Etappe für Martin, Trikot für Evans

Tour de France 2011 | Etappe 20 | Grenoble > Grenoble

Porte stößt Cancellara vom Thron _ Fabio Sabatini (LIQ), Schlusslicht der Tour, ist noch nicht einmal die Freude vergönnt, die erste Referenzzeit aufzustellen. Denn Danny Pate, der als dritter Fahrer auf die Strecke geht, überholt Amador (MOV) und Sabatini. Seiner Zeit können Bodnar und Ignatiev nichts anhaben, wohl aber Lieuwe Westra, der kurz die Führung übernimmt. Fabian Cancellara startet zwar noch bei trockenen Straßenverhältnissen, muss aber den Großteil der Strecke im Regen absolvieren, was ihn aber nicht davon abhält, Westras Zeit um 57“ zu unterbieten. Die mittlere Geschwindigkeit von 44,51 km/h, die der vierfache Weltmeister im Zeitfahren vorlegt, erscheint für die besten Fahrer machbar. Der italienische Meister Adriano Malori sowie Kristjan Koren kommen nah heran, aber es ist Richie Porte, der schließlich die Bestzeit des ausgewiesenen Spezialisten in dieser Disziplin mit 12’’ Vorsprung auslöscht. _ _ Martin beendet die Diskussion _ Wie auch Richie Porte profitiert Thomas De Gendt davon, dass die Strecke wieder teilweise trocken ist. Er nutzt sein Glück und übernimmt vorübergehend die Führung mit 1“ Vorsprung auf Porte in der vorläufigen Tageswertung. Auch Tony Martin fährt sein Rennen auf trockener Straße und legt mit einer mittleren Geschwindigkeit von 45,9 km/h die Messlatte entschieden höher. Der Deutsche, der bereits auf gleicher Strecke das Zeitfahren beim Critérium du Dauphiné gewonnen hatte, braucht heute nur 5“ länger als im Juni, um die „kleine Schleife“ zu absolvieren. Mit 1’29“ Vorsprung gegenüber Thomas De Gendt scheint bereits eine erste Vorentscheidung im Kampf um den Etappensieg gefallen zu sein. _ _ Rolland behält das weiße Trikot _ Das Zeitfahren von Grenoble bietet gleich mehrere Duelle im Kampf um die Gesamtwertung. Gemäß der Startreihenfolge findet ein erster wichtiger Zweikampf zwischen Pierre Rolland, Träger des weißen Trikots, und Rein Taaramae statt, der den Helden von L’Alpe d’Huez im Visier hat. Mit 1’33“ Vorsprung, aber einer theoretischen Unterlegenheit im Zeitfahren, gelingt es dem französischen Fahrer von Europcar, seinen Rang als bester Jungfahrer mit einer Marge von 46“ zu verteidigen. _ _ Andy Schleck – dreimal Zweiter _ Am Ende des Programms wartet noch ein königliches Match zwischen Cadel Evans und Andy Schleck, die sich beide Hoffnungen auf einen ersten Gesamtsieg bei der Tour de France machen. Die beiden Fahrer trennen nur 57’’ in der Gesamtwertung, aber die Überlegenheit des Australiers im Zeitfahren zeigt sich bereits am ersten Kontrollpunkt. Nach 20 km schlägt das Pendel bereits zugunsten von Evans aus. Der Vorsprung bestätigt sich 5 km vor dem Ziel, wo der Luxemburger mit einem Rückstand von 1’45“ sein gelbes Trikot bereits virtuell abgeben muss. Im Ziel liefert Cadel Evans die zweitbeste Zeit ab und muss sich mit 7“ nur Tony Martin geschlagen geben. Sein Vorsprung reicht mehr als aus, um sich den Titel zu holen, der ihm 2008 unter ähnlichen Umständen versagt blieb. Andy Schleck überquert die Linie mit 2’31“ Rückstand auf seinen Rivalen. Seine Tour dürfte damit wohl mit einem zweiten Platz in der Gesamtwertung enden, wie bereits 2009 und 2010, diesmal mit einem Rückstand von 1’34“ auf das gelbe Trikot, das auf den Champs-Elysées noch nie zuvor an einen Australier ging.

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