Ein nicht zu unterschätzendes Finale

Nach den Vogesen mit der ersten superschweren Bergankunft heute schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Alpen, die erst recht ab Sonntag mit mehreren Bergen der 1. Kategorie für Spannung sorgen werden. Nach Dänemark und einem Abstecher nach Belgien liegt das Ziel der 8. Etappe nach 186,3 km in der Schweiz oberhalb des Genfers Sees. Wieder wartet ein strammes Finale auf die Fahrer; zwar kein Vergleich zu den Rampen beim Anstieg auf die Super Planche des Belles Filles mit bis zu 24 %. Aber dennoch sollte niemand den Schlussanstieg mit Steigungswerten von 12 und 13 Prozent unterschätzen. 

Dole
Dole © Getty/tichr
Vue sur Lausanne
Vue sur Lausanne © Lausanne Tourisme/Régis Colombo

Die gestrige Etappe hat viel Substanz gekostet. Da werden die Masseure alle Hände voll zu tun haben, um die Anstrengungen und die Müdigkeit aus den Muskeln zu kneten. Vor allem die für diese Etappe mit favorisierten Fahrer wie Alexander Vlasov, Thibaut Pinot, Nairo Quintana und andere werden ihre „Wunden lecken“ und auf Wiedergutmachung aus sein. Ob das im bergigen Terrain zwischen Dole und Lausanne schon gelingen kann? Oder werden sich morgen Ausreißer durchsetzen, nachdem der letzte der heutigen Fluchtgruppe nur knapp am Etappenerfolg vorbei geschrammt ist und dennoch Nachahmer ermuntern sollte. 

Auf ansteigendem Terrain 

Start also im idyllischen Dole im Jura am Rhein-Rhone-Kanal und am Fluss Doubs, der Geburtsstadt von Louis Pasteur. Von den Flussniederungen steigt das Terrain direkt an. Schon die Sprintwertung nach 46,9 km in Montrond liegt in 611 m Höhe. Ob die Sprinter um Wout van Aert da noch vorne sind oder ob die Ausreißer sich schon aus dem Staub gemacht haben? Die Strecke bleibt bergig. Der erste Wertungsberg wartet aber erst bei Kilometer 75,6 auf die Fahrer. Noch recht harmlos mit der 4. Kategorie und 2 km à 5,7 %. Weiter durch den Urlaubsort Les Rousses im Regionalpark des Hochjura und schon etwas anstrengender hinauf auf die Côte des Rousses, Berg der 3. Kategorie nach 6,7 km mit im Durchschnitt 5 % Steigung.

In die Schweiz

Ab da gehts in der Schweiz weiter zum dritten Berg des Tages, dem Col de Petra Felix, wieder 4. Kategorie nach 2,4 km à 1,5 % aber schon auf einer Höhe von 1.144 m. Es folgt der nicht kategorisierte Col du Mollendruz in 1.179 m Höhe. Jetzt wartet eine kurvige Abfahrt von fast 40 Kilometern bis an den Genfer See. Für das Finale hat sich Streckenchef Thierry Gouvenou eine letzte schwere Prüfung - einen Berg der 3. Kategorie (4,8 km à 4,6 %) - aufgehoben. Bei der Kletterpartie hinauf zum 1954 gebauten Olympia-Stadion La Pontaise im Zielort Lausanne müssen Abschnitte von 12 und 13 % in der Avenue de Beaulieu überwunden werden - am Schluss müssen die Fahrer noch einmal kraxeln und 9 Kilometer in den Lausanner Hügeln bewältigen. Der Endspurt verspricht wieder ein tolles Spektakel. Eigentlich also wieder nichts für Sprinter sondern eher für die Männer mit einem richtigen Bums im ansteigenden Profil. Die Favoriten sollten wachsam bleiben.

Vue sur Lausanne
Vue sur Lausanne © Lausanne Tourisme/Régis Colombo

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