Als Teil ihrer Strategie zur Minderung ihres CO2-Fußabdrucks setzt die Tour de France die Philosophie „VRK“ um: Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.

 Die erste CO2-Bilanz der Tour de France wurde bei der Auflage von 2013 erstellt. Es ging darum, den CO2-Fußabdruck des Rennens zu bewerten und objektiv zu messen, um die einige Jahre zuvor begonnenen ersten Umweltmaßnahmen rational und ehrgeizig fortzuführen.

Wir haben 2021 eine neue Bilanz erstellt und dabei die gleiche Methode wie 2013 angewandt. Der Vergleich zeigt, dass die Emissionen gegenüber 2013 um nahezu 40% gesenkt wurden und sich auf 216.388 t CO2-Äquaivalent über die drei Umfänge belaufen.

Wie bei anderen Sportereignissen macht der Teil der Bilanz, der den Zuschauern vor Ort und den Fernsehzuschauern zuzuschreiben ist, den Löwenanteil aus.

Ein weiterer Faktor, der in der Bilanz nicht erscheint, sind die Kampagnen zur Breitenkommunikation, die die Tour de France im Rahmen ihres Programms „Riding into the Future“ durchführt. Dabei setzt sich die Tour de France aktiv dafür ein, alle zu ermutigen, das Fahrrad ihren Alltag einzubauen, denen es möglich ist, und so ihre eigene Ökobilanz im Alltag zu verbessern.

Die Tour de France wird auch in den nächsten Jahren eine gezielte Strategie zur Senkung ihrer direkten und indirekten Emissionen verfolgen, indem sie insbesondere alle ihre Stakeholder ermutigt, in Sachen Mobilität zunehmend nachhaltiger zu werden.

Die verbleibenden Direktemissionen der Tour de France (Organisation, Teams, Partner, Medien) werden jedes Jahr vollständig durch Programme kompensiert, die dem CO2-Label („Label Bas Carbone“) des französischen Umweltministeriums unterstehen.

Für das Jahr 2021 wurden drei Einrichtungen ausgewählt, um Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen, die mit der Strecke des laufenden Jahres und/oder legendenumwobenen Stätten zusammenhängen, an denen das Rennen zu Gast ist:

  • Centre National de la Propriété Forestière (Nationales Zentrum für Waldbesitz)
  • Breizh Biodiv, bretonische Umweltschutzstiftung
  • Kommunalverwaltung von Bédouin zu Füßen des Mont Ventoux 

 Centre national de la Propriété Forestière (CNPF)

Fünf Programme unter dem „CO2-Label“, die vom französischen Umweltministerium validiert und entlang der Strecke der Tour de France 2021 umgesetzt werden.

Neben der Bindung von CO₂ bieten diese Maßnahmen weitere Zusatzvorteile:

  • Einsatz lokaler Arbeitsplätze bei der Umsetzung der Maßnahmen
  • Nachhaltige Bewirtschaftung (die Eigentümer gehören dem PEFC an)
  • Erhalt der Böden (Bekämpfung der Erosion…)
  • Erhalt und Einführung von Artenvielfalt
  • Verbesserung der Umwelt des Gebiets, Erhöhung des Waldanteils … 

 1 – Pluneret im Herzen des Nationalparks des Golfs von Morbihan (56 - Morbihan)

3. Etappe der TDF 21 – Lorient > Pontivy. Entfernung zur Strecke: 1,5 km.

Wiederaufforstung eines Walds, der 2017 durch den Sturm Zeus zerstört wurde, mit fünf Baumarten.

Planung: etwa 1.100 Jungpflanzen.

© 3. Etappe der TDF 21 – Lorient > Pontivy.
© 3. Etappe der TDF 21 – Lorient > Pontivy. Entfernung zur Strecke: 1,5 km.

 2 – Montigné-le-Brillant im Departement Mayenne in der Nähe von Laval (53 - Mayenne)

5. Etappe der TDF 21 - Changé-Laval Espace Mayenne.

Entfernung zur Strecke: 10 km.

Aufforstung von Wiesen, die zum Aufbau eines Walds im Departement mit dem drittniedrigsten Waldanteil Frankreichs (Waldanteil 8%) vorgesehen sind.

Planung: 4.500 Jungpflanzen.

© 5e étape du TDF21 - Changé-Laval Espace Mayenne.

 3 – Sallanches (74 – Haute-Savoie)

9. Etappe der TDF 21 – Cluses > Tignes Wiederaufforstung eines Walds, der durch den Sturm am 1. Juli 2019 zerstört wurde.

Planung: etwa 3.000 Jungpflanzen.

