Péraud stürzt im Training
Der Tag beginnt sehr schlecht für Jean-Christophe Péraud, der am Ende der letzten Abfahrt der heutigen Strecke stürzt, als er diese im Training heute Morgen zum letzten Mal abfährt. Der Fahrer von AG2R La Mondiale verletzt sich an der rechten Schulter, aber beschließt trotz einer leichten Fraktur, die sofort festgestellt wird, an den Start zu gehen.
Westra übernimmt die Führung
Svein Tuft, dem diese Strecke zwischen Embrun und Chorges weniger liegt als der Kurs am Mont-Saint-Michel, wo er im Zeitfahren Sechster wurde, gibt die erste Referenzzeit vor, braucht aber fast eine Stunde für die 32 km. Jonathan Hivert liefert eine viel bessere Zeit ab, darf sich aber nur wenige Minuten im Glanz des Führenden sonnen, denn Marcel Kittel braucht 6’’ weniger als er. Kittels Zeit wird wiederum von Stuart O’Grady unterboten, der seinerseits von Lieuwe Westra verdrängt wird, der sich mit einer Zeit von 54’02’’ und einer mittleren Geschwindigkeit von 35,53 km/h länger an der Spitze halten kann.
Izaguirre schlägt Westra
Die Besonderheit der Strecke lässt sich an den Rivalen ablesen, die auf der Startrampe Platz nehmen: Der geradlinige Rouleur Alessandro De Marchi hat vor allem durch seinen Sieg im Nachbarort Risoul bei der Dauphiné von sich reden machen und schafft es dank seiner Vielseitigkeit, bis auf 13’’ an Westra heranzukommen, während der ausgewiesene Spezialist Tony Martin die Zeit des Niederländers um 37’’ verfehlt. Der Fahrer, der als Nächstes die Führung übernimmt, bestätigt dies, denn Jon Izaguirre, der sich bei Euskaltel als Gelegenheits-Rouleur und guter Bergfahrer etabliert hat, unterbietet Westras Zeit um vier Sekunden.
Van Garderen und dann Regen
Die erste herausragende Leistung liefert Tejay Van Garderen, der sich dank seines wiedergefundenen Antritts einem Schnitt von 36 km/h nähert und die taktische Entscheidung trifft, bei km 20 das Rad zu wechseln, um den schnelleren Teil der Strecke mit einem Spezialrad in Angriff zu nehmen. Der Amerikaner rundet seine Strategie und seine Leistung mit etwas Glück ab, denn er kommt so gerade eben ins Ziel, bevor der Regen einsetzt.
Purito in Höchstform
Aber der einsetzende Regen hilft schließlich Van Garderen nicht, da die Hauptakteure der Gesamtwertung wieder auf relativ trockenen Straßen starten. Alejandro Valverde hinterlässt großen Eindruck, als er die Zeit von Van Garderen um 1’21’’ unterbietet, aber die nachfolgenden Fahrer liefern noch solidere Zeiten ab. Außer Jean-Christophe Péraud, der trotz seines Wagemuts infolge eines zweiten Sturzes am heutigen Tag – zwei Kilometer vor dem Ziel – aufgeben muss. Joaquim Rodriguez hingegen zeigt sich bei diesem Zeitfahren von seiner besten Seite und verbucht im Ziel 20’’ weniger als Alejandro Valverde. Aber letztlich entscheidet sich die Etappe zwischen Alberto Contador und Chris Froome, die im Ziel beide an Purito vorbeiziehen. Der Kapitän von Saxo-Tinkoff ist nur eine Sekunde schneller, aber beim Gelben Trikot fällt der Unterschied markanter aus: Er ist 9’’ besser als Contador. Die beiden Fahrer führen die Gesamtwertung an, da Bauke Mollema seinen Platz auf dem Podium infolge einer unzureichenden Leistung (11.) räumen muss. Froome hingegen baut seinen Vorsprung leicht aus: 4’34’’.
Etappenrückblick
17 Juli 2013
- 17:46
Froome ohne mit der Wimper zu zucken
Tour de France 2013 | Etappe 17 | Embrun > Chorges