Sieg für Groenewegen am längsten Tag

Tour de France 2019 | Etappe 7 | Belfort > Chalon-sur-Saône

Dylan ist der Vorname der Sieger: Gestern Teuns und heute Groenewegen! Gestern ein Belgier, heute ein Niederländer. Lohn für eine engagierte Teamleistung u.a. mit Tony Martin, dem Lokomotivführer von Jumbo-Visma. Ein faszinierender Massensprint beendet die längste Etappe dieser Tour.


Ausreißer oder Sprinter? Ausreißer und Sprinter bestimmten die längste Etappe der Tour 2019. Zunächst kam ein bekanntes Ausreißer-Duo weg: Stéphane Rosetto (Cofidis) und Yoann Offredo (Wanty), ihr dritter Fluchtversuch bei dieser Tour. Am Ende war es ein Marathon für die beiden Freunde, mit dem sie sicher nicht gerechnet hatten. Das Feld kontrollierte das Geschehen, ließ sie gewähren. So dass Mike Teunissen, der erste Träger des Gelben Trikots, und vor allem der schwer gezeichnete Tejay van Garderen nach einem frühen Sturz im Hauptfeld wieder aufschließen konnten.

Mittleres Tempo über die Berge
Der Vorsprung der Ausreißer wuchs kurz vor der ersten Bergwertung (4. Kategorie), die sich Offredo sicherte, auf 5 Minuten an, sie blieben dennoch mit 35,6 km in der ersten Stunde unter dem erwarteten Schnitt von 40 km/h. Noch gemächlicher - und damit regenerativer nach dem gestrigen Höllenritt - waren die Fahrer in der zweiten Stunde unterwegs - 33,4 km/h, obwohl der Abstand der Spitzenreiter zwischenzeitlich auf knapp 6 Minuten vor Tony Martin & Co angewachsen war. Kurz vor dem zweiten Berg, dem einzigen der 3. Kategorie, schwankte der Vorsprung um 4 Minuten. Oben angekommen sicherte sich Rossetto zwei Punkte vor Offredo (1 Punkt). In 14 km folgte die dritte und zugleich letzte Kletterpartie des Tages (4. Kategorie). Den Punkt kassierte Offredo. Das Fluchtduo war jetzt bereits die gesamte erste „Halbzeit“ der Etappe - 115 km - an der Spitze gefahren. Auch in der 3. Stunde mit 35,2 km unter dem langsamsten Schnitt. Sicher auch wegen des ständigen Gegenwinds.

Mit etwas mehr Tempo auf der Ebene
Von nun an ging’s bergab bzw. 110 km weitgehend flach weiter bis zum Ziel in Chalon-sur-Saône. So nach und nach erhöhte das Feld das Tempo. Noch 75 km und nur noch zwei Minuten Abstand zum Spitzen-Duo. In der vierten Rennstunde leichter Anstieg der Durchschnittsgeschwindigkeit auf 38,6 km im Schnitt. Dennoch schienen Ausreißer und Feld einen Nichtangriffspakt geschlossen zu haben.

Windkante nach dem Zwischensprint
Den Zwischensprint erreichte das Duo vor dem Feld in der Reihenfolge Rossetto vor Offredo. Als Dritter überfuhr Sonny Colbrelli vor Sagan, Viviani und Matthews die Markierung - keine 20 Sekunden später. Und weiter hinten ein kurzer Schreck für Nairo Quintana, Dan Martin und andere, als sie bei Seitenwin die Tempoverschärfung vorne verpassten; sie konnten aber wieder aufschließen. Noch 25 km und 25 Sekunden Vorsprung. Und weitere 12 km weiter schnappte sich das Feld die beiden nach 218 km an der Spitze. Chapeau. Kämpferischster Fahrer: Offredo. Sicher keine einfache Entscheidung für die Jury.

Knappe Entscheidung
Jetzt platzierten sich die Teams - die einen für ihre Sprinter, die anderen, um ihre Kapitäne unbeschadet auf die letzten drei Kilometer zu bringen. Höllentempo in Chalon-sur-Saône. Jumbo-Visma und Bora-Hansgrohe vorne; Sagan zeitweilig eingeklemmt, konnte sich befreien, musste aber Dylan Groenewegen, der lange sein Hinterrad hielt, und Caleb Ewan noch an sich vorbei lassen. Erster Sieg des Niederländers, den alle Experten schon am ersten Tag auf der Rechnung hatten. Keine Änderungen bei den Trikotträgern.

Graphic Near Live - Etappe 7 - Tour de France 2019
Zusammenfassung - Etappe 7 - Tour de France 2019

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