Für wen wird die Etappe Nr. 7 zur Glückszahl?

Nach dem Doppelpack von Tadej Pogacar und dem Trikottausch von Wout van Aert von Gelb zu Grün gestern träumen die Mitfavoriten für den Gesamtsieg vermutlich heute davon, dem bereits in Führung liegenden Titelverteidiger bei der bergigen Etappe über 176,4 km Probleme bereiten zu können. Doch so souverän wie der Träger des Trikots des besten Jungprofis auch in diesem Jahr seine Vormachtstellung demonstriert, könnte der Schlussanstieg mit bis zu 24 % für den ein oder anderen zum Alptraum werden. 

© Ville de Tomblaine
Mountain landscape: Overlooking view from the Gazon du Faing on the Forlet Lake in the Vosges Mountains in summer, Vosges, France.
Mountain landscape: Overlooking view from the Gazon du Faing on the Forlet Lake in the Vosges Mountains in summer, Vosges, France. © Getty

Nach den Straßen im hügeligen Ardennen-Terrain des Departement Meurthe-et-Moselle werden in der zweiten Hälfte der Etappe die Straßen in den Vogesen für Hochspannung bei den Fans und bereits für Anspannung bei den Fahrern sorgen, bevor es am Wochenende immer höher hinauf ins Hochgebirge geht. Gestartet wird in der Gemeinde Tomblaine nahe Nancy. Auf den ersten rund hundert Kilometern u.a. über Lunéville mit dem berühmten Schloss steigt die Strecke langsam an - noch kein Problem für die Sprinter. Auf den letzten 80 Kilometern müssen sie aber Farbe bekennen, wenn das Terrain weiter ansteigt bergauf bereits bis zur Sprintwertung in Gérardmer (676 m). Danach müssen die 172 Profis die Kletterpartie fortsetzen. Zunächst über den Col de Grosse Pierre (3,1 km à 6,4 %), einen Berg der 3. Kategorie in fast 1.000 m Höhe. Nach kurzer Abfahrt wartet der nächste Berg der 3. Kategorie: der Col des Croix (3,2 km à 6,3 %). 

Für Pogacar nach 2020 in bester Erinnerung 

Der Höhepunkt der 7. Etappe bleibt dem Schlussanstieg zur Super Planche des Belles Filles in 1.140 m Höhe mit bis zu 24 Steigungsprozenten vorbehalten. Und damit am Ende der ersten Tour-Woche ein absoluter Höhepunkt der 109. Großen Schleife. Noch sind die Abstände zwischen den Favoriten nach dem an der Spitze liegenden Slowenen im Gelben Trikot gering. Das könnte sich heute ändern. Andererseits hat der zweifache Tour-Sieger gerade hier für eine Sensation gesorgt, als er beim Zeitfahren nach La Planche des Belles Filles am vorletzten Tag der Tour 2020, wegen der Corona-Pandemie im September, seinem Landsmann Primoz Roglic das schon sicher geglaubte Gelbe Trikot abnahm. „Es ist und bleibt für mich ein magischer Ort in meiner persönlichen Geschichte… Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, werde ich definitiv versuchen, dort wieder zu gewinnen“, sagte Pogacar vor dem Tour-Start. 

Mythisch wie der Mont Ventoux, Alpe d’Huez…

2019 feierte der Belgier Dylan Teuns auf der Super Planche seinen Debütsieg bei der Tour de France. Wirklich große Namen stehen auf der Siegerliste: Chris Froome, Vincenzo Nibali, Fabio Aru und eben 2020 Tadej Pogacar. Jetzt steht der Anstieg, der schon zur Reihe mythischer Anstiege wie dem Mont Ventoux, Alpe d’Huez oder dem Tourmalet gezählt wird, wieder auf dem Programm. Insgesamt sind über sieben Kilometer mit im Schnitt knapp neun Steigungsprozenten zu bezwingen. Wie 2019 ist der Zielstrich in La Super Planche des Belles Filles, also auf der Schotterstraße nach dem eigentlichen Anstieg mit bis zu 24 extremen steilen Prozent. Ob Lokalmatador Thibaut Pinot den Fluch dieses Berges in seiner Heimat endlich besiegen kann? Zuletzt hat der Sieger auf dem Tourmalet 2019 ansteigende Form gezeigt. Damals noch mit Chancen auf die Gesamtwertung. Diesmal interessieren ihn eher Etappensiege…

07/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 6 - Binche / Longwy (219,9km) - POGACAR Tadej (UAE TEAM EMIRATES)
07/07/2022 - Tour de France 2022 - Etape 6 - Binche / Longwy (219,9km) - POGACAR Tadej (UAE TEAM EMIRATES) © A.S.O./Pauline Ballet

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