Knackt Cav den Merckx-Rekord?

Zurücklehnen und genießen - das kann man bei dieser Etappe über 159,4 km von Saint-Paul-Les-Trois-Châteaux nach Nîmes. Wenn man nicht gerade auf dem Rad sitzt und diese Flachetappe im Sprintertempo hinter sich bringen muss. Denn die ersten Kilometer versprechen eine Postkarten-Idylle im Tal der Ardèche. 

© Ville de Saint Paul trois Châteaux
Caleb Ewan vainqueur de l'étape 16 Nîmes/Nîmes lors du Tour de France 2019
Caleb Ewan vainqueur de l'étape 16 Nîmes/Nîmes lors du Tour de France 2019 © Presse Sports/Bernard Papon
Les Arènes vues du ciel
Les Arènes vues du ciel © Ville de Nîmes

Los geht’s auf der anderen Seite der Rhône nördlich von Bollène. Bei Bourg-Saint-Andéol gehts über diesen majestätischen Fluss, dann in südlicher Richtung nach Saint-Just d’Ardèche, wo das touristische Prunkstück dieser Region beginnt. Der Kurs der Etappe verläuft erstmals in voller Länge durch die Schluchten der Georges de l’Ardèche. Das sind 37 kurvige Kilometer, bei denen aber nur die Zuschauer Augen für die Schönheiten der Natur haben werden. Die Fahrer müssen aufpassen, wollen sie nicht schon in den ersten 50 km in Schwierigkeiten geraten. Danach der nächste Richtungswechsel - vorher von Ost nach West und jetzt nach Süden. Und damit auch zum einzigen Hindernis auf der Strecke - zum Glück werden die verbliebenen 158 Profis nach dem strapaziösen Mont Ventoux-Doppel sagen, die für 7 Aufgaben sorgte. 

 

Diesmal kamen die Sprinter innerhalb des Zeitlimits am Ziel in Malaucène an. Dann aber ein Berg der dritten Kategorie - 4,4 km à 4,6 %, bei dem über 200 Höhenmeter zu überwinden sind: die Côte du Belvédère de Tharaux nach 83 km. Danach wieder auf leicht welligem Gelände in schneller Fahrt zum Ziel. Vor allem die Sprinterteams werden das Tempo anziehen, gilt es doch vor dem erwarteten Massensprint am Ziel in Nîmes schon 26 km zuvor in Uzès ihre schnellen Männer in Position zu bringen. Auch wenn Mark Cavendish im Sprint derzeit das Maß aller Dinge zu sein scheint, so haben die anderen Sprinter an das Grüne Trikot noch keinen Haken gemacht. 

 

Aber gerade auf den letzten Kilometern vor der Sprintwertung in Uzès auf freiem Feld droht bei vielen Richtungswechseln Ungemach. Der Wind könnte für das ein oder andere Team zum Spielverderber werden. Seitenwind könnte Schaden anrichten. Schon am Dienstag Richtung Valence entstanden Lücken im jagenden Feld. Die gerade noch geschlossen werden konnte, so dass der royale Sprint stattfinden konnte. In Nîmes ist alles vorbereitet auf ein schnelles Finale. 2019 hatte Caleb Ewan die Nase vorn vor Elia Viviani und Dylan Groenewegen. Von diesem Podium ist diesmal keiner dabei - Ewan nach schwerem Sturz. Der Vierte könnte triumphieren, nachdem es vorher nicht so gut lief für den Ex-Weltmeister aus dem Team Bora-Hansgrohe: Peter Sagan. Seine Mannschaft ist noch komplett und wird versuchen, ihn optimal auf die Zielgerade zu bringen. Wie das geht, hat Deceuninck-Quick-Step im Tal der Rhône in Valence gezeigt, als Cavendish nach eigenem Bekunden fast nichts zu machen brauchte. Vor zwei Tagen kamen Wout van Aert und Jasper Philipsen dem Sieger ziemlich nahe… Was den Profis bleibt, ist die Aussicht, in einer traumhaft schönen Landschaft ihren Job machen zu können. 

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