Dan Martin im Licht, Sky im Schatten

Tour de France 2013 | Etappe 9 | Saint-Girons > Bagnères-de-Bigorre

Die Garmin-Sharp wollen dabei sein
Diese zweite Etappe in den Pyrenäen schien maßgeschneidert für eine starke Ausreißergruppe zu sein, zu der zahlreiche Anwärter sich zu Recht berufen fühlten. Die Fahrer der Garmin-Sharp-Mannschaft haben sich dabei besonders zielstrebig gezeigt, angefangen bei David Millar und Jack Bauer, die etwa zehn Kilometer an der Spitze verbracht haben, bevor sie bei km 21 wieder gestellt wurden. Zu Beginn dieser abwechslungsreichen Etappe haben Angreifer wie Van Garderen, Chavanel, Rolland oder Plaza ihr Glück versucht. Doch nach einer erheblichen Tempoerhöhung von Team Sky gleich beim Anstieg zum Col de Portet d’Aspet sollte letztlich ein aus Arnold Jeannesson und Dan Martin gebildetes Duo den Gipfel in führender Position erreichen.
Porte abgehängt
Die beiden Fahrer sind dann auf der Abfahrt von einer größeren Gruppe gestellt worden. 14 Fahrer sollten daraufhin den zweiten Anstieg des Tages in Angriff nehmen: Morabito, Rolland, Jeannesson, Hernandez, Losada, Trofimow, J.Izaguirrre, Nieve, Cartroviejo, Costa, Plaza, Hesjedal, Danielson, D. Martin und Mederel. Hinter ihnen aber hat die Sky-Mannschaft eine Aussortierung gestartet, der sie letztlich selbst zum Opfer fallen sollte. Denn Evans und Van Garderen sollten zwar schon früh auf dem Weg zum Col de Menté abgehängt werden, doch Richie Porte ist in der Folge ebenfalls dem Tempo zum Opfer gefallen, das darauhin von der Movistar-Mannschaft vorgegeben wurde. Der Zweitplatzierte in der Gesamtwertung hat seinen Kapitän 5 km vom Pass alleine weiterziehen lassen müssen. Froome sah sich daraufhin gezwungen, bei den multiplen Attacken mitzugehen, die Movistar gestartet hat, insbesondere mit Valverde und Plaza.
Froome von Movistar attackiert
Bei diesen Bewegungen konnte Froome immerhin Contador abhängen. Im Anschluss an den Col de Menté sollte aber auf der Abfahrt progressiv ein Zusammenschluss um die ursprüngliche Gruppe zustande kommen. In aufeinander folgenden Wellen hat sich die Gruppe ums Gelbe Trikot erweitert, vorne aber haben fünf Fahrer den Anstieg zum Col de Peyrsesourde in Angriff genommen: De Gendt, De Clercq, Hesjedal, Bardet und Rolland hatten zu dem Zeitpunkt 40’’ Vorsprung auf drei Verfolger, Bakelants, Vichot und Geschke, dann 1’10’’ auf die Gruppe ums Gelbe Trikot. In diesem Anstieg haben die Teamgefährten von Valverde das Kommando übernommen, um Richie Porte auf Abstand zu halten. Am Gipfel, an dem De Gendt noch überraschend Rolland den ersten Platz abgejagt hat, hatte der Australier einen Rückstand von 3’.
Bardet antizipiert
Simon Clarke, der genau wie Bakelants im Anstieg zum Peyresourde in die Führungsgruppe vorgestoßen war, hat sein Glück mit einem Alleingang an der Verpflegungsstelle versucht. Diese Kraftanstrengung hat es ihm ermöglicht, den Gipfel des Col de Val Louron in führender Position zu erklimmen, während Richie Porte weiterhin vergeblich versucht hat, seinen Rückstand auf die Gruppe ums Gelbe Trikot wettzumachen. Clarke sollte danach aber von De Clercq, Rolland und Bardet in der Abfahrt eingeholt werden, doch der Druck wurde immer stärker, da dieses Quartett am Fuße des Anstiegs zur Hourquette d’Ancizan nur noch 20‘‘ Vorsprung hatte. Das war aber zu wenig nach dem Geschmack von Romain Bardet, der daraufhin einen Tempovorstoß gesetzt hat. Doch angesichts des von Movistar vorgegebenen Tempos konnte der junge Fahrer aus der Auvergne nur 2 Kilometer länger als seine Mitausreißer standhalten.
Dan Martin kontert Quintana
Die Movistar-Mannschaft hat weiterhin das Tempo vorgegeben: ihr kolumbianischer Kletterer Nairo Quitana hat auf den 5 letzten Kilometern des Anstiegs eine Offensive gestartet, letztlich war aber erst der Konter von Dan Martin erfolgreich. Der Sieger von Lüttich-Bastogne-Lüttich hat die Hourquette in Begleitung von Jakob Fuglsang mit 35’’ Vorsprung auf den ebenfalls inspirierten Wouter Poels und 45’’ auf die Gruppe ums Gelbe Trikot passiert. In der Sturmfahrt hinunter nach Bagnères-de-Bigorre hat Michal Kwiatkowski sich abgesetzt, um zum Führungsduo aufzuschließen, jedoch ohne Erfolg. Im Finale wurde die Jagd abwechselnd von den Fahrern von Movistar und Belkin geführt, doch Fuglsang und Dan Martin hatten 5 km vor dem Ziel immer noch 35’’ Vorsprung. Die beiden Rivalen haben dann auf dem letzten Kilometer den Sprint ausgetragen. Ans Hinterrad von Fuglsang geheftet, hat Dan Martin bis zu den letzten zweihundert Metern geschickt taktiert, um dann seinen Angriff zu setzen und seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France einzufahren.

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