Lefèvre attackiert im Alleingang _ Einen Platz beim Ausreißversuch des Tages zu ergattern, verlangt den Angreifern zuweilen einiges an Mühe ab. So mancher Fahrer will sich an einem Abenteuer bei der Fahrt nach Toulouse beteiligen, angefangen bei den sieben Kandidaten des ersten Kilometers (Frischkorn -TSL-, Cheula -BAR-, Rosseler -QST-, Riblon -ALM-, Terpstra -MRM-, Vaugrenard -FDJ- und Augé -COF-), die nach nur 3 km an der Spitze abgefangen werden. Mehrere Gruppen von noch größerem Kaliber setzen sich danach ab, ohne das Peloton jedoch abschütteln zu können. Nach 35 Rennkilometern setzt sich Laurent Lefèvre im Alleingang in der Côte de Macarou ab. In seiner Spur dürfen sich dann drei Fahrer auf seine Verfolgung begeben : Txurruka (EUS), Riblon (ALM) und dann Pineau (BTL) holen ihn bei km 84 ein. _ _ Crédit Agricole und Rabobank in der Nachführarbeit _ Zu viert kann die Arbeit erfolgreich fortgesetzt werden : die Ausreißergruppe erreicht einen maximalen Vorsprung von 5’15’’ bei km 110. Die Situation verschlechtert sich dann aber rapide, als sich die Fahrer von Crédit Agricole - und mit ihnen vom Team Rabobank - 60 km vor dem Ziel an die Nachführarbeit machen. Auf weniger als 20 km sehen Laurent Lefèvre (BTL), Jérôme Pineau (BTL), Amets Txurruka (EUS) und Christophe Riblon (ALM) ihren Vorsprung dahin schmilzen, der beim Sprint in Rabastens nur noch 50’’ beträgt. _ _ Ausreißer unter Kontrolle _ Um die Verwirrung eines frühzeitigen Zusammenschlusses zu vermeiden, drosseln die Mannschaften der Sprinter genau so abrupt wieder das Tempo und halten dabei die Ausreißer an der kurzen Leine. Die Annäherung hat aber bereits weitere Angreifer inspiriert, wie etwa Niki Terpstra (MRM), der einen letztlich nicht von Erfolg gekrönten Gegenangriff unternimmt. 25 km vor dem Ziel kämpfen die Ausreißer weiterhin um ihre 50“ Vorsprung, bleiben aber vor allem unter Kontrolle. Die Situation bleibt unverändert bis 13 km vor dem Ziel, woraufhin Txurruka in Begleitung von Pineau noch einmal das Tempo anzieht und sich absetzt. _ _ Cavendish überwältigend _ Die beiden letzten Ausreißer leisten noch einige Kilometer lang Widerstand, müssen sich aber 3,5 km vor dem Ziel dem Peloton fügen. Die Vorbereitung des Massensprints wird daraufhin eingeleitet, und erneut sind die Fahrer vom Team Columbia in vorderster Front zu sehen, diesmal im Auftrag von Cavendish. Unter der roten Flamme liegen aber noch die Anzieher von Gert Steegmans an der Spitze. Der Belgier zieht 500 m vor der Ziellinie auch als erster Fahrer den Endspurt an. Die Reaktion von Cavendish, dem neuen Juwel der Weltspitze im Sprint, ist überwältigend. Auf weniger als 200 m überholt er all seine Rivalen und überquert die Ziellinie ohne Widerstand mit mehreren Längen Vorsprung.
Etappenrückblick
12 Juli 2008
- 17:28
Die Bestätigung von Cavendish
Tour de France 2008 | Etappe 8 | Figeac > Toulouse