Die königliche Familie gibt den Startschuss
Die Show der ersten Etappe hat schon ab den ersten Metern der Fahrer damit begonnen, dass sie ihre Parade durch ein wahres Ehrenspalier absolvieren konnten, das von zehntausenden Zuschauern innerhalb und außerhalb von Leeds gebildet wurde. Das Peloton ist im Anschluss daran zu einer Pause für die offizielle Startzeremonie geladen worden, an der die Herzogin von Cambridge, Kate Middleton, in Begleitung ihres Gatten Prinz William und auch von Prinz Harry teilgenommen hat.
Jarrier startet den Kampf ums Gepunktete
Nach den Hymnen und den Vorstellungen im Beisein der königlichen Familie haben die Fahrer das eigentliche Rennen in Angriff nehmen können, angefangen mit Benoît Jarrier (Bretagne-Séché), der ab dem ersten Kilometer den Ausreißversuch des Tages in Begleitung von Nicolas Edet (Cofidis) und Jens Voigt (Trek) eingeleitet hat. Die Angreifer waren ohne Überstürzung unter ständiger Kontrolle der Mannschaften der wichtigsten Sprinter und konnten dennoch engagiert den Anstieg von Cray angehen, an dem sich das Gepunktete Trikot als eines der wichtigsten Ziele der Etappe erweisen sollte. In dieser ersten Episode wurde die Auseinandersetzung von Benoît Jarrier dominiert.
Voigt mit Überraschungseffekt
Beim herannahenden Zwischensprint des Tages schien Jens Voigt sich auf die Suche nach den dort vergebenen Punkten zu machen, seine Tempoerhöhung hatte aber vor allem das Ziel, seine beiden Weggefährten mit einem Überraschungseffekt abzuhängen und die weiteren Anstiege in Führungsposition zu absolvieren. Diese Methode sollte sich für den deutschen Fahrer auszahlen, der den Anstieg von Buttertubs alleine passieren sollte. Mit 1 Minute Vorsprung hat er Jarrier und Edet hinter sich lassen können. Diese zweite Schwierigkeit sollte sich vor allem aber auch am Ende des Pelotons vielfältig auswirken, an dem Joaquim Rodriguez, Dani Navarro und Thibaut Pinot zeitweilig abgehängt wurden. Die auf diese Weise in die Falle getappte Gruppe sollte mehr als 25 Kilometer brauchen, um im nächstfolgenden Anstieg von Grinton Moor wieder zum Hauptfeld aufzuschließen, wo Voigt seine Tagesmission erfolgreich zum Abschluss bringen konnte.
Omega setzt sich 4 km vor dem Ziel an die Spitze
Es ist aber noch eine andere kleine Gruppe abgehängt worden, mit Petacchi, Viviani und Delage, den jeweiligen Pilotfischen von Cavendish, Sagan und Démare bei den Sprints. Jens Voigt ist 60 km vor dem Ziel von einem Peloton gestellt worden, das immer noch mit hohem Tempo von Lotto-Belisol angeführt wurde. Der Rhythmus sollte aber während 40 Kilometern deutlich gedrosselt werden. Im Anschluss daran wurden die Strategien der Mannschaften entfaltet, um zum einen die Sprinter und zum anderen auch die Klassementfahrer in Position zu bringen. 4 Kilometer vor der Ziellinie haben aber dann die „Boys” von Mark Cavendish die Kontrolle der Situation übernommen, um ihren Boss unter den besten Bedingungen zu einer letzten Tempoerhöhung zu führen.
Cancellara fährt den letzten Kilometer
Der Plan wird weitestgehend eingehalten und auch nur wenig durch eine Attacke von Fabian Cancellara gestört, der versucht, „den letzten Kilometer” zu fahren. Der Schweizer wird 300 m vor der Ziellinie gestellt, unmittelbar bevor der Liebling von Harrogate durch eine falsche Bewegung stürzt und dabei auch Simon Gerrans zu Boden zwingt. Marcel Kittel geht unbehelligt aus dieser Situation hervor und kann seinen letzten Tempovorstoß setzen, der es ihm erlaubt, einen fünften Etappensieg bei der Tour vor Peter Sagan einzufahren. Wie schon im letzten Jahr kann er dadurch auch das erste Gelbe Trikot des Rennens überstreifen.
Etappenrückblick
5 Juli 2014
- 17:55
Kittel hält erneut Stand
Tour de France 2014 | Etappe 1 | Leeds > Harrogate