Marcel Kittel mit Höchstgeschwindigkeit auf Platz 1

Tour de France 2017 | Etappe 6 | Vesoul > Troyes


Gemütlicher Auftakt der Sprinter-Etappe in Vesoul. Vom Start weg preschten drei Fahrer nach vorne: Tour-Neuling Vedard Laengen (UAE), der erfahrenere Perrig Quemeneur (Direct Energie) und Frederik Backaert (Wanda). Dahinter in wachsendem Abstand das Feld, bei dem sich früh Vertreter der Sprinterteams auf den ersten Plätzen zeigten. Wachsam blieb das Team Sky unmittelbar dahinter. Während im Rennen wenig los war und die ersten beiden Rennstunden mit jeweils 39,8 km absolviert wurden, steppte insbesondere in den Ortschaften der Bär: Im reizvollen Städtchen Langres schien trotz hochsommerlicher Temperaturen der ganze Ort auf den Beinen und an der Strecke. Den einzigen Wertungspunkt an der Cote de Langres, einem Berg der 4. Kategorie nach 69 km Alleinfahrt des Trios, sicherte sich Quemeneur - zu wenig, um das Gepunktete Trikot angreifen zu können. Der Vorsprung stieg zwischenzeitlich auf vier Minuten, nach 115 km betrug er nur noch zweieinhalb Minuten. Offensichtlich wollten die Sