Das feierliche Finale

Die letzte Etappe nach 3.340 km von Brüssel nach Paris mit den kräftezehrenden Umwegen über die Pyrenäen und die Alpen ist traditionsgemäß eine weitgehend gemütliche Ausfahrt der übrig gebliebenen 155 Fahrer aus dem ländlichen Umland mitten in die französische Hauptstadt. Rein sportlich steht nur noch die Jagd nach dem letzten Etappensieg im Blickpunkt.


Eine der gebirgigsten Frankreich-Rundfahrten mit mehrfachen außerordentlichen Kletterpartien auf über 2.000 m geht mit der 21. Etappe wie gewohnt in Paris auf den Champs Elysées zu Ende - am Abend, wenn sich die französische Hauptstadt in ein Lichtermeer verwandelt. 128 weitgehend flache Kilometer als „Showtreppe“ der Trikotträger mit einem Glas Champagner in der Hand und bis auf den Zieleinlauf attackenfrei von Rambouillet mit seinem berühmten Schloss bis zur Prachtstraße in der Metropole an der Seine. Das gilt auch wenn noch zwei Berge zu überwinden sind, die jedoch als zweimal 4. Kategorie mit jeweils einem Punkt für den ersten auf der Kuppe für die Vergabe des Bergtrikots ebensowenig eine Rolle spielen wie die Punkte nach der 8. Zieleinfahrt mit Blick auf den Arc de Triomphe.

Achtmal über die Champs Elysées
Die beiden Hügel sind im Abstand von vier Kilometern zu bezwingen: bei km 34 die Côte de Saint-Remy-les-Chevreuse - 1,3 km à 6,1 Prozent - und bei km 38 die Côte de Chateau-fort - 900 m à 4,9 Prozent. Ob die noch folgende Côte de l’Homme-Mort (1,9 km à 4,4 Prozent) wegen des Namens - Berg des toten Mannes - nicht kategorisiert wurde? Jedenfalls geht es von da an flach weiter. Bei km 62 erreichen die Fahrer Paris. Dann folgen die für die Zuschauermassen besonders attraktive Schlussphase der Etappe, ja der Tour de France 2019: die acht Passagen über die Ziellinie mit dem finalen Sprint und dem prestigeträchtigen Sieg auf den Champs Elysées. Wir erinnern uns gerne an Siege von Marcel Kittel oder André Greipel. Letzterer ist noch im Peloton dabei… Doch egal wer gewinnt, das Grüne Trikot hat Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe schon sicher. Die Träger der besonderen Trikots müssen jetzt nur noch ankommen, bevor die große Sause aller Teams beginnen kann.