzigartig in den Tour-Annalen ist, dass sein Bruder Simon 2017 in seine Fußstapfen tritt und ebenfalls das Weiße Trikot gewinnt. Mit den britischen Zwillingen und dem australischen Kletterer Jack Haig, der wie Cadel Evans mit dem Mountainbike angefangen hat, verlagert das Team, das nach weiteren Unternehmen von Gerry Ryan zwischenzeitlich erst Mitchelton und dann BikeExchange-Jayco heißt, seine Kompetenzen von seiner ursprünglichen Spezialdisziplin Sprint stärker in Richtung Gebirge, ohne jedoch in der Gesamtwertung zu glänzen. Der auserkorene Kapitän Adam Yates landet 2018 und 2019 auf dem 29. Platz. Aber die vier Etappensiege der Tour 2019 sowie die vier Tage, die Adam Yates 2020 im Gelben Trikot fährt, lassen jede Enttäuschung darüber schnell vergessen! 2021 schiebt das Team Frust: Michael Matthews, Zweiter auf der ersten Etappe in Landerneau und in der Punktewertung, greift erfolglos nach dem Sieg. Esteban Chaves führt in der Gesamtwertung ein Schattendasein und beendet die Tour auf dem 13. Rang. Aber Matthews schlägt sich 2022 erfolgreich und holt in Mende einen Etappensieg, der von immensem Mut geprägt ist. Er schließt nahtlos an den Etappensieg von Dylan Groenewegen in Dänemark an, denn das Team hat sich mit der Rekrutierung eines Topsprinters wieder auf seine ursprüngliche DNA besonnen.

  • Finalsieg0
  • Etappensiege9
  • Gelbe Trikots8
  • Sonstige verdientes Rennen0

Gesamtsiege: 0

Podiumsplätze: 0


Etappensiege: 9

- 2013: Simon Gerrans in Calvi und Mannschaftszeitfahren in Nizza
- 2016: Michael Matthews in Revel
- 2019: Daryl Impey in Brioude; Simon Yates in Bagnères-de-Bigorre und Foix Prat d’Albis; Matteo Trentin in Gap
- 2022: Dylan Groenewegen in Sondeborg; Michael Matthews in Mende

Siege in anderen Wertungen: 2
- 2016: Adam Yates (bester Jungprofi)
- 2017: Simon Yates (bester Jungprofi)

Gelbe Trikots: 8
- 2013: Simon Gerrans, zwei Tage; Daryl Impey, zwei Tage
- 2020: Adam Yates, vier Tage

TEILNAHMEN: 11 (seit 2012)

DIE ZAHL
7: Australier, die das Gelbe Trikot der Tour de France getragen haben (Phil Anderson, Stuart O’Grady, Bradley McGee, Robbie McEwen, Cadel Evans, Simon Gerrans, Rohan Dennis).

MEILENSTEINE
2. Juli 2013: Orica-GreenEdge gewinnt das Mannschaftszeitfahren von Nizza und führt Simon Gerrans, der am Vortag die Etappe von Calvi gewinnt, zum Gelben Trikot.
23. Juli 2017: Simon erhöht die Anzahl der Tage, die die Yates-Zwillinge im Weißen Trikot fahren, auf 32, nachdem sein Bruder Adam im Vorjahr mit 15 Trikots vorgelegt hat.
14. Juli 2019: Daryl Impey gewinnt als zweiter Südafrikaner eine Etappe der Tour de France (nach Robert Hunter 2007) und holt in Brioude, der Geburtsstadt von Romain Bardet, den ersten der vier Etappensiege von Mitchelton-Scott bei der 106. Tour de France.

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