Ewans zweiter Streich

Tour de France 2020 | Etappe 11 | Châtelaillon-Plage > Poitiers

Bei der heutigen Etappe konzentrierte sich alles auf den finalen Sprint in Poitiers. Den Solisten Matthieu Ladagnous ließ das Peloton ziehen; als ein Sextett zu ihm springen wollte, schob das Feld dem einen Riegel vor. Am Ende also der erwartete Massensprint mit dem zweiten Streich von Caleb Ewan, der sich aus dem Dreikampf Bennett, Sagan, van Aert raushielt. Anschließend wurde Sagan von der Jury wegen eines Kopfstoßes zurückgesetzt und fällt damit im Kampf um Grün weiter zurück. Auf jeden Fall keine Veränderungen bei den Trikotträgern.

Forscher Antritt von Matthieu Ladagnous unmittelbar nach der Startfreigabe durch François Lemarchand, den Vertreter von Christian Prudhomme. Anfangs schien der Franzose aus dem Hause FDJ auf Kollegen zu warten. Als niemand seine Gesellschaft suchte, blieb er allein auf weiter Flur und baute seinen Vorsprung vor dem bummelnden Feld rasch auf über vier, dann fünf Minuten aus. Gestern gestürzte Fahrer ließen sich vom Tour-Arzt versorgen - Zeit genug hatten sie nach der gestrigen nervösen und stressigen Etappe. Nach etwas mehr als 20 km kam Bewegung ins Feld. Ein starkes Sextett riss aus: Naesen, Stuyven, Gogl, Küng, Pöstlberger und van Asbroeck. Das Feld erhöhte jetzt ebenso das Tempo, so dass der Vorsprung des Solisten an der Spitze schmolz, die Sechs andererseits nicht wirklich Land gewinnen konnten. Vor allem Deceuninck-Quick-Step (DQT) sorgte für hohe Geschwindigkeit. Die Folge: Zusammenschluss und das geschlossene Feld nur noch eine Minute hinter Ladagnous. Nach 30 km war Ruhe eingekehrt; im Feld fuhr jetzt „Grün“ (DQT) vor „Gelb“ (TJV). Prompt wuchs der Vorsprung des Führenden wieder an.

Hinter Ladagnous kassiert Bennett die meisten Punkte

Nach der ersten Stunde im langsamsten Schnitt - 42,3 km - fuhr Ladagnous drei Minuten voraus in der Sumpflandschaft Poitevin. Es änderte sich am Zwischenstand wenig - der Vorsprung pendelte zwischen 2 und 3 Minuten. Das Stundenmittel war unter 40 Sachen gesunken und lag damit deutlich unter dem langsamsten Schnitt. Den einen Punkt bei der einzigen „Hügelwertung“ des Tages - etwas mehr als einen Kilometer bergauf mit im Schnitt 4,4 % - kassierte der Spitzenreiter inkl. einer Prämie. Wie erwartet wurden Richtung Sprintwertung zumindest die Sprinterteams lebendig. Nach Ladagnous sicherte sich Bennett Platz zwei vor seinem Anfahrer Morkov, Sagan und Trentin. Der „Grüne“ jetzt 25 Punkte vor Sagan. Das Feld kam dem Ausreißer unterdessen immer näher. Dessen Schnitt war von Stunde zu Stunde gesunken: 40, 38, 37 km/h. Hinten quälte sich Gregor Mühlberger (Bora) krankheitsbedingt über den Kurs und gab schließlich entkräftet auf. 43 km vor dem Ziel war die 120 km-Alleinfahrt des zum kämpferischsten Fahrer gekürten Franzosen beendet. 

Caleb Ewan bleibt der Sprinter, den es zu schlagen gilt

Nach einem Sturz in einer engen Ortsdurchfahrt 30 km vor dem Ziel musste Ion Izagirre mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben. Die Nervosität im Feld stieg ebenso wie das Tempo. Die Teams der schnellen Männer und der Männer fürs Gesamtklassement platzierten sich vorne - für die beste Ausgangsposition bzw. um Stürzen aus dem Weg zu gehen. Überraschende Attacke von Lukas Pöstlberger 6 km vor dem Ziel; Asgreen und Jungels schlossen zu ihm auf. Kamen aber nicht entscheidend weg. 2 km und der erwartete Massensprint. Mit Hochgeschwindigkeit wiederholte Caleb Ewan seinen Erfolg von Sisteron und verwies jeweils um Reifenbreite Sagan, Bennett und van Aert auf die Plätze. Einen Körperkontakt von Sagan mit van Aert wertete die Jury als unsportlich und setzte ihn weiter nach hinten.

Zusammenfassung der 11. Etappe
09/09/2020 - Tour de France 2020 - Etape 11 - Châtelaillon-Plage / Poitiers (167,5 km) - S.KUNG (GFC), S.BENNETT (DQT), P.ROGLIC (TJV), E.BERNAL (IGD) et B.COSNEFROY (ALM)
09/09/2020 - Tour de France 2020 - Etape 11 - Châtelaillon-Plage / Poitiers (167,5 km) - S.KUNG (GFC), S.BENNETT (DQT), P.ROGLIC (TJV), E.BERNAL (IGD) et B.COSNEFROY (ALM) © A.S.O./Alex Broadway

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