Keine Mauer kann Valverde stoppen

Und damit war es um die sechs Ausreißer geschehen. Nils Politt (Katusha), Fabien Doubey (Wanty-Gobert), Yoann Bagot (Cofidis), Romain Guillemois (Direct Energie), Olivier Pardini (WB Veranclassic) und Daniel Pearson (Aqua Blue) hatten bis zu sechs Minuten Vorsprung auf das Feld. Dort übernahm rund 100 km vor dem Ziel vor allem das Team Movistar um Rekordsieger Valverde die Nachführarbeit. Kaum waren die Ausreißer eingeholt, eröffnete Alessandro De Marchi (BMC) das Finale mit mehreren Attacken.

Jungels fliegt davon

Knapp 30 km vor dem Ziel fuhr das Feld - bis auf De Marchi - geschlossen zum zweiten Mal über die Mauer. In den vorderen Reihen sah man recht entspannt aus, weiter hinten mussten einige Fahrer kämpfen. Kurz darauf attackierte Bob Jungels (Quick Step) und schloss zu De Marchi auf. Gemeinsam fuhren sie bis zu einer halben Minute Vorsprung auf das Feld heraus und zwangen Movistar zum Arbeiten. Doch die beiden an der Spitze harmonierten gut und machten dem Team von Topfavorit Valverde das Leben schwer. Orica-Scott (u.a. Michael Albasini und Roman Kreuziger) kam den Spaniern zur Hilfe, während Jungels nach der vorletzten Steigung seinen Mitausreißer hinter sich ließ und seinen Vorsprung auf das Feld auf 50 Sekunden ausbaute. Im Feld merkte man rund sechs Kilometer vor dem Ziel, dass Jungels eine echte Gefahr darstellte. Da es mit der Nachführarbeit nicht so richtig klappte, versuchten es einzelne Fahrer mit Attacken, unter ihnen Rafal Majka vom Team Bora-hansgrohe. Dennoch erreichte Jungels solo mit 20 Sekunden Vorsprung den Fuß des Anstiegs zur Mauer von Huy.

Wer unten führt ist oben weg: Valverde zum Fünften

Im Sprint ging das Feld in die letzten zwei Kilometer. Und wie so oft bei diesem Rennen: Wer am Anfang der Mauer vorne liegt, der gewinnt normalerweise nicht… Jungels musste seinen Anstrengungen Tribut zollen und wurde 500 Meter vor dem Ziel eingeholt. Sky, Movistar und Cannondale führten das Feld den Anstieg hinauf. Doch nur einer weiß, wo man hier die richtige Attacke setzen muss: Alejandro Valverde. Als der Spanier loszog, konnte keiner mehr folgen. Souverän gewann der 36-Jährige (!) zum vierten Mal in Folge und insgesamt fünften Mal in seiner Karriere an der Mauer von Huy.

Von den deutschen Fahrern konnte erwartungsgemäß keiner in den Kampf um den Sieg eingreifen. Die nächste Chance für Valverde und seine Kontrahenten bietet sich bereits am Sonntag beim Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich.

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