Greipels zweiter Streich

Tour de France 2015 | Etappe 5 | Arras Communauté Urbaine > Amiens

Kaum war der Start erfolgt, gelang zwei Fahrern die Flucht: Nicolas Edet (COF) und Pierre-Luc Périchon (BSE). Edet ließ sich jedoch früh zurückfallen, so dass Périchon die Flucht alleine fortsetzte. Kurz darauf ein Sturz im Hauptfeld, der Cofidis-Sprinter Nacer Bouhanni zum Rückzug aus der diesjährigen Tour zwang. Weitere Stürze verliefen zum Glück glimpflich.

Greipel an der Sprintwertung vor Degenkolb

Bei der einzigen Sprintwertung des Tages schnappte sich Ausreißer Périchon die volle Punktzahl. 30 Sekunden dahinter sprintete André Greipel auf Rang zwei vor Degenkolb, Cavendish und Sagan. Kurz danach wurde Périchon eingeholt.

Rund 70 km vor dem Ziel wurde das Tempo im Peloton ordentlich erhöht, so dass einige Fahrer zurückfielen. Es bildeten sich zwei Gruppen. In der vorderen sämtliche Favoriten, in der zweiten viele Fahrer, die in den letzten Tagen in Stürze verwickelt waren. Und deren Abstand zur Spitze sich vergrößerte. Ständige Richtungswechsel auf dem Weg nach Amiens brachten wechselnde Windrichtungen mit sich. Eine Windstaffel kam jedoch nicht zustande. Immer deutlicher zeichnete sich der erste Massensprint der diesjährigen Tour de France ab. Alle Mannschaften, die auf den Etappensieg und/oder den Gesamtsieg aus waren, zeigten sich vorne. Je näher das Ziel kam, um so mehr schien das Tempo zeitweilig zuzunehmen. Trotz Regen und Kälte (16 Grad).

Weitere Stürze

Während die zweite Gruppe immer weiter in Rückstand geriet, krachte es ca. 25 Kilometer vor Amiens im hinteren Teil des ersten Feldes. Ein Massensturz, in den auch Thibaut Pinot verwickelt war. Doch alle Fahrer konnten das Rennen wieder aufnehmen und nach und nach versuchen, zur ersten Gruppe aufzuschließen.

Greipel findet die Lücke

Vorne belauerten sich die Teams, so dass es keinen Ausreißversuch mehr gab. Zunächst sorgte Etixx-Quick Step für die Tempoverschärfung, dann Giant Alpecin, dann Lotto-Soudal. Das Hinterrad von Cavendish war besonders begehrt. 300 Meter vor dem Ziel war Greipel eingeklemmt und es sah nicht so aus, als könnte er noch eine Lücke finden. Alexander Kristoff eröffnete, Arnaud Démare an seinem Hinterrad. Greipel kam erst in der zweiten Reihe. Und löste sich dann, nahm die Außenbahn und schoss gleichsam an der Konkurrenz vorbei. Nur Sagan schien folgen zu können, kam aber nicht mehr an den Deutschen heran. Platz zwei für ihn und dies auch im Kampf ums Grüne Trikot. Cavendish wurde Dritter vor Kristoff, Boassan Hagen und Degenkolb.

Wieder kommentierte TV-Moderator Gérard Holtz den erneuten Sieg von Greipel auf seine Art: „Chapeau. Wunderbar.“

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