Vier Männer im Galibier _ Die Initiative von Peter Velits (MRM) bei Km 3, dem Di Gregorio (FDJ) und Perez (EUS) folgen, erscheint zunächst schwerfällig. Doch die Hartnäckigkeit der Ausreißer und die Verstärkung von Stefan Schumacher ab Km 15 verleihen der Ausreißergruppe den nötigen Schwung. Am Fuß des Anstiegs zum Col du Galibier haben die Führenden ein Polster von 5’45’’. Mit Schumacher an der Spitze erreichen sie den Gipfel. Der Vorsprung auf das Peloton beträgt 5’. _ _ Di Gregorio auf der Abfahrt abgehängt _ Zwar besteht keine unmittelbare Gefahr durch eine Aufholjagd des Feldes, doch gerät Rémy Di Gregorio auf der langen Abfahrt vom Col du Galibier ins Hintertreffen. Di Gregorio ist vorsichtiger als seine Weggefährten und verliert an Boden, was ihm rasch zum Verhängnis wird. Schumacher, Perez und Velits erreichen die Verpflegungszone eine Minute vor ihm. Die Situation wird auf den ersten Metern des Anstiegs zum Col de la Croix de Fer noch aussichtsloser: Di Gregorio weist einen Rückstand von 2’40’’ auf, das Feld liegt indes 7’20’’ zurück. _ _ Velits im Alleingang _ Aus dem Spitzentrio wird 20 Kilometer vor dem Col de la Croix de Fer ein Duo, als Ruben Perez abreißen lässt. Die schrittweise Tempoverschärfung der CSC-Fahrer unter der Führung von O’Grady, Sorensen und Cancellara sorgt dafür, dass Fahrer ausgesiebt werden, z.B. Chavanel, Nibali, Popowitsch und auch Di Gregorio. Perez fällt dem Tempo der CSC-Mannschaft ebenfalls zum Opfer, wie auch Schumacher, der Velits 6 Kilometer vor der Passhöhe nicht mehr folgen kann. Der Führende droht schließlich auch von der auf 20 Fahrer reduzierten Gruppe des Gelben Trikots eingeholt zu werden, behauptet auf dem Gipfel aber einen Vorsprung von 1’10’’. _ _ Sastre attackiert _ Jérôme Pineau (BTL) nutzt die Abfahrt, um 30 Kilometer vor dem Ziel an den Führenden heranzufahren. Er begleitet Velits bis zum Fuß des Schlussanstiegs, an dem ihr Vorsprung auf die Verfolger 1’10’’ beträgt. Das von der CSC-Mannschaft eingeleitete Manöver auf den ersten Hängen des Anstiegs bis nach Alpe d’Huez ist für die Ausreißer aber der Anfang vom Ende. Der von CSC bestimmte Störenfried der Favoritengruppe ist Carlos Sastre: Er attackiert schon auf dem ersten Kilometer und profitiert vom blinden Verständnis der Schleck-Brüder, die den Rest der Gruppe von einer Verfolgung abbringen. 12 Kilometer vor dem Ziel wird so brutal gesiebt, dass nur noch zehn Fahrer in der Favoritengruppe verbleiben: Valverde (GCE), F. Schleck, A. Schleck (CSC), Kohl, Valjavec, Goubert, Efimkin (ALM), Evans (SIL), Vandevelde (GAR), Samuel Sanchez (EUS). Denis Mentschow wird zeitweilig abgehängt und komm erst 7 Kilometer vor dem Ziel wieder an die Gruppe heran. Sastre hat dann aber schon ein Polster von 1’30’’ angehäuft. _ _ Evans führt die Verfolgung an _ Da sie das Vorhaben ihres Kapitäns, der virtuell in Gelb fährt, nicht gefährden wollen, teilen sich Frank Schleck und Andy Schleck die Verantwortung, Attacken von Goubert, Efimkin oder Valverde zu erwidern und zu kontrollieren. Die Kilometer verstreichen zum Vorteil von Sastre, der den Vorsprung ausbaut (2’20’’ 3 Km vor dem Ziel). Cadel Evans übernimmt die Führung der Gruppe und versucht, den Zeitgewinn des Spaniers in Grenzen zu halten. Samuel Sanchez und Andy Schleck überflügeln ihn auf dem letzten Kilometer, und er beendet die Etappe just hinter Frank Schleck, der das Gelbe Trikot an seinen Mannschaftskollegen abtritt. Im Generalklassement liegt Sastre nun 1’24’’ vor Frank Schleck, 1’33’’ vor Bernhard Kohl und 1’34’’ vor Cadel Evans.
Etappenrückblick
23 Juli 2008
- 18:26
Zweiter Sieg bei der Tour für Sastre
Tour de France 2008 | Etappe 17 | Embrun > L'Alpe-d'Huez

