Kämna holt den Sieg

Tour de France 2020 | Etappe 16 | La Tour-du-Pin > Villard-de-Lans

Schon mehrfach hatte Lennard Kämna sein großes Talent bei der Tour trotz der Stürze am Beginn der Rundfahrt aufblitzen lassen. Doch heute krönte er seine Leistung mit dem Etappensieg nach beherztem Antritt am vorletzten Berg. Dabei ließ er  renommierte Fahrer hinter sich. Das Feld bummelte 16 Minuten später über die Ziellinie. Fast hätte Cosnefroy sein Bergtrikot an Rolland abgeben müssen. Doch am Schluss ging dem punktgleichen Herausforderer die Puste aus. Nach dem  bravourösen Ausreißersieg keine Änderungen bei den Trikotträgern. 

Der Patron war zurück: Nach Startfreigabe durch Christian Prudhomme wieder lebhafter Beginn. Nach 10 km etwa 40 Fahrer vorne. Kämna, Schachmann, Alaphilippe & Co. im Anstieg zur Cote de Virieu 40 Sekunden vor dem Hauptfeld. Bergpunkt für Nans Peters. Der Abstand zum Feld schrumpfte, nach 17 km beide Gruppen zusammen. Neuer Angriff von Carapaz und Roche. 13 sprangen hinterher. Mit Alaphilippe, Barguil, Carapaz, Kämna und Oss. Die Ausreißergruppe des Tages stand. Ohne die Führenden in der Sprintwertung gewann Trentin in Saint-Joseph-de-Rivière den Zwischensprint; danach lag er nur noch 15 Punkte hinter Sagan.   

Pierre Rolland die Hand am Bergtrikot

Von nun an ging’s bergauf. Zunächst zum Col de Porte (2. Kategorie). Neue Situation: Die 15 vorne hatten von Rolland, Benoot und Pedersen Gesellschaft bekommen; über eine Minute dahinter ein Quintett mit Geschke, Nieve, Sivakov. Das Feld ließ es nach  der extrem schnellen ersten Stunde ruhiger angehen - am Fuß des Berges über sechs Minuten zurück. An der Spitze holte sich Rolland die Bergpunkte vor Roche, Kämna und Carapraz. Die Gruppe mit Geschke eine Minute, das Feld, angeführt von Tony Martin und Jumbo-Visma, bereits über zehn Minuten dahinter. Nach 20 km Abfahrt die nächste Klettertour zur Côte de Revel, ebenfalls 2. Kategorie. Der Konter von Geschke & Co zahlte sich aus; Zusammenschluss der beiden Gruppen noch vor dem Pass. Jetzt 23 Fahrer vorne. Die Beschleunigung zum Gipfel bescherte Rolland weitere fünf Punkte; damit war er punktgleich mit Cosnefroy im Bergtrikot. 

Lennard Kämna hängt im Aufstieg alle ab

Über kleinere Hügel zum Finale hinauf nach Saint-Nizier-du-Moucherotte (1. Kategorie). Die Favoriten mittlerweile 10 km hinter der Spitze. Bereits vor dem eigentlichen Anstieg endete vorne die Harmonie: Pacher, Teamkollege von Rolland, attackierte und hatte rasch 30 Sekunden Vorsprung. Nach den Sprintern Oss und Trentin fielen weitere zurück. Kämna, Alaphilippe, Carapaz, Reichenbach schlossen zu Pacher auf. 25 km vor dem Ziel 5 vorne. Dann attackierte Kämna. Auf dem Gipfel der Deutsche vor Carapaz, Reichenbach, Alaphilippe, Pacher und Geschke. In der Abfahrt baute er seine Führung aus. Noch einmal musste Kämna klettern - zum Balkon von Villard-de-Lans mit bis zu 10 % Steigung. Über eine Minute voraus. Nach 164 gebirgigen Kilometern feierte Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere: Sieger in Villard-De-Lans. Hervorragender 5. Simon Geschke.

Im Feld gab es über eine Viertelstunde nach Kämnas Ankunft noch kleine Attacken, doch am Ende rollte Primoz Roglic am Hinterrad von Tadej Pogacar ins Ziel.

ALEX BROADWAY
ALEX BROADWAY © ALEX BROADWAY
#TDF2020 - Etappe 16 - Zusammenfassung

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