Erinnerungsfotos und Champagner _ Nach einer Zeremonie an einer Stele, die zu Ehren von Laurent Fignon eingeweiht wurde, der früherer Lizenzinhaber des Fußballvereins US Créteil war, und einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer des zweifachen Anschlags von Oslo besteigen die 167 verbliebenen Fahrer ihre Arbeitsgeräte. Auf den ersten Kilometern, bevor die Etappe zum Rennen wird, gönnt sich das Feld ein gelassenes Defilee, obwohl Christian Prudhomme die Fahne gesenkt hat. Es ist Zeit für eine kleine Fotosession mit dem gelben Trikot und der Schampus wird rausgeholt. Die Stippvisite im Departement Val-de-Marne vollzieht sich im Kriechgang. Das Feld grüßt artig am neuen Hauptsitz der Bank LCL in Villejuif, die seit dreißig Jahren Partner der Tour de France ist. _ _ Flecha gibt das Signal zum Aufbruch _ Bei der Einfahrt in Paris verschärft sich das Tempo, vor allem bei der ersten Durchfahrt an der Place de la Concorde, wo sich die gesamte Formation von BMC an der Spitze des Felds zeigt. Juan-Antonio Flecha ist der Erste, der einen Angriff wagt, vorübergehend in Begleitung von Sylvain Chavanel. Bei km 56 ist es dann Ben Swift, der einen überzeugenderen Vorstoß wagt, mit Paulinho (RSH), Koren (LIQ), Riblon (ALM), Roy (FDJ) und Bak (THR). Das Sextett wird jedoch von den Teams der Sprinter streng überwacht, die ihm maximal 40“ Vorsprung lassen. Im Zwischensprint holt sich Mark Cavendish 9 Punkte für den 7. Platz und nimmt so noch ein wenig Spannung aus dem Rennen um das grüne Trikot. _ _ Cavendish in Paris ungeschlagen _ Aber die Mission des britischen Sprinters ist damit noch nicht erfüllt. Als die Glocke zur letzten Runde läutet und noch 6 km bis zum Ziel bleiben, haben die Ausreißer nur noch 12“ Vorsprung auf das Verfolgerfeld. Der Zug von HTC setzt sich in Bewegung und die allgemeine Beschleunigung beendet den Ausflug der Angreifer. Lars Bak und Ben Swift halten dem Ansturm am längsten stand, werden aber auch 2 km vor der Ziellinie vom Feld überrollt. Omega Pharma Lotto für Greipel und Garmin Cervélo für Farrar sind kampfbereit. Bei der Einfahrt auf die letzte Zielgerade haben jedoch Matt Goss und Mark Renshaw, die beiden letzten Begleiter von Cavendish, einen Platz in der ersten Reihe, zusammen mit seinem letzten Rivalen Edvald Boasson Hagen. Aber auch im Windschatten von Cavendish kann der Norweger der Beschleunigung auf den letzten 300 m nichts mehr entgegenhalten. Der Meister des Sprints setzt sich zum dritten Mal in Paris durch, wo er ungeschlagen bleibt. Er besiegelt damit auch seinen Sieg in der Punktewertung.
Etappenrückblick
24 Juli 2011
- 18:20
Erster für Evans, 20. für Cavendish
Tour de France 2011 | Etappe 21 | Créteil > Paris Champs-Élysées