Noch ist nichts entschieden

Die gestrige Etappe zum Dach der Tour oberhalb von Courchevel sorgte für Veränderungen im Gesamtklassement - sogar bei den Zeitabständen auf den ersten vier Plätzen. Der Kampf um Platz 3 und das Weiße Trikot ist nach dem gefährlich gesunkenen Abstand zwischen Lipowitz und Onley noch nicht entschieden. Auch das verspricht für die zweite Alpen-Etappe eine Auseinandersetzung um Sekunden und Plätze. 

Am späten gestrigen Abend wurde entschieden, die Etappe nach La Plagne nicht über den Col des Saisies zu führen. Grund ist der Ausbruch einer Rinderkankheit in einer Herde am Col des Saisies. Dadurch wird die Gesamtstrecke der Etappe auf 95 km verkürzt. Für den Kampf um die Gesamtwertung, das Weiße und vor allem das Bergtrikot ändert sich daurch natürlich so einiges. 

Start eine Stunde später 

Die zweite und letzte Alpen-Etappe startet eine Stunde später als vorgesehen um 14.30 Uhr in Albertville, der Olympia-Stadt der Winterspiele 1992. Das Ziel in La Plagne gehörte damals zu den Sportstätten. Nach einer 7 km langen neutralisierten Phase begeben sich die Fahrer in Richtung D925, wo der offizielle Start erfolgen wird. Kurz vor Beaufort (bei km 52,4 der Originalstrecke) kehrt das Rennen dann auf die ursprüngliche Route zurück.

Drei schwere Anstiege bleiben übrig

Der schwere Teil des Tages beginnt mit 12,6 km à 7,7 % auf engen Straßen steil nach oben zum Col du Pré - der erste der beiden Berge der Ehrenkategorie. 12 km später wartet schon der Cormet de Roselend, der als Berg der 2. Kategorie nochmal gut 200 m höher ist als der Pré. Den Gipfel erreichen die Fahrer nach 5,9 km à 6,3 %. Ein Doppelpack anspruchsvoller Steigungen mit brutalen Rampen. Es folgt eine fast 40 km lange, kurvenreiche und auf nicht immer gutem Straßenbelag volle Aufmerksamkeit verlangende Abfahrt, ehe vor dem letzten Berg letzte Kräfte mobilisiert werden müssen. Denn der Anstieg zur Bergankunft in La Plagne auf 2.052 m wird den Fahrern noch einmal alles abverlangen. Dorthin muss über 19,1 km mit im Schnitt 7,2 % geklettert werden.

Lipowitz: „Wieder ein superharter Tag“

Hier endet die diesjährige Fahrt durch die Alpen. Trotz der verkürzten Strecke kann es durchaus zu nennenswerten Zeitabständen kommen. Die gestrige erste Alpen-Etappe hat gezeigt, dass die Berge nicht die geringste Schwäche verzeihen. Deshalb sollte das Finale für den deutschen Hoffnungsträger Florian Lipowitz nicht wieder „voller Qualen“ und die letzten beiden Kilometer nicht wieder „zur Hölle“ werden, wie Lipowitz am ARD-Mikrofon sagte. Gestern wurde er für seinen Mut nicht belohnt. Ob er heute defensiver unterwegs sein wird, um sein Weißes Trikot zu sichern? Gelb wird trotz erneuter Attacken von Vingegaard & Co voraussichtlich nicht in Gefahr geraten. Was vermutlich auch für das gepunktete Leibchen, das ebenfalls Pogacar trägt, und das Grüne Trikot von Milan gelten wird.

TOUR DE FRANCE 1984 - ETAPE  LA PLAGNE/MORZINE  - Laurent Fignon -
TOUR DE FRANCE 1984 - ETAPE LA PLAGNE/MORZINE - Laurent Fignon - © PRESSE SPORTS

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