Ein großer Schritt für Vingegaard

Tour de France 2022 | Etappe 18 | Lourdes > Hautacam

Beim Showdown in den Pyrenäen brannten die Fahrer in der Hitze des Tages an allen Ecken und Enden ein Feuerwerk ab. Allen voran die beiden Trikotträger van Aert und Vingegaard sowie der Titelverteidiger Pogacar. Die beiden Führenden in der Gesamtwertung wieder mit knallharten Duellen aber auch großem Sportsgeist. Am Ende musste der zweifache Sieger sich dem Dänen als seinem möglichen Nachfolger geschlagen geben. 

Highlights - Stage 18 - #TDF2022

Nach positiven Corona-Tests von Caruso (TBV), Erviti (MOV) und Froome (IPT) standen 140 Fahrer am Start im Wallfahrtsort. Überraschend sprintete Wout van Aert, uneinholbar führend beim „Grünen Trikot“, als Erster los. Doch sein Ausreißversuch scheiterte wie viele andere. Geschke stellte mit Hilfe seines Teams Cofidis immer wieder den Anschluss her. Dann 34 Mann an der Spitze - wieder mit van Aert und den Deutschen Schachmann, Politt (beide BOH) und Rutsch (EFE) knapp eine halbe Minute vor den Favoriten. Aber ohne Geschke. Die Sprintwertung in Laruns wie gehabt eine Sache des Mannes in Grün. Weitere 20 Punkte für van Aert, wieder mit einem Sahnetag.

Geschke am Aubisque abgehängt

Die Kletterpartie zum Aubisque begann. Geschke noch mit Chancen hinter den Ausreißern. Doch je höher es ging, um so aussichtsloser wurde der Ritt für ihn. Er fiel in ein großes Peloton hinter der Gruppe Gelbes Trikot zurück und hatte bald mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun. Zwischen der Spitze mit Mas, Konrad, Ciccone, Pinot, van Aert, jetzt ohne die Deutschen, fuhr Meintjes den Aubisque hinauf, zwischenzeitlich virtuell von Platz 7 auf Platz 4. Kein Sprint um die Bergwertung, die sich Ciccone holte und damit bis auf drei Punkte an Geschke herankam. Schachmann und Konrad schlossen downhill wieder zur Spitze auf und halfen später ihrem Kapitän Vlasov mit großem Einsatz. Die Gruppe der Favoriten überquerte über 3’ später den Gipfel. Kurze Abfahrt und gleich wieder hoch zum Soulor, auf dem keine Punkte vergeben wurden. Mollema und Ciccone (Trek) kamen hier vor den Fluchtkollegen an. Erst dann ging’s richtig und lange bergab. 

Fünf Attacken, fünf Konter: Unentschieden  

Und schon hieß es wieder klettern. Die beiden Trek-Fahrer wieder vorne auf dem Weg zum Col de Spandelles, Neuling bei der Tour. Gefolgt von van Aert und Benoot (beide TJV). Im Anstieg fielen Konrad und Schachmann zurück. Im Feld - zeitweilig mit Team Quintana an der Spitze - übernahm wieder Brandon McNulty die Nachführarbeit an Stelle von Sepp Kuss. Als McNulty einen Tritt ausließ, die erste Attacke von Pogacar. Der weitere folgten; Vingegaard jeweils am Hinterrad. Nach der 3. vergeblichen Attacke, ging Thomas in die Offensive. An der Spitze van Aert, Pinot und Martinez. Bei den Favoriten setzte Pogacar zum vierten Mal an, wieder ging Vingegaard mit. Thomas und Meintjes eingeholt. Auf dem Spandelles van Aert 1. vor Martinez und Pinot. Und der Titelverteidiger beschleunigte zum 5. Mal. Wieder blieb Vingegaard unbeeindruckt. In der Abfahrt versteuert sich zuerst Vingegaard, konnte rasch wieder aufschließen. Dann wars an Pogacar im Höllentempo ins Rutschen zu geraten; er landete kurz im Graben, rappelte sich aber sofort wieder auf. Doch Vingegaard wartete auf seinen ärgsten Konkurrenteng. Großer Sport. Hinter den beiden viele einzelne Gruppen mit den Männern der Top Ten. An der Spitze fuhr das Trio mit van Aert, Pinot und Martinez knapp 2’ vor den Favoriten.  

Die endgültige Entscheidung nach Hautacam 

Die Situation beim Aufstieg nach Hautacam. Vorne das Trio um Van Aert; dahinter Lutsenko und Verona 50’’, dann 1’30 zurück die Favoriten jetzt wieder mit Kuss und Thomas. Aus der Gruppe Vlasov, Quintana und Gaudu 1’ hinter dem Gelben Trikot attackierte der Franzose. Alles schob sich zusammen. Als van Aert beschleunigte, konnte nur Martinez folgen. Die Gruppe Gelbes Trikot kam jedoch immer näher und fuhr zu den versprengten inkl. Pinot auf. Thomas musste sie ziehen lassen. Hinter ihm kämpfte sich Gaudu heran. Als die beiden Favoriten mit Kuss bei der Spitze ankamen, übernahm Van Aert 5 km vor dem Gipfel die Führung seines Kapitäns und des großen Herausforderers. Thomas eine Minute zurück, Gaudu weitere 40’’. Attacke der beiden Trikotträger und Pogacar musste passen. Und van Aert ließ seinen Kapitän ziehen und setzte sich ans Hinterrad des zweimaligen Tour-Siegers. Der verlor immer mehr Boden hinter dem Mann in Gelb. Dennoch kämpfte er unverdrossen weiter. Doch der Sieg im Solo auf den letzten 3 km gehörte dem Mann im Gelben Trikot. Zweiter auf dem Gipfel Präsident Macron im Auto von Tour-Direktor Christian Prudhomme…

Geschke verlor sein Bergtrikot an keinen Geringeren als den Sieger in Hautacam und voraussichtlichen Tour-Sieger 2022. 

21/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 18 - Lourdes / Hautacam (143,2km) - VINGEGAARD Jonas (JUMBO - VISMA)
21/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 18 - Lourdes / Hautacam (143,2km) - VINGEGAARD Jonas (JUMBO - VISMA) © A.S.O./Pauline Ballet

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