Vier gewinnt: Asgreen schlägt die Sprinter

Tour de France 2023 | Etappe 18 | Moûtiers > Bourg-en-Bresse

Noch vor dem Start der heutigen Etappe kam die Nachricht, Wout van Aert habe die Tour verlassen und werde seiner Frau bei der Geburt ihres gemeinsamen zweiten Kindes beizustehen. Da auch Anthony Perez (COF) ausgestiegen war, starteten 152 Fahrer in die viertletzte Etappe. Die laut Vorhersage der Experten den Sprintern vorbehalten war. Doch am Ende hielten die Ausreißer dem Angriff des Pelotons stand und Kasper Asgreen schob als Erster sein Rad über die Ziellinie. Der hochfavorisierte Sprinterkönig Jasper Philipsen wurde als Sieger des Feldes Vierter.

Highlights - Etappe 18 - Tour de France 2023

Erste Attacke direkt nach dem Start von Kasper Asgreen (SOQ) mit Campenaerts (LTD) und Abrahamsen (UXT) im Schlepp. Das gefiel dem Peloton, so dass sich die Ausreißergruppe des Tages früher gebildet hatte als erwartet. Das Trio „durfte“ rasch einen Vorsprung von über einer Minute herausfahren. Aber auch nicht mehr. Die Sprinterteams kontrollierten das Geschehen.

Das Martyrium des Simon Geschke

Das blieb so am ersten Berg in Chambéry-le-Haut, den das Trio 1’ vor dem Feld erreichte - mit Jonas Abrahamsen an der Spitze. Obwohl nur 4. Kategorie hatte Simon Geschke (COF), der sich gestern auf den letzten Drücker eine Minute vor dem Zeitlimit ins Ziel gequält hatte, Probleme dran zu bleiben. Jetzt hatte vermutlich nicht nur er sehnsüchtige Erinnerungen an seine letztjährigen Etappen im Bergtrikot. Die gestrigen Strapazen bei extremer Hitze machten ihm 24 Stunden später bei ähnlichen Temperaturen weiter gesundheitlich zu schaffen. In der Abfahrt kämpfte er sich wieder ran. Nach der Fahrt entlang der Isère führte der Kurs jetzt parallel zum See von Bourget. Dann hinauf zur Côte de Boissière (4. Kategorie). Doch die Steigung und die damit verbundene Tempoverschärfung waren für den tapferen Deutschen doch zu viel. Etwa 70 km vor dem Ziel stieg er vom Rad - die Schinderei machte keinen Sinn mehr. Nach Bauhaus gestern schied damit heute der zweite der insgesamt sieben deutschen Teilnehmer aus. 

Abrahamsen sammelt unterwegs fleißig Punkte und Prämien

Etwas mehr als einen Kilometer vor dem zweiten Berg des Tages (4. Kategorie), wieder Abrahamsen vorne, kam kurzzeitig Bewegung ins Feld, so dass der ohnehin knappe Vorsprung der Ausreißer weiter sank. Doch alle angriffslustigen Fahrer wurden von den Sprinterteams eingefangen. Dabei wäre das Spitzentrio über Verstärkung sicher froh gewesen. Als kurz darauf Pascal Eenkhorn, Teamkollege von Campenaerts, doch die Flucht aus dem Peloton gelang, fuhr bald ein Quartett mit mehr Power Richtung Sprintwertung. Laut Fotofinsh in Saint-Rambert-en-Bugey war Abrahamsen hauchdünn vor Eenkhorn. Das Peloton überquerte die Linie ohne zu sprinten. Auch so war Philipsen vor Coquard. 

Erfolgreiche Flucht trotz permanenter Kontrolle

30 km vor Bourg-en-Bresse begannen die Sprintvorbereitungen. Das Peloton machte Dampf, die vier Musketiere hielten dagegen; Teams, die vorne vertreten waren, verschleppten das Tempo. Das sah gut für die Ausreißer aus. Noch 12 km, Abstand 23’’. Die Vier hielten das Feld weiter auf Distanz. Nils Politt führte das Peloton näher heran. Noch 9 Sekunden und 3 km. Das wurde verdammt eng. An der Flamme Rouge waren die starken Ausreißer immer noch vorne. Kurz vor dem Zusammenschluss brachte jedoch Kasper Asgreen den Vorsprung vor Eenkhorn und Abrahamsen nach Hause. Das Feld mit Philipsen an der Spitze geschlagen dahinter. Victor Campenaerts wurde für seine offensive Fahrweise zum kämpferischsten Fahrer der Etappe gewählt.

Keine Änderungen bei den Trikotträgern. Morgen neue Chance für Sprinter und/oder Ausreißer!

 

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