Für die einen eine willkommene Pause nach den großen Strapazen der ersten Woche, für die anderen ein ungeliebter Rhythmus-Wechsel vor der Fortsetzung des Rennens. Nach den ersten neun Etappen mit drei Trägern des Gelben Trikots aus drei Mannschaften - Simon Yates (UAE), Jai Hindley (BOH) und Titelverteidiger Jonas Vingegaard (TJV) - , dem erwarteten Schlagabtausch zwischen den Favoriten aber auch mit sieben sturzbedingten Ausfällen startet die Tour heute in die zweite Rennwoche. Und bleibt nach dem ersten Ruhetag noch im Land der Vulkane. Ein gemütliches Comeback ist bei dem Kurs jedoch nicht vorgesehen.
Nach der begeisternden Etappe am Sonntag mit dem legendären Anstieg zum Puy de Dôme, führt die Route im Gebiet der Vulkane in der Region Auvergne-Rhône-Alpes über 167,2 hügelige Kilometer. Begonnen wird in Vulcania, einem den erloschenen Vulkanen gewidmeten Themenpark, westlich von Clermont Ferrand. Das Ziel liegt nach dem Überqueren von fünf Bergen mit insgesamt 3.100 Höhenmetern - 4 mal 3. Kategorie und einmal 2. - in Issoire an der A 75, der mautfreien Autobahn im Zentralmassiv. Schon kurz nach dem Start heißt es klettern: 4,8 km mit einer Steigung von im Schnitt 4,7 %. Bei Kilometer 7 muss der Col de la Moréno überquert werden. 20 km weiter die nächste Prüfung, der Col de Guéry, ebenfalls 3. Kategorie: 7 km à 5 %. Sind da schon Ausreißer auf und davon?
Sprinten oder/und klettern
Sollten die schnellsten Männer noch vorne dabei sein, können sie nach 60 km bei Le Mont- Dore weitere Punkte im Kampf um das Grüne Trikot sammeln, das derzeit auf den Schultern von Jakob Philipsen sitzt. Aber ausruhen ist nicht. Denn sofort heißt es wieder klettern - 6 km à 6,3 % auf den Col de la Croix Saint-Robert in 1.451 m Höhe 2. Kategorie. Danach gehts bergab - 14 km und schon steigt das Terrain hin zum dritten Berg der 3. Kategorie an: 3 km mit im Schnitt 5,9 % zur Côte de Saint-Victor-la-Rivière. Dann wieder eine längere Talfahrt, ehe zum 5. und letzten heutigen Berg erneut geklettert werden muss, der Côte de la Chappell-Marcousse, 6,5 km à 5,6 %. Von da knapp 30 km abwärts zum Ziel in Issoire.
Ideal für Baroudeure
Eine Strecke, die vor allem Kraftprotzen unter den Ausreißern entgegen kommt - zu schwer für die Sprinter, nicht selektiv genug für die Favoriten im Gesamtklassement. Und final Downhill lang genug, um evtl. Rückstände wieder zufahren zu können. Insgesamt Ideal für Baroudeure. Aus deutscher Sicht könnte der Parcours Simon Geschke oder Georg Zimmermann entgegenkommen.