Felix Austria

Tour de France 2023 | Etappe 17 | Saint-Gervais Mont-Blanc > Courchevel

Die 4 Alpenpässe der Königsetappe brachten Jonas Vingegaard nach seinem gestrigen Erfolg gleich mehrere Schritte der Wiederholung seines Vorjahrserfolges näher. Lange waren die beiden Super-Favoriten auf Augenhöhe. Doch mit dem Beginn der steilsten Passagen auf dem Col de la Loze platzte der zuvor zweifache Tour-Sieger weg. Verdienter Sieg für Felix Gall, den jungen Österreicher in Diensten des französischen Teams Ag2r Citroën. Bester Deutscher Georg Zimmermann, der lange mit den Stärksten mithalten konnte.

Highlights - Etappe 17 - Tour de France 2023

Wer gestern Körner gespart hatte, eröffnete heute die Offensive. So Frankreichs Meister Madouas und Cort Nielsen. Dahinter viel Bewegung. In Megève wieder geschlossenes Feld. Aber nur kurz. Ein Quintett mit den in der Bergwertung Führenden - Ciccone und Powless - kam weg. Hinauf zum Col des Saisies weitere Angriffe aus dem Feld. Noch keine nennenswerten Abstände. Abgesehen von bereits abgehängten Fahrern. Sturz von Pogacar, der sich am Hinterrad seines Vordermanns aufgehängt hatte. Zum Glück nur Schürfwunden. Vor allem auf Initiative von Ciccone und Powless bildete sich eine 16 Mann starke Gruppe u.a. mit Majka aus Pogacars Team. Powless fiel zurück. Vingegaard ließ seine Männer arbeiten, so dass sie die Spitze einholten. Ineos und Bora hatten den Angriff verpasst, kamen aber kurz vor der Passhöhe wieder ran. Erster auf dem Gipfel Ciccone (+ 10 Punkte, Kategorie 1). Bergab beschleunigte Alaphilippe; Ciccone und Neilands folgten. Die Gruppe um das Gelbe Trikot 17’’ dahinter; das Feld mit 35’’ auf die Spitze. Die Sprintwertung in Beaufort gewann Alaphilippe vor Neilands und Ciccone. Dahinter einige Gruppen - aber kein Fahrer von UAE. Das gefiel Vingegaards Mannschaft. Der Vorsprung vor dem Gelben Trikot wuchs auf 50’’.

Phil Bauhaus steigt entkräftet vom Rad

Fortsetzung der Kletterpartie zum Cormet de Roselend (Kategorie 1) in fast 2.000 m Höhe. UAE schickte Majka und Soler nach vorne, TJV Keldermann und Benoot hinterher. Achtsam bleiben, war die Devise. An der Spitze ein Septett. Denn Haig, Skjelmose, Mühlberger und Vermaerke hatten das Trio um Alaphilippe eingeholt. Weitere setzten nach, so dass die Ausreißergruppe auf 33 Mann anwuchs. Kein deutscher Fahrer dabei. Im Gegenteil: Phil Bauhaus fuhr hier schon unmittelbar vor dem Besenwagen… Der Abstand zwischen Spitze und den Favoriten pendelte sich bei etwas über einer Minute ein. Aus deutscher Sicht Zimmermann und Buchmann dabei. Kurz darauf traurige Gewissheit: Bauhaus gab auf. Auf dem Gipfel gleiches Bild wie zuvor: Ciccone trat heftig in die Pedale und sicherte sich weitere 10 Punkte im Kampf um das Bergtrikot. Runter vom 2. heutigen Alpenpass und durch das Tal wuchs der Abstand auf über 2’. Kurz vor der Côte de Longefoy (2. Kategorie) setzte sich wie gehabt Ciccone an die Spitze und sammelte weitere 5 Punkte. 3’ später überquerte das Hauptfeld die Bergwertung. Noch 5 km bergauf und dann wieder abwärts. Glimpflicher Sturz von Ex-Tour-Sieger Bernal. Noch 50 km.

Das Dach der Tour Scharfrichter beim Drama um Pogacar

Der Anstieg zum Dach der Tour. Für einige bereits am Anfang zu schwer: Alaphilippe, Uran, Mühlberger, überraschend Ciccone. Auch für Nils Politt, der zuvor noch erfolgreich geholfen hatte, den Abstand zur Spitze auf 2’40’’ zu verringern. Die beiden Gruppen schmolzen 20 km vor dem Gipfel der Ehrenkategorie auf 16 bzw. 17 Fahrer. Noch war Zimmermann in der Gruppe Gelbes Trikot. Aus der sich van Baarle verabschiedete. Damit nur noch Sepp Kuss bei Vingegaard. Die steilsten Passagen kamen jetzt erst. Noch 8 km und Pogacar bekam Probleme. Kuss und Vingegaard drückten aufs Tempo. An der Spitze ließ Felix Gall Majka, Simon Yates und Harper stehen. Benoot spannte sich vor Vingegaard, doch Yates blieb dran. Rodriguez und Hindley fielen zurück. Pogacar verlor immer mehr auf den übermächtigen Mann in Gelb. Der kurz darauf allein die Verfolgung der Spitze aufnahm. Weiter oben zog Keldermann seinen Kapitän auf den steilsten Passagen. Auf dem Gipfel de la Loze Gall vor Yates. Pogacar schon 5’ zurück. Im Slalom bewältigte Gall die 17 % steilen letzten Meter und siegte vor Simon Yates. Dritter Bilbao vor Vingegaard und Gaudu. Hindley hielt vor Rodriguez den Schaden in Grenzen, verlor dennoch einen weiteren Platz im Gesamtklassement. Zimmermann als bester Deutscher vor Pogacar im Ziel! Der auf dem Flugplatz von Courchevel total erschöpft über 5’ auf Vingegaard verlor. Abgesehen von den Abständen keine Änderungen bei den Trikotträgern. Auch Ciccone verteidigte sein Bergtrikot. 

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