Wem gebührt das Feuerwerk?

Das wär’s doch: Etappensieg für den Franzosen Arnaud Démare in der Picardie, seinen heimatlichen Gefilden, und das am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. „Du musst das richtige Feeling haben“, sagte er im französischen Fernsehen. Bisher hatte er das erhoffte Momentum ebensowenig wie seine deutschen Kollegen. Doch heute winkt den Sprintern die vorerst letzte Chance vor der Pflasteretappe am Sonntag und den Alpen ab Dienstag.
 
Auf 181 flachen Kilometern geht es von Dreux, 90 km westlich von Paris, nach Amiens Metropole, in dem vor mehr als 2.000 Jahren Cäsar zu Gast war und im vierten Jahrhundert der heilige Martin seinen Mantel geteilt haben soll. Ein Kurs, auf dem wieder die reinen Sprinter zu ihrem Recht kommen sollten. Denn nur zwei Berge der vierten Kategorie stehen den 170 Fahrerin im Weg. Und anders als in Chartres gibt es in Amiens eine flache Zieleinfahrt - wie geschaffen für einen königlichen Sprint mit besten Chancen für André Greipel, John Degenkolb oder Marcel Kittel, der in Chartres abgeschlagen auf den hinteren Plätzen landete. Motto der schnellsten Deutschen: Wenn nicht jetzt wann dann!

Sprintfinale wahrscheinlich

Der größte Feind könnte jedoch erneut der Wind sein. Windstaffeln sind auf der flachen Strecke nicht auszuschließen. Streckenchef Thierry Gouvenou: „Wenn im flachen Teilstück der Wind weht und sich Windstaffeln bilden, die das Peloton in Fetzen aufgehen lassen, wird das ein Albtraum von einem Tag - vorausgesetzt, dass die Kandidaten für das Gelbe Trikot ihre Truppen nicht für den folgenden Tag schonen.“ Aber auch sonst ist eine knifflige Etappe zu erwarten, weil nach acht harten Renntagen erste Ermüdungserscheinungen auftreten können. Allerdings hatten die meisten Fahrer auf dem längsten Streckenabschnitt ihre Kräfte geschont. Nicht zu vergessen, dass erstmals pro Team nur noch acht Fahrer im Einsatz sind. Aber eine andere Strategie als die Vorbereitung eines Massensprints ist nicht zu erwarten. Dem Sieger winkt so oder so ein Feuerwerk in der Kulisse von Amiens.

© Sebastien Coquille/Amiens Metropole

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