© 9. Etappe der TDF 21 – Cluses > Tignes.

 4 – Col de Montségur (09 – Ariège)

14. Etappe der TDF 21 – Carcassonne > Quillan

Wiederaufforstung eines Walds, der durch den Sturm im Dezember 2019 zerstört wurde.

Planung: etwa 7.200 Jungpflanzen.

Diese Maßnahme liegt zu Füßen der Katharer-Burg Montségur, historisches Denkmal und geschützte Stätte.

© 14. Etappe der TDF 21 – Carcassonne > Quillan.
© Der aufzuforstende Wald ist vom Berg von Montségur und von der Katharer-Burg Montségur, die als historisches Denkmal eingestuft wurde, zu sehen und liegt mitten in einer geschützten Stätte.

 5 – Gelos in der Nähe von Pau (64 – Pyrénées Atlantiques)

18. Etappe der TDF 21 – Pau > Luzardiden

Wiederaufforstung eines Kastanien-Niederwalds, der immense Waldschäden aufweist: Planung: etwa 1.500 Jungpflanzen.

Zusätzlicher Vorteil – Bildung: Die Schüler der Schule, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Maßnahme liegt, helfen bei der Pflanzung der Schonung mit.

© 18. Etappe der TDF 21 – Pau > Luzardiden.
© Der Pfeil zeigt die Strecke der Tour an. Die Parzellen sind rot eingezeichnet.

 Breizh Biodiv (unter Schirmherrschaft der Fondation pour la Nature et l’Homme – Stiftung Natur und Mensch):

Die folgenden drei Umweltsponsoring-Maßnahmen werden im Zusammenhang mit dem Tour-Auftakt in der Bretagne unterstützt:

  • ONF – (Gesamte Bretagne) Pflanzprogramm für Bauholz / Kohlenstoffsenken:

Nachhaltige Verbesserung der Artenvielfalt auf Waldweiden zur dauerhaften Umsetzung guter Bewirtschaftungs- und Bodennutzungsmethoden. Das Projekt soll die Vielfalt dieser Weiden insgesamt verbessern, indem eine Bestandsaufnahme der bestehenden Praxis vorgenommen und an jede Situation angepasste Lastenhefte vorgeschlagen werden, die den Anforderungen der Artenvielfalt besser genügen. Die Bewirtschaftungsvorschläge können die Viehdichte, die Beweidungsphasen auf den Parzellen, die Mähzeitpunkte oder auch die Umsetzung von Fördermaßnahmen als Ersatz für das Forstmulchen oder die Nichtbewirtschaftung beinhalten.

  • Verein Ilot de Kergaher (56 - Morbihan in Nähe von Lorient) – Biodiversität im Wald:

In der Nähe des Freizeitzentrums von Kergaher in Guidel im Küstenhinterland wird ein agroforstwirtschaftliches Baumprojekt umgesetzt, das junge Menschen für die Artenvielfalt sensibilisieren und bewaldete Bereiche schaffen sollen, die als Heimstatt neuer ökologischer Nischen dienen. Wiederherstellung des Teichs im Freizeitzentrum für Kinder, die als Tagesgäste, zum Unterricht im Grünen, Unterricht am Meer und zum Ferienlager kommen. Dem Teich fehlt es an natürlichem Licht und er ist voller Unrat... Er bietet außerdem wunderbares pädagogisches Anschauungsmaterial.

  • Office de Tourisme Destination Fougères (35 – Ile-et-Vilaine) – Programm „Bäume in der Stadt“ / Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel:

Maßnahme als Teil eines größeren Projekts mit dem Namen ESPRIT D’ACCUEIL BRETON (Bretonische Gastfreundschaft), das 2015 gestartet wurde. Die Aktion „Ein gepflanzter Apfelbaum für jedes gemietete Ferienhaus“ hat zum Ziel, die Feriengäste bei der Wahrung der Artenvielfalt in der Region und bei ihrer Anpassung an den Klimawandel mit in die Pflicht zu nehmen. Das Ziel besteht darin, den Feriengästen das Thema der Biodiversität spielerisch näherzubringen: Sie mieten ein Ferienhaus und pflanzen dafür einen Apfelbaum.

 

 Kommunalverwaltung von Bédouin (84 – Vaucluse)

Wiederaufforstung bestimmter Parzellen im Wald von Bédouin (größter Zedernwald Europas) an der Südflanke des Mont Ventoux.

Projekt unter Trägerschaft der Kommunalverwaltung und Umsetzung durch ONF und CNPF. Planung: 2.960 Jungpflanzen.