Schon die zweite Etappe der Tour ist eine echte Herausforderung für das Peloton. 209 hügelige Kilometer mit möglicherweise entscheidenden Richtungswechseln vom Landesinnern an die Küste erwarten die Fahrer auf der Strecke von Laurin-Planque nach Boulogne-sur-Mer.
Dabei fängt die Etappe scheinbar harmlos an. Erst nach über 100 km die erste Schwierigkeit mit einem Berg der 4. Kategorie, der Côte de Cavron-Saint-Martin etwas mehr als 100 m über dem Meeresspiegel. Dann weitere 50 km bis zur Sprintwertung in Enocq, wo die Fahrer unweit von Le Touquet Paris-Plage und seinem fast 11 km langen Strand an der Opal-Küste schon das Meer riechen können.
Schweres Finale
Danach ist Schluss mit lustig, folgen doch bis zum Ziel in Boulogne-sur-Mer noch drei Berge mit teilweise giftigen Rampen: zwei der dritten und ein weiterer der vierten Kategorie. 30 km bis zum Ziel nach dem Geschmack angriffslustiger Fahrer - wie Tadej Pogacar. Die Côte du Haut Pichot mit einer durchschnittlichen Steigung von 9,4 % und die Côte de Saint-Etienne-au-Mont mit im Schnitt knapp 11 % auf nicht einmal 1.000 m, werden manchem Sprinter den Zahn ziehen und die Trikotvergabe nach dem ersten Tag womöglich durcheinander wirbeln. So wird es auch für den Träger des Gelben Trikots, Jasper Philipsen, schwer werden, die Führung zu verteidigen. Schön für sein Team, dass es mit Mathieu Van der Poel dennoch einen Hoffnungsträger für die Etappe und die Übernahme von Gelb dabei hat.
Favoriten, aufgepasst!
Die Favoriten für den Gesamtsieg müssen jedenfalls auf der Hut sein, wenn einer ihrer Konkurrenten etwas im Schilde führt. Soudal Quick-Step (Remco Evenepoel) und Red Bull-Bora-hansgrohe (Primoz Roglic, Florian Lipowitz) dürfen sich hierbei besonders angesprochen fühlen. Eigentlich sollten die Abstände trotz der insgesamt zu absolvierenden 2.164 Höhenmetern im Ziel dennoch nicht zu groß sein. Die Fahrer, die sich vorne behauptet haben, müssen sich auf einen Bergaufsprint zum Ziel einstellen.
