Bergauf, bergab, insgesamt hügelige und kurvige 204,5 km müssen die Fahrer heute meistern. Vergleiche zu den Ardennen-Klassikern des Frühjahrs drängen sich bei der fünften Etappe von Lorient nach Quimper in der Bretagne auf. Das dürfte nach dem Mannschaftszeitfahren wieder ein ganz besonderer Härtetest für die verbliebenen 173 Fahrer werden.
Eine kleine Referenz an den Vorjahrsträger des Bergtrikots Warren Barguil, der aus Hennebont - nur einen Katzensprung von Lorient entfernt - stammt. Zu Beginn geht es durch Concarneau - dies auch zu Ehren des beliebten früheren französischen Radsport-Kommentators Jean-Paul Ollivier. Nach den drei Sprintetappen 1, 2 und 4 haben die Streckenchefs den Fahrern insgesamt zehn Hügel in den langen Weg gestellt. Drei der dritten und zwei der vierten Kategorie. D.h. fünf Berge haben Auswirkungen auf die Bergwertung. Und natürlich auf das gesamte Feld, das bisher weitgehend in Sprinterteams und die auf Gesamtwertung fahrende Mannschaften geteilt war. Dennoch war es bisher für alle Teilnehmer alles andere als ein Sonntagsausflug. Und es geht knifflig weiter.
Knackiges Finale Richtung Quimper
Von den über 200 Kilometern müssen die Fahrer mehr als die Hälfte schwere Anstiege und kurvenreiche Abfahrten bewältigen. Die Route folgt auf den letzten 40 Kilometern der Tour de Finistère. Streckenchef Gouvenou warnt vor allem vor der schweren Côte Menez Quelerc’h, 45 km vor dem Ziel, und dann vor dem besonders schweren Finale, bei dem die Ziellinie am Ende eines knackigen Anstiegs mit bis zu 13 Prozent liegt. Hinzu kommt, dass die sehr schmalen Straßen nach Quimper noch einmal die totale Konzentration erfordern. Wer hier eine Panne hat, wird ohne Chance auf den Sieg sein. Die Sprinter dürften kaum in die Entscheidung eingreifen. Schon eher die Spezialisten für die Klassiker wie Valverde, Alaphilippe, Jungels und Gilbert. Oder vielleicht doch Weltmeister Sagan?
