Langer Anlauf zu heftigem Finale

Ob nach der Hektik und dem Stress gestern heute eine eher ruhige Etappe zu erwarten ist? Auf jeden Fall wird es die längste in 2022 zwischen dem belgischen Binche in der Nähe von Charleroi und Longwy im Departement Meurthe-et-Moselle und damit nahe der deutsch-französischen Grenze. Drei Berge in den Ardennen gilt es heute zu überqueren, nach den bisherigen Hügeln mit gleichwohl knackigen Anstiegen stehen heute zwei Berge der 3. Kategorie im Weg. Und nicht zu vergessen, dass es insbesondere der steile Aufstieg ins Ziel in sich hat.

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Porte de France
Porte de France © Ville de Longwy

Los geht’s in Binche, das dank seinem der alemannischen Fastnacht ähnelnden Karneval auf der Liste der UNESCO-Meisterwerke steht. Nach den gestrigen Aufgaben von Jack Haig (TBV) und Michael Gogl (AFC) starten heute 174 Fahrer zur Mittagszeit. Der Kurs führt in südlicher Richtung 60 km lang durch Belgien, ehe es in den Ardennen zur Sache gehen wird. Nach wenigen Kilometern in Frankreich der erste Berg der dritten Kategorie: die Côte des Mazures - 2 km mit im Schnitt 7,4 %. Die hügelige Strecke führt über Charleville-Mezières insgesamt 90 km durch die Ardennen. Auf den letzten 20 davon wird es besonders anstrengend. Zuvor haben die Männer mit den schnellen Beinen eine Chance, bei der Sprintwertung in Carignan (km 145,9) wertvolle Punkte zu erobern. Dann drei Anstiege mit wachsender Intensität: Zunächst muss 15 km vor Longwy die Côte de Montigny-sur-Chiers, eine Erhebung der 4. Kategorie (1,6 km à 4,4 %) überwunden werden. 10 km später die Côte de Pulventeux, der zweite Berg des Tages der 3. Kategorie: Nur 800 m aber 12,3 Steigungsprozente. Schließlich die steile Ankunft in Longwy zur Côte des Religieuses: 1,6 km à 5,8 %. Nicht nur für Bürgermeister Jean-Marc Fournel nach 2017 erneut eine gute Gelegenheit die Stadt mit ihrer Vauban-Stadtmauer und ihrem Keramik- und Kunsthandwerk in einem überregionalen Schaufenster zu präsentieren. 

Finale bei 5,8 %

Die Ankunft ist wie 2017 an der Zitadelle, wo vor fünf Jahren Peter Sagan noch im Trikot von Bora-hansgrohe gewann. Nachdem der Ex-Weltmeister auf der gestrigen Etappe über die Pflasterstein-Sektoren nach einem frühen Sturz keine Rolle spielte, wird er heute sicher besonders motiviert sein. Für die reinen Sprinter sind die letzten Anstiege zu hart, um die Nase bzw. das Rad an der Ziellinie vorne zu haben. Aber vielleicht reizt das Finale auch Akteure, die gestern im Kampf um die Gesamtwertung Boden verloren haben. Gemütliches Ausradeln wird nach dem Stress des Vortages jedenfalls nicht zu erwarten sein. Auch wenn am Freitag bei der Bergankunft zur Planche des Belles Filles wieder Schwerstarbeit auf das Peloton wartet.  

 

Tour de France 2017 - 03/07/2017 - Etape 3 - Verviers / Longwy (215,5 km) - France
Tour de France 2017 - 03/07/2017 - Etape 3 - Verviers / Longwy (215,5 km) - France © A.S.O./Alex Broadway

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