Sprinter gegen Ausreißer

Wenn es eine Etappe bei der Tour de France gibt, die vergleichsweise ohne größere Anstrengungen zu absolvieren ist, dann sollte es die 11. zwischen Clermont-Ferrand und Moulins sein. Nach dem Kräfte zehrenden Wiedereinstieg zu Beginn der zweiten Woche sollten heute die Sprinter das letzte und entscheidende Wort haben. Wenn es nicht zu überraschenden Attacken kommt wie gestern, als die Favoriten sich in die ersten Ausreißeraktivitäten einmischten. 

Roger Walkowiak et Roger Chaussabel, sur la 22ème étape du Tour de France 1956, reliant Montluçon à Paris
Roger Walkowiak et Roger Chaussabel, sur la 22ème étape du Tour de France 1956, reliant Montluçon à Paris © Presse Sports
La cathédrale Notre Dame et l'église du Sacré Coeur de Moulins
La cathédrale Notre Dame et l'église du Sacré Coeur de Moulins © Creative Commons 2.0/jean-louis Zimmermann

Ohne Berge geht nichts. Das gilt auch für heute. Dennoch werden die Fahrer beim Blick auf den Streckenplan aufatmen - drei Berge aber alle 4. Kategorie, nicht allzu schwer und nicht allzu steil. Zwei stehen im ersten Drittel der insgesamt 179,8 km im Weg. Gestartet wird zwar noch im Gebiet der Vulkane, in dem Fahrer und Tross sich seit dem Wochenende schon fast heimisch fühlen konnten. Danach führt der Parcours ins Tal des Allier nach Moulins, der  „Stadt der Kunst und Geschichte“. Nach den beiden Bergen - Côte de Chaptuzat-Haut mit knapp 2 km und im Schnitt 5 Steigungsprozenten sowie der Côte du Mercurol mit knapp 3 km bergauf und durchschnittlich 4,6 % im Abstand von 18 km - schlägt die Stunde der Sprinter zum ersten Mal. Denn um die Sprintwertung wird rund 20 km weiter in Lapeyrouse gespurtet. 

Durch die Heimatstadt von Julian Alaphilippe

Bei Km 96 in Montluçon erweist die Tour einem der Lieblinge unserer Nachbarn ihre Referenz bei der Passage durch seine Heimatstadt: Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe, der trotz der gestrigen offensiven Fahrweise seiner Form derzeit hinterherzufahren scheint. Weitere 20 km weiter müssen die Fahrer die Côte de la Croix Blanche überqueren: 1,6 km à 5,4 %. Danach ein leicht welliges Gelände, das möglichen Ausreißern nicht wirklich entgegen kommen wird. Dafür haben die Sprinterteams zu viel Vorfreude auf einen Sprint royal auf einer 900 m langen Zielgeraden. Und werden deshalb alles tun, dass ihnen kein Ausreißer einen Strich durch die Rechnung macht. Phil Bauhaus darf also auf seinen ersten Etappensieg bei der Tour hoffen - sein Teamkollege Pello Bilbao hat es ihm gestern vorgemacht.

 

Die Trikotträger sollten einen relativ ruhigen Tag verleben können. Aber wie der bisherige Verlauf zeigt: Vor Überraschungen kann man nicht sicher sein. Deshalb müssen die Fahrer auch in diesem Terrain ihre Aufmerksamkeit und Konzentration hochhalten.

Victoire de Sam Bennett sur la 3ème étape de Paris-Nice 2019, à Moulins-Yzeure
Victoire de Sam Bennett sur la 3ème étape de Paris-Nice 2019, à Moulins-Yzeure © A.S.O./Alex BROADWAY

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