Andy Schleck. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Tour de France 2011 | Etappe 18 | Pinerolo > Galibier Serre-Chevalier

16 + 3 = 19 Fahrer an der Spitze _ Das umfangreiche Programm der 18. Etappe veranlasst viele Fahrer, sich eine Sicherheitsmarge zulegen zu wollen, um Vorsorge für den schwierigen Rest der Etappe zu treffen. Es dauert jedoch lange, bis sich eine erfolgreiche Ausreißergruppe bildet, weil bei km 46,5 ein Zwischensprint wartet. Die Formationen von HTC und Movistar geben das Tempo im Feld vor, aber bereits 2 km nach dieser ersten Auseinandersetzung setzt sich eine große Gruppe mit 16 Fahrern ab: Monfort, Posthuma (LEO), Perez Moreno, Urtasun Perez (EUS), Tjallingii (RAB), Navardauskas (GRM), Iglinskiy (AST), Irizar (RSH), Erviti (MOV), Roche (ELM), Devenyns (QST), Bookwalter (BMC), Duque (COF), Hondo (LAM), Hoogerland (VCD) und Delaplace (SAU) werden an der ersten Steigung von Delage (FDJ), Burghardt (BMC) und Silin (KAT) eingeholt. Die Gruppe bleibt auf den ersten Kilometern des Anstiegs zusammen, aber die steileren Teile führen zur Selektion der Fahrer, die im Gebirge weniger zuhause sind. Kurz vor dem höchsten Punkt der Tour setzt sich Iglinskiy vorübergehend von seinen zehn Weggefährten ab, um sich 20 Punkte für die Bergwertung zu sichern. _ _ Gegenangriff mit Gesink _ Das Verfolgerfeld gestattet den Ausreißern einen maximalen Abstand von 9’10’’, den sie bei km 83 erreichen. Der Anstieg zum Col Agnel führt zur neuerlichen Selektion. Eine kleine Gruppe mit Gesink (RAB), Zeits (AST), Leipheimer (RSH), Arroyo (MOV), Jeannesson (FDJ), Moncoutié (COF) und Westra (VCD) setzt zum Gegenangriff an. Sie erreichen die italienisch-französische Grenze mit 4’55’’ Rückstand auf die Spitze, aber nur 40’’ früher als die Gruppe um den Träger des gelben Trikots. Dieser magere Vorsprung reicht ihnen nicht, um sich auf der anschließenden Abfahrt vor dem Ansturm des Hauptfelds zu retten (km 130). _ _ Iglinskiy versucht es weiter _ Der Anstieg zum Col d’Izoard bietet Iglinskiy eine neue Gelegenheit sich abzusetzen, indem er 5 km vor dem Gipfel das Tempo verschärft. Die Formation Leopard-Trek, die nicht nur die Spitzengruppe, sondern auch das Feld auf dem Anstieg anführt, bereitet eine Offensive vor. Auf halber Höhe des Passes tritt Andy Schleck an und lässt seine Rivalen hinter sich, die keine Reaktion zeigen. Der Kapitän holt einen nach dem anderen die Fahrer ein, die aus der Ausreißergruppe ausgeworfen werden, darunter auch seinen Teamkollegen Posthuma, der ihn kurz unterstützt, bis auch er zurückfällt. Am Gipfel des Col d’Izoard hat der Luxemburger noch 1’50’’ Rückstand auf Iglinskiy, aber bereits 2’15’’ Vorsprung auf seine großen Rivalen im Kampf um den Titel. _ _ Evans führt die Gruppe um das gelbe Trikot _ Andy Schleck bestreitet die Abfahrt nach Briançon mit Monfort, Roche, Devenyns und Silin. Sie holen den Mann von Astana 29 km vor dem Ziel ein. Der Vorsprung auf das Feld um das gelbe Trikot, das zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 30 Fahrer zählt, liegt bei 3 Minuten. Die Anstrengungen von Maxime Monfort helfen Andy Schleck, diesen Vorsprung am Fuß des Schlussanstiegs auf 3’47’’ auszubauen. 15 km vor dem Ziel wächst die Marge auf 4’15’’, ohne dass sich die anderen Favoriten der Tour zum Gegenangriff durchringen könnten. Cadel Evans nimmt schließlich die Dinge 12 km vor dem Ziel in die Hand und erhöht das Tempo. Er bekommt keine Unterstützung und führt die Gruppe um Voeckler, die sich angesichts der Beschleunigung zunehmend ausdünnt, allein den Berg hinauf. Der Abstand der Gruppe unter Führung von Evans beträgt 5 km vor dem Ziel noch 3’05’’. Die Gruppe besteht nur noch aus zehn Fahrern: Voeckler, Rolland, Contador, Fraänk Schleck, Cunego, Basso, Szmyd, Vanendert und Taaramae. In der Zwischenzeit hat Andy Schleck erst Nicolas Roche und dann Maxim Iglinskiy (6 km) abgeschüttelt, um sich im Alleingang seinen dritten Etappensieg bei der Tour de France zu holen. _ _ Contador bricht ein _ Andy Schleck hat die Möglichkeit, sich neben dem Etappensieg am Galibier auch noch das gelbe Trikot zu holen, aber die Verfolgergruppe beschleunigt. Das Tempo wird zu hoch für Alberto Contador, der 1,5 km vor dem Ziel einbricht. Pierre Rolland und Thomas Voeckler starten die letzte Operation zur Verteidigung des gelben Trikots und werden dabei nur noch von Evans, Basso und Fränk Schleck begleitet. Auf dem letzten Kilometer gibt der Franzose alles und kommt dank der Verlangsamung von Andy Schleck einerseits und seiner eigenen Entschlossenheit als Fünfter mit 2’21“ Rückstand auf Schleck ins Ziel und rettet sein gelbes Trikot. Er hat noch 15’ Vorsprung in der Gesamtwertung.

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