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Pogacar bei den Normannen

Eigentlich ein ideales Gelände für eine Fluchtgruppe. Tadej Pogacar hätte vielleicht noch nicht einmal etws dagegen, wenn ihm ein Ausreißer Gelb vorübergehend wieder abnehmen würde. Aber nach seinem gestrigen Zeitverlust bietet sich Jonas Vingegaard womöglich eine Gelegenheit zum Angriff - zumindest auf den letzten 50 km mit drei Anstiegen und einem schweren Zielsprint. Die Etappe im Département Calvados verspricht erneut Spektakel.

Veranstalter und Fans werden aufatmen, dass Tadej Pogacar mit 26 zu alt ist, sonst hätte er unter dem Motto „Es muss doch mehr als alles geben“ neben Gelb, Grün und Berg auch Weiß erobert. Einen Frosteinbruch braucht er jedenfalls mit den drei gewonnenen Trikots nicht zu fürchten. Das Weiße Trikot wechselte vom neuen Chou-Chou der Franzosen Kévin Vauquelin, in dessen Heimatstadt gestartet wird, auf die Schultern von „Caendidat“ Remco Evenepoel, der mit seinem Sieg im Zeitfahren aufs Podium vordrang. Schon heute wird es allerdings Angriffe auf alle Trikots geben, steht doch eine schwere Etappe mit 3.500 Höhenmetern zwischen Bayeux und Vire Normandie auf dem Streckenplan. Und das im eigentlich nördlichen Flachland. 

Klassiker-Strecke in der Normandie

Wohl dem, der sich gestern nicht ausgepowert hat. Denn 6 kategorisierte Berge sind auf etwas mehr als 200 hügeligen Kilometern zu bezwingen: fünfmal 3. Kategorie und einmal 4. Streckenchef Thierry Gouvenou, in dessen Geburtsort Vire die Etappe endet, vergleicht den Parcours mit dem Ardennenklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Statt bisher zum Meer startet die Etappe diesmal in umgekehrter Richtung vom Meer ins Landesinnere. Schon zu Beginn wird der Kampf um einen Platz in der Ausreißergruppe beginnen, zumal nach 22,2 km  Punkte und Zeit bei der Sprintwertung in Villers-Bocage zu gewinnen sind. 13 km weiter der erste Berg, die Côte du Mont Picon, 21 km weiter der nächste: die Côte de la Ranconniere. Nach der Abfahrt geht es wieder bergauf, allerdings nicht kategorisiert. Das gibt es erst nach 138 km mit dem 3. Anstieg der 3. Kategorie in Folge, der Côte de Mortain Cote - nur 1,7 km aber à 8,9 %. Sie leitet das schwere Finale ein.

Die normannische Schweiz - malerisch und herausfordernd

Es folgen noch drei Anstiege: nach 16 km die Côte de Juvigny-le-Tertre und 20 km weiter die Côte de Saint-Michel de Montjoie (beide Kategorie 3). Obwohl nie auf mehr als 330 m Höhe geklettert werden musss, summieren sich die Hügel zu einer großen Herausforderung für die 179 Fahrer. Auch wenn jetzt nur noch ein Berg der 4. Kategorie im Weg steht: die giftige Côte de Vaudry: 1,3 km bei 7,2 %. Tour-Direktor Christian Prudhomme spricht von „der härtesten Flachetappe in der jüngeren Geschichte der Tour de France mit mehr als 3.500 Höhenmetern“. Denn auch das Finale mit einer 700 m langen Steigung bis zur Ziellinie mit durchschnittlich 10 % wird den Fahrern letzte Kräfte abverlangen. Also wieder eine Angelegenheit für die Männer des Gesamtklassements oder doch eine Chance für einen Ausreißer von Pogis Gnaden? 

 

08/07/2025 – Tour de France 2025 – Étape 4 - Amiens Métropole / Rouen (174,2 km) - Kévin VAUQUELIN (ARKEA-B&B HOTELS)
08/07/2025 – Tour de France 2025 – Étape 4 - Amiens Métropole / Rouen (174,2 km) - Kévin VAUQUELIN (ARKEA-B&B HOTELS) © A.S.O./Billy Ceusters

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