''Kalifornien ist ein wichtiger Schritt Richtung Tour''

John Degenkolb (27, Giant-Alpecin) ist am 11. Mai nach San Diego gereist, um zum zweiten Mal in seiner Karriere an der Amgen Tour of California (15. - 22. Mai) teilzunehmen.

Nach der Tour of California sind es noch sechs Wochen bis zur Tour de France. Wo sehen Sie sich im Formaufbau?
Das Rennen in Frankfurt war intensiv aber wichtig, um zu sehen, wo ich nach der langen Pause stehe. Auch für den Kopf war es gut, endlich wieder eine Startnummer zu tragen und der Zuspruch der Zuschauer war einfach toll. Nach der Belastung habe ich gut regeneriert und dann noch einen intensiven Trainingsblock eingelegt. Ich liege komplett im Plan. In Kalifornien geht es jetzt darum, viele Rennkilometer in die Beine zu bekommen und wieder Rennhärte aufzubauen. Für mich ist es der nächste wichtige Schritt in Richtung Tour.

Nach dem Klassiker in Frankfurt folgt jetzt eine Rundfahrt mit acht Etappen. Welchen Stellenwert hat Kalifornien für Sie?
Genau diese Reize über mehrere Tage sind jetzt nötig, um die Form für den Juli aufzubauen. Das geht nicht im Training, sondern nur auf dem hohen Niveau eines Radrennens. Deswegen bin ich froh, dass sich jetzt mit Kalifornien die Chance dazu bietet. Das Profil einiger Etappen hat es zwar in sich, aber in der jetzigen Phase es ist wichtig, bis an das Limit zu gehen. Das Rennen ist zwar mit einer langen Anreise verbunden, aber für meine Vorbereitung passt es perfekt.

Auch wenn das Gesamtprofil die bisher schwerste Tour of California verspricht, sind viele Etappen auf Sprinter und Klassikerfahrer ausgelegt. Rechnen Sie sich etwas aus?
Ich bin motiviert und freue mich, endlich wieder Rennen zu fahren. Wie es dann läuft, kann ich aber noch nicht vorhersehen. Unter normalen Umständen wäre ein Zusammentreffen mit Sagan, Kristoff und Cavendish großartig, aber jetzt im Formaufbau bin ich wohl eher ein Außenseiter. Das Team will mit Laurens Ten Dam in der Gesamtwertung mitreden und das werde ich komplett unterstützen. Sollten auf der ein oder anderen Etappe die Beine stimmen und sich für mich Chancen bieten, werde ich es natürlich probieren.


Jens Voigt ist mit zwei Etappensiegen, zwei Podiumsplatzierungen und dem zweiten Platz in der Gesamtwertung der erfolgreichste deutsche Fahrer bei der Kalifornien-Rundfahrt. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere ist der 44-Jährige seit 2015 als offizieller Botschafter des amerikanischen Rennens aktiv. Als Teil seiner Aufgaben ist Voigt bereits am 24. April die Königsetappe der diesjährigen Amgen Tour of California abgefahren.


Jens Voigt zum Schlussanstieg der 3. Etappe (Gibraltar Road in der Nähe von Santa Barbara, 10 Kilometer lang, 8% Steigung im Durchschnitt):

„An diesem Berg kannst Du Dich nicht verstecken. Das ist ein wirklich harter, sogar ein sehr harter Anstieg, bei dem sich die wahren Kletterspezialisten durchsetzen werden. Wenn Du die Rundfahrt gewinnen willst, musst Du bereits auf dieser dritten Etappe richtig viel investieren und hoffen, einen Tag mit guten Beinen erwischt zu haben.“

Jens Voigt zu seinen Aufgaben als offizieller Botschafter der Amgen Tour of California:
„Seit der ersten Kalifornien-Rundfahrt war ich bis zum Schluss meiner Karriere jedes Jahr dabei. Ich liebe dieses Rennen. Hier stimmt einfach alles: das Wetter ist toll, die Zuschauer sind total engagiert und bei den Etappen ist für jeden etwas dabei. Umso schöner ist es, mit den Fans weiter in Kontakt zu bleiben. Ich fahre mit ihnen beim L’Etape-Jedermannrennen, kommentiere im amerikanischen Fernsehen, bin bei Veranstaltungen dabei und jeden Tag im Start- und Zielort unterwegs.“

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