Freudentränen bei John Degenkolb

Tour de France 2018 | Etappe 9 | Arras Citadelle > Roubaix

John Degenkolb heißt der Gewinner der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Roubaix. Er fuhr ein souveränes Rennen, behielt immer den Überblick und schlug am Ende zwei starke Kontrahenten. Die Favoriten kamen weitgehend gut davon, nur Richie Porte würde gerne die neunte Etappe bei der Tour abschaffen.

Vollgas ab dem ersten Kilometer. Die Fahrer zögerten keine Sekunde, bald fand sich eine zehn Fahrer starke Gruppe, die bis zu drei Minuten herausfuhr. Schon vor den ersten Kopfsteinpflaster-Passagen die ersten Defekte und Stürze. Am schlimmsten traf es den australischen Mitfavoriten Richie Porte (BMC), der das Rennen mit einer Verletzung im Schulterbereich aufgeben musste - wie im vergangenen Jahr ist für den BMC-Kapitän auf der neunten Etappe Schluss. Auch André Greipel (Lotto Soudal) stürzte und musste vom Tourarzt am Handgelenk behandelt werden. Romain Bardet seinerseits machte das Rennen durch gleich zwei Radwechsel spannend, die ihn an der Seite seiner AG2R-Kollegen zur wilden Jagd auf das Hauptfeld zwangen.

Stürze überall

Die ersten Kopfsteinpflaster-Abschnitte liefen noch ohne große Stürze, die Fahrer wie u.a. Dylan Groenewegen 8LottoNL-Jumbo) gingen zwischen den Sektoren zu Boden. Erst auf dem vierten Abschnitt kam es zu einem großen Sturz im Hauptfeld, der das Rennen in mehrere Teile zerriss. Hatte lange Zeit Bora-hansgrohe das Geschehen bestimmt, übernahm nun Sky das Heft des Handelns in die Hand. Abgehängte Fahrer wie Nibali, Quintana, Fuglsang schafften den Anschluss nach und nach. 

Doch dann hatte Greg Van Avermaet genug: Sein Teamkollege Porte raus, Tejay Van Garderen ohne Chance, volle Attacke von Van Avermaet. Da mussten auch die Sky-Fahrer erst einmal zurückstecken. Romain Bardet holte sich in der Zeit den dritten Reifenschaden ab. Nach und nach ging so gut wie jeder Fahrer mindestens einmal zu Boden. So traf es auch Chris Froome (Sky), der nach einigen Kilometern den Anschluss zum ersten Feld herstellen konnte. Vorne bekämpften sich derweil die Spitzenfahrer, von denen schließlich nur noch Damien Gaudin (Direct Energie) und Reinhardt Janse van Rensburg (Dimension Data) übrig bleiben. Nun waren die Pavé-Spezialisten an der Reihe, aus dem Feld heraus zu attackieren. Rigoberto Uran (Education First) stürzte, musste in die Verfolgung des Feldes, gemeinsam mit Mikel Landa (Movistar) und Romain Bardet.

Starkes Triko im Finale

Im Finale setzte sich eine starke Gruppe ab: Yves Lampaert (Quick Step) gemeinsam mit den beiden Roubaix-Siegern Greg Van Avermaet und John Degenkolb (Trek Segafredo). Sie fuhren bis zu einer Minute Vorsprung heraus gingen gemeinsam auf die letzten Meter. John Degenkolb eröffnete den Sprint von vorne, keiner kam an ihm vorbei - erster Tour-Etappensieg für den Deutschen! Rund eine halbe Minute später sprintete Philippe Gilbert vor Peter Sagan auf Rang vier. Landa und Bardet verloren am Ende nur sieben Sekunden auf die anderen Favoriten, Uran landetete deutlich weiter hinten. Für John Degenkolb jedoch war alles nur noch Freude und Tränen…

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