Ein besonderer Nationalfeiertag

Feiertag für die Franzosen - aber nicht für das Peloton der Tour de France. 170,5 bergige Kilometer stehen auf dem Programm der 9. Etappe, die von Saint-Étienne nach Brioude führt. Wenn sich die Gastgeber der Großen Schleife zum Festtagsmenu versammeln, wird Tour-Direktor Prudhomme die Fahrer auf die nächste anstrengende Reise schicken.


Allerdings mit einem Landsmann am Nationalfeiertag in Gelb und der Genugtuung, eine besonders spannende Frankreich-Rundfahrt zu leiten: Schon dreimal wechselte das Gelbe Trikot den Besitzer bzw. Träger. Ob das schon wieder passieren wird? Das Profil der Etappe wäre dazu geeignet. Und einige Favoriten müssten langsam in die Gänge kommen, wenn sie sich nicht vom Podium der Tour endgültig verabschieden wollen. Vor allem Romain Bardet wäre da gefragt, zumal die Etappe durch seine Heimatregion und über ihm bestens vertraute Straßen führt.

Mauertaktik gefragt
Es beginnt bereits in der ersten Rennstunde mit einer echten Prüfung, einem Berg der 1. Kategorie, der nicht umsonst den Namen ‚Mauer‘ trägt: die Mur d’Aurec-sur-Loire in etwas über 800 m Höhe mit bis zu 16, ja sogar 19 Steigungsprozenten. Zwar müssen die Fahrer nur 3,2 km klettern, aber die haben es in sich - 11 Prozent im Schnitt. Eine hochalpine Kletterpartie, bei der die Sprinter echte Probleme bekommen werden. Es bleibt danach hügelig, eine echte Abfahrt gibt es erst wenige Kilometer vor der Sprintwertung in Arlanc bei Kilometer 92.

Ruppiges Profil
Danach geht es schon wieder bergauf, immerhin nur auf einen Berg der 3. Kategorie, die Côte des Guillaumanches in über tausend Metern Höhe. Das Zentralmassiv hat die Fahrer immer noch fest im Griff, müssen sie doch 7,8 km mit durchschnittlich 4,1 Prozent Steigung überstehen. Erst 13 km vor dem Ziel in Brioude noch ein Wertungsberg: die Côte de Saint-Just (3. Kategorie). Mit der Erschwernis, dass nach 3,6 km à 7,2 Prozent  die Bonussekunden auf dem Spiel stehen. Erst dann geht es von 731 m Höhe abwärts zum Ziel in 442 m.

Wer macht's?
Eigentlich wieder eine Etappe wie geschaffen für Julian Alaphilippe. Aber der hat mit seinem Landsmann Thibaut Pinot in Saint-Etienne vorgelegt und könnte anderen Haudegen im Peloton den Vortritt lassen. Bis zu den Pyrenäen ist es nicht mehr weit. Vieles spricht daher für den Sieg eines in der Gesamtwertung nicht allzu gefährlichen Ausreißers. Am liebsten eines Franzosen... aber vielleicht kommt doch wieder alles ganz anders.

TOUT SAVOIR - Etape 9 EN

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