Die Weltmeisterschaft der Sprinter

Wäre da nicht der Rundkurs mit den Zieldurchfahrten auf den Champs Elysées, könnte man von einer gemütlichen Kaffeefahrt sprechen. Auch wenn das Gelbe Trikot auf der letzten Etappe traditionell nicht mehr angegriffen wird und alle Trikots ohne Wenn und Aber vergeben sind, so gehört der Sprinterfolg auf diesem Prachtboulevard doch zu den prestigeträchtigsten Etappensiegen jeder Frankreich-Rundfahrt.

La place de l'Etoile
La place de l'Etoile © Getty/borchee

Und die Sprinter wollen endlich mal unter sich sein und nicht wieder durch Trick 17 von Jumbo-Visma wie in Cahors um die erhoffte Auseinandersetzung um diesen Sieg auf der ansteigenden Zielgeraden gebracht werden. Nicht umsonst wird die letzte Etappe der Tour auch als die inoffizielle Weltmeisterschaft der Sprinter bezeichnet. Schließlich haben noch einige Sieg gewohnte Fahrer, die bisher leer ausgegangen sind, eine Rechnung offen: allen voran Caleb Ewan und Peter Sagan oder Hugo Hofstetter und Alexander Kristoff. Dabei dürfen Jasper Philipsen, Fabio Jakobsen und Dylan Groenewegen nicht übersehen werden. Erst recht nicht Wout van Aert, der bisher auf fast sämtlichen Terrains das Maß aller Dinge bei dieser Großen Schleife war. Und 2021 in Paris gewonnen hat.

Von und nach Paris

Diesmal findet das Tour-Finale intra muros statt. Ähnlich wie 2017 in Marseille. Gestartet  wird an der Arena La Défense in Paris. Von dort führt der Kurs westwärts nach Yvelines; anschließend wieder zurück am Schloss von Versailles vorbei zur Côte du Pavé des Gardes (4. Kategorie, 1,3 km à 6,5 %), über die die Fahrer nach 43,3 km rollen. Traditionsgemäß durch Issy-les-Moulineaux, den Sitz der Organisation des Tour-Veranstalters A.S.O., knapp 7 km vom Stadtzentrum entfernt. Und weiter am Jardin du Luxembourg und der Glaspyramide des Louvre vorbei, von wo die Fahrer nach 60 km auf den abschließenden Rundkurs auf die Champs Elysées einbiegen. 55 schnelle Kilometer folgen mit acht Zieldurchfahrten mit einer Sprintwertung auf dem Prachtboulevard bei km 89,1. Und erst nach 115,6 km wird das endgültige Ziel erreicht. In der Regel fand hier ein Massensprint statt. Gelingt Sieger dem übermächtigen Wout van Aert der vierte Streich bei dieser Tour? Deutsche Fahrer haben nur eine ganz krasse Außenseiterchance - die Zeiten von Erik Zabel, André Greipel und Marcel Kittel sind vorbei; ein Nachfolger noch nicht gefunden.

22/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 19 - Castelnau-Magnoac / Cahors (188,3km) - VAN AERT Wout (JUMBO - VISMA)
22/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 19 - Castelnau-Magnoac / Cahors (188,3km) - VAN AERT Wout (JUMBO - VISMA) © A.S.O./Charly Lopez

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