Endlich Ewan

Tour de France 2019 | Etappe 11 | Albi > Toulouse

Ein langer Anlauf für ein wiedermal faszinierendes Sprintfinale. Und aus Sicht des kleinen Australiers, der schon dreimal Dritter und einmal Zweiter war, endlich der erste Sieg für Caleb Ewan (Lotto Soudal), der seinen Erfolg vor allem seinem deutschen Lieblingshelfer Roger Kluge verdankt.


Nach dem Grippe bedingten Ausscheiden von Rick Zabel starteten nur noch 170 Fahrer am frühen Nachmittag bei besten Bedingungen von Albi nach Toulouse. Auch zu Beginn der 167 meist flachen Kilometer wurde attackiert: Anthony Perez aus Toulouse, Stéphane Rosetto (schon wieder), der andere De Gendt, Vorname Aimé, sowie der Mann aus Albi, Laurent Calmejane, der in der ersten Woche nicht so richtig in die Gänge gekommen war. Rasch gewann das Quartett über zwei Minuten Vorsprung, weil das Feld zunächst keine Reaktion zeigte. Erst als der Abstand fast drei Minuten betrug, spannten sich die am Sprint interessierten Mannschaften vor das Feld. Die erste Bergwertung sicherte sich Perez (2 Punkte) vor De Gendt (1 Punkt). Erst danach wuchs der Vorsprung kurzzeitig auf über drei Minuten an. Das Tempo blieb verhalten - 37,2 km/h seit dem Start in Albi.

Keine Gefahr für Sagans Grünes Trikot
Nach 77 km der zweite und letzte Berg des Tages, 4. Kategorie. Perez auch hier vorne. Das Terrain blieb bis zum Zwischensprint im Weinbaugebiet von Gaillac wellig. Jetzt wurde es schneller. Auch die dritte Wertung des Tages sah Perez als Sieger. Wichtiger für das Grüne Trikot die Reihenfolge im Feld: Viviani als Fünfter vor Sagan und Colbrelli. Weder Matthews noch Ewan unter den ersten 15. Der Vorsprung des Vierers sank 70 km vor dem Ziel auf zwei Minuten. Auch weil Tony Martin wieder seinen Motor hochfuhr. 20 km weiter betrug der Rückstand nur noch eine Minute. Doch das Spiel mit den Ausreißern ging weiter - Tempo rausnehmen und Leine länger lassen.

Favoritensturz ohne Auswirkungen
Massensturz im Hauptfeld 30 km vor dem Ziel. Betroffen u.a. Nairo Quintana und Richie Porte, die den Anschluss wieder herstellen konnten. Nicht so Guilio Ciccone, der ehemalige Träger des Gelben Trikots. Noch schlimmer erwischte es Niki Terpstra, der lange am Boden liegen blieb und schließlich aufgeben musste. Der Abstand zu den drei Franzosen und dem einen Belgier vorne jetzt unter einer Minute und weiter sinkend.

Caleb Ewans Millimetersieg
Elf Kilometer vor dem Ziel Attacke in der Spitzengruppe durch Aimé De Gendt. Die anderen wurden vom Feld geschluckt. Der Belgier hatte zwischenzeitlich über 40 Sekunden Vorsprung. Die Auszeichnung kämpferischster Fahrer war ihm da sicher. Eine Kuppe wurde ihm zum Verhängnis. Die Sprinterteams weiter vorne. Auch Greipel war noch dabei. Am Ende gab es den ersten Sieg für Caleb Ewan, der auf dem Zielstrich noch Dylan Groenewegen ganz knapp abfing. Dritter Elia Viviani und dann schon Peter Sagan, der einmal mehr sein Grünes Trikot verteidigte. Auch die übrigen Trikotträger müssen morgen auf dem Weg in die Pyrenäen nicht die Kleider wechseln.



 

Zusammenfassung - Etappe 11 - Tour de France 2019

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