See you on 29th October for the announcement of the routes for the Tour de France and Tour de France Femmes with Zwift in 2025.

Letzte Chance für Angriffe

Die vorletzte Etappe könnte für Tadej Pogacar zum Sahnehäubchen seiner bisher schon überragenden Leistung werden. Der letzte Berg in seinem Trainingsgebiet, der Sieg hinauf zum Col de la Coullioule bei Paris-Nizza 2023 - spricht das nicht für seinen 5. Etappenerfolg bei der 111. Tour de France, bevor er einen Tag später voraussichtlich zum dritten Mal mit dem Gesamtsieg ausgezeichnet wird? 

© ©Clodio/Getty Images

Dabei sind auf der heutigen zweiten Alpenetappe mit Start in Nizza 4.600 und damit mehr Höhenmeter zu überwinden als gestern mit den drei Zweitausendern. Also eigentlich eine gute Gelegenheit für eine Revanche. Dass Titelverteidiger Vingegaard gestern weder angegriffen noch auf Pogacars Attacke reagiert hat, belegt, dass sein schwerer Sturz im Frühjahr doch mehr Spuren in seinem Körper und seiner Fitness hinterlassen hat, als es in den ersten beiden Tour-Wochen den Anschein hatte. Und Tadej Pgoacar versprach im Ziel: „Morgen lassen wir die Ausreißergruppe gehen.“

Erneut kaum ein flacher Meter

144,6 km gestern, 132,8 km heute und 33,7 km morgen - die immer kürzere Distanz der Alpen-Trilogie steht in krassem Widerspruch zu den Profilen der drei letzten Etappen. Nach den schweren Gebirgskilometern mit den Finals in dünner Luft gestern erfordert die 20. Etappe, einen Berg der zweiten und dreimal der 1. Kategorie zu meistern. Denn zwischen dem Start auf Meereshöhe und der Bergankunft auf dem Col de la Couillole läßt Streckenchef Thierry Gouvenou nicht wirklich Milde für die verbliebenen 142 Fahrer walten. Vier Pässe und wenig bis gar keine Passagen in der Ebene verlangen von den Fahrern auch am Vorabend der Schlussetappe die Mobilisierung letzter Kräfte. Selbst wenn mit Angriffen auf das Gelbe Trikot nicht zu rechnen ist, wird es einen entscheidenden Schlagabtausch um das Bergtrikot und um den Sieg geben. 

Bekannt von Paris-Nizza

Nach dem Start führt der Weg im Hinterland des Mittelmeeres direkt bergauf. Nach 24,7 km schon die erste von Erhebungen der Kette der Einser-Kategorie. Zum Col de Braus (2. Kategorie) müssen die Fahrer 10 km mit im Schnitt 6,3 Höhenprozenten klettern. Nach der Abfahrt folgt die nächste doppelt so lange Herausforderung, der Col de Turini in 1.607 m Höhe: 20 km à 5,7 %. Während der nächsten Kletterpartie sind noch Punkte und eine Prämie zu gewinnen; und zwar beim Zwischensprint nach 87,8 km in Saint-Martin-Vesubie. Ohne Prophet zu sein: Hier werden eher bergfeste Ausreißer unter sich sein und die Sprinter schon im Gruppetto. Was letztendlich den Vorsprung von Biniam Girmay im Grünen Trikot zementieren würde. Das Klettern geht weiter zum Gipfel des Col de la Colmiane in 1.500 m Höhe. Insgesamt 7,6 km à 6,8 %. Nach dem dritten folgt der finale Anstieg. Erst downhill nach Saint-Sauveur und dann 15 km bergauf mit im Schnitt 7,3 Höhenprozenten zum Ziel, dem Col de la Couillole in 1.678 m Höhe. Diese Hänge dürften den Fahrern der Rundfahrt Paris-Nizza bekannt sein. 

Carapaz will das Bergtrikot

Auch wenn der Verlauf der gestrigen Etappe Überraschungen beim Kampf um das Gelbe Trikot nicht erwarten lässt, könnte Remco Evenepoel als Gesamtdritter den vor ihm platzierten Jonas Vingegaard angreifen. Seine sehr gute Form hat er gestern unterstrichen. Zudem sind die Platzierungen bei den Top Ten noch nicht in Stein gemeißelt. Und Richard Carapaz will sich das Bergtrikot nicht noch einmal kurz vor Schluss von Tadej Pogacar abnehmen lassen. 

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