Sieg und Grün für Sam Bennett

Tour de France 2020 | Etappe 10 | Île d'Oléron Le Château-d'Oléron > Île de Ré Saint-Martin-de-Ré

Eine Flachetappe, die es von Anfang an in sich hatte. Und das nicht nur wegen des Zweikampfs zwischen Bennett und Sagan um Grün mit dem besseren Ende für den irischen Radprofi. Bis dahin viele Stürze, Windkanten, hohes Tempo, faszinierende Bilder der Küstenlandschaft - die Etappe hielt, was sich die Streckenfinder von ihr versprochen hatten. Unübersehbar die Nervosität, möglicherweise heute entscheidenden Boden zu verlieren. Am Ziel dennoch keine Änderungen im Gesamtklassement.

„Alle Fahrer negativ auf Corona getestet“ lautete die wichtigste Nachricht vor dem Start der Etappe vom Viadukt von Oléron zu dem von Ré über 168,5 flache Kilometer. Sonnenschein und nur ein schwacher Wind - auch das eine positive Nachricht für die 165 Fahrer. Dennoch ein Wechsel an der Spitze - der Direktion: positiver Test bei Christian Prudhomme! Konsequenz: sieben Tage Quarantäne. Ab sofort schickt Francois Lemarchand das Peloton auf die Reise. Auf den Spuren des erfolgreichen slowenischen Duos Roglic und Pogacar gingen sofort zwei Schweizer in die Offensive: Stefan Küng und Michael Schär. Am Sonntag hatte ihr Landsmann Marc Hirschi die Etappe im Alleingang geprägt. Allzu weit ließen vor allem die Sprinterteams die beiden jedoch nicht weg: eineinhalb Minuten nach 20 km.

Stürze und Windkante sorgen für Aufregung

Beim Richtungswechsel nach Norden in Royan war der Vorsprung der Ausreißer trotz ihres hohen Tempos von 49,3 km in der ersten Rennstunde unter eine Minute gesunken. Und sank weiter. Vorne streckten alle Favoritenteams die Nase in den leicht auffrischenden Wind. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. An der Spitze gab das Team von Sam Bennett richtig Gas, das Spitzenduo wurde eingeholt, auf der Windkante mussten einige Fahrer abreißen lassen. Im gleichen Augenblick Massensturz im Feld. Die Folge: ein zweites Peloton entstand, in dem sich u.a. Buchmann und Pinot wiederfanden. Im Hauptfeld alle Trikotträger. Ihre Teams waren allerdings ebenfalls von der Teilung des Feldes betroffen und ließen deshalb die 2. Gruppe wieder aufschließen. Nur für Sam Bewley (MTS) endete das Abenteuer Tour nach dem Sturz 99 km vor dem Ziel. Ansonsten hatten alle die erste Windstaffel ohne größere Schäden überstanden. Geschlossenes Feld aus dem Landesinneren zurück zur Küste.

Trentin vor Sagan und Bennett beim Zwischensprint

Schien sich das Feld kurzzeitig beruhigt zu haben, sorgte ein erneuter Sturz in Rochefort für Aufregung. Zumal u.a. der aktuell Dritte Guillaume Martin und Tadej Pogacar (Etappensieger am Sonntag) zu Boden gingen. Ebenso Nils Politt. Sie kamen jedoch bald wieder ins Feld zurück. Politt hatte offensichtlich Schmerzen und fuhr am Ende des Feldes. Den Zwischensprint in Chatelaillon-Plage, wo morgen die Etappe startet, gewann Trentin vor Sagan und Bennett. Der Mann in Grün hatte jetzt 9 Punkte Vorsprung vor Bennett. Noch 39 km. Es blieb ein nervöses Rennen Richtung Ziel. Am Ortseingang von La Rochelle der dritte Sturz. Zum Glück für Barguil und Ledanois ohne Folgen. Das Tempo im jetzt weit auseinander gezogenen Feld blieb hoch.

Das bessere Ende für Bennett

An der Spitze hatten etwa 25 km vor dem Ziel die Sprintvorbereitungen begonnen. Sunweb auf der einen, Ineos auf der anderen Seite machten Tempo. Dahinter Quick-Step und Bora. Winkliger Kurs. Und Seitenwind. Nach der Ortsdurchfahrt in La Rochelle Windkante - plötzlich war das Feld in mehrere Gruppen geteilt. Etwa 90 Fahrer vorne. Und wieder ein Sturz, diesmal war auch Alaphilippe betroffen. 16 km vor dem Ziel das Viadukt von Ré. Mit hohem Tempo überwunden. Auf den letzten Kilometern Gegenwind. Der Sprint royal endete mit dem ersten Sieg von Sam Bennett vor Caleb Ewan und Peter Sagan, der dadurch sein Grünes Trikot an Bennet verlor. Erfreulicher sechster Platz für André Greipel. Die Große Schleife 2020 bleibt in jeder Beziehung ultraspannend.   

PAULINE BALLET
PAULINE BALLET © PAULINE BALLET
#TDF2020 - Etappe 10 - Zusammenfassung

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