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Ben Healy unwiderstehlich

Tour de France 2025 | Etappe 6 | Bayeux > Vire Normandie

Nach dem Kampf gegen die Uhr gestern mussten sich die 179 Fahrer besonders motivieren, wollten sie die schwere Etappe meistern. Nicht alle schienen dazu bereit. Zu den Aktivsten gehörte zweifellos Nils Politt auch ohne im Ziel gewonnen oder ein Wertungstrikot erobert zu haben. Und natürlich Ben Healy, der seit der Sprintwertung vorne mitgemischt und schließlich im Alleingang die Etappe mit großem Vorsprung gewonnen hat. Warum er zwei Mal aufs Podium darf…

Extended Highlights - Etappe 6 - Tour de France 2025

Der Zwischensprint in Villers-Bocage 22 km bestimmte die Renntaktik: Intermarché-Wanty und Lidl-Trek platzierten ihre Sprinter Biniam Girmay (IWA) und Jonathan Milan (LTK). Ausreißergruppen hinten anstellen. Den Sprint gewann Milan und war dank der maximalen Punktausbeute (20) jetzt virtuell im Grünen Trikot. 2. Van der Poel vor Girmay. Unmittelbar danach spurteten Ben Healy (EFE) und Quinn Simmons (LTK), schon beim Sprint auf den vorderen Plätzen, los. Noch vor dem Gipfel der Côte du Mont Pincon (3. Kategorie mit maximal 8 %), ein Quartett mit Tejada (XAT) und Campenaerts (TVL) vorne. Schon bald  vom Feld geschluckt. Die Bergwertung holte sich dennoch Simmons vor Hirschi. Bergab und im Tal vergebliche Versuche, sich abzusetzen. Beim 2. Berg, der Côte de la Ranconnière (3. Kategorie), neben dem aufmerksamen Patron Pogacar sein Leutnant Tim Wellens, der als Erster (+ 2 Punkte) vor Woods wieder das Bergtrikot übernahm.

Auch Gelb weg - virtuell
Dann schien es so, als könnte ein Quintett die finale Ausreißergruppe bilden: Simmons, van der Poel (ADC), Tejada, Healy und Barta (MOV). Zu denen Dunbar (JAY), Storer (TUD) und Simon Yates (TVL) aufschlossen. Vor allem Visma hatte großes Interesse, den schweren Kurs weiter zu erschweren und damit Pogacar und sein Team unter Druck zu setzen. Doch UAD kontrollierte das Rennen weiter. Gleichzeitig wuchs der Rückstand der Sprinter bereits auf 10 Minuten. Deutsche Fahrer vorerst kaum zu sehen. Außer Nils Politt, der an der Spitze des Pelotons lange für Tempo sorgte. 100 km vor dem Ziel war der Achter über eine Minute voraus. Vor der Côte de Mortain, 3. Berg der 3. Kategorie mit bis zu 12 %, schon knapp 3’. Da war Pogacar auch sein Gelbes Trikot wieder los - virtuell an Mathieu van der Poel. Die abgehängten Fahrer 12 Minuten dahinter. Die Bergpunkte gewannen zwei irische Fahrer - eine Premiere: Dunbar (2) vor Healy (1). Nur wenige Kilometer bis zu Berg Nr. 4, der Côte de Juvigny-le-Tertre (3. Kategorie). Diesmal hatte Storer die Nase vorn (2 Punkte), einer blieb für Dunbar. 3’45’’ vor dem Feld, das immer noch von Politt angeführt wurde. Insgesamt 120 Kilometer!

Ben Healy überrascht alle
In der Abfahrt und 41 km vor dem Ziel überraschte Ben Healy seine Fluchtkollegen mit einer Attacke und fuhr rasch einen Vorsprung von einer halben Minute und bald auf 55’’ raus. Das Feld ohne Politt an der Spitze über 5 Minuten hinter Healy. Simmons und Storer nahmen seine Verfolgung auf. Berg Nr. 5, die Côte de Saint-Michel-de-Montjoie (3. Kategorie) eroberte Healy als Erster (+2 Punkte) 50’’ vor Storer und Simmons. Die übrigen 5 lagen jetzt schon 75’’ hinter dem Solisten. 22 km vor Vire hatte das Peloton den Ausreißern frei gegeben. Der Rückstand auf den wie entfesselt fahrenden Healy jetzt über 6’. Und er wuchs gegenüber allen an. Vor dem Schlussanstieg kurz vor dem Ziel überwand der einsame Radler auch die Côte de Vaudry (Kategorie 4). Es folgte die letzten Meter mit bis zu 12 % Steigung. Auch die meisterte er. Auf Platz 2 kam Simmons vor Storer fast 3’ hinter dem Sieger. Van der Poel quälte er sich förmlich zum Ziel und übernahm das Gelbe Trikot um eine Sekunde. Im Hauptfeld attackierte auch Lipowitz, musste aber auf den letzten Metern andere ziehen lassen.

Letzte Kletterpartie für den strahlenden Sieger Ben Healy: rauf aufs Podium als Sieger und kämpferischster Fahrer. Weiß bleibt bei Remco Evenepoel, Grün übernimmt Jonathan Milan. 

© BILLY_LEBELGE

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