Trotz der bissigen Anstiege im Baskenland geht für einige Fahrer und Zuschauer die Tour mit der ersten schweren Etappe in den Pyrenäen erst richtig los. Trennen vor der Etappe noch nur Sekunden die Platzierten auf den ersten 20 Plätzen, dürfte sich das am Ende des heutigen Rennens deutlich ändern. Auch ein Wechsel beim Träger des Gelben Trikots ist möglich.
Man kann von Pau, dem heutigen Startort, das Ziel in Laruns auf direktem Weg nach knapp 42 km erreichen. Oder man folgt dem Parcours der ersten Bergetappe und ist dann 162,7 km unterwegs. Und muss dabei über drei steile Berge klettern: nach der Sprintwertung in Lanne-en-Barétous, knapp 50 km nach dem Start, bleibt das Terrain noch 20 km nur wellig; dann geht es steil bergauf von 300 auf 1.540 m zum Col de Soudet, dem ersten Riesen dieser Gebirgsetappe und zugleich ersten Berg der Ehrenkategorie der diesjährigen Großen Schleife. Über 15 km mit bis zu 12 Steigungsprozenten und 7,2 % im Schnitt auf einer rauen Pyrenäenstraße. Vom heute höchsten Punkt abwärts, ehe es ca. 35 km weiter erneut klettern heißt. Allerdings vergleichsweise nur auf 674 m zum Col d’Ichère - 3. Kategorie mit 4,2 km mit im Schnitt 7 %. Kurz darauf die dritte Kletterpartie zum Col de Marie Blanque in 1.035 m Höhe. Der Berg der 1. Kategorie ist eine noch größere Herausforderung als der Soudet mit im Schmitt 8,6 % auf 7,7 km und Passagen von bis zu 13,6 %. Dazu gibt es auch noch Bonussekunden. Zusammen mit der rund 10 km langen Abfahrt sind noch 18 km bis ins Ziel in Laruns zurückzulegen. Willkommene Gelegenheit für abgehängte Fahrer verlorenes Terrain aufzuholen.
32 Bergpunkte zu vergeben
Während die Sprinter schon am Soudet Probleme bekommen und ins Gruppetto zurückfallen dürften, werden sich die Favoriten auf die Gesamtwertung spätestens zum Marie Blanque hinauf den ersten Schlagabtausch liefern - die erste Kraftprobe auf dem Weg nach Paris. Für den Träger des Bergtrikots Neilson Powless wird es schwer werden, dieses Trikot bei 32 zu vergebenden Bergpunkten zu verteidigen. Stressig könnte es auch für Georg Zimmermann werden, der die Hoffnung auf das gepunktete Trikot noch nicht aufgegeben hat. Für Emanuel Buchmann wird es darauf ankommen, seine gute Position und damit die Hilfe für seinen Kapitän Jai Hindley zu bestätigen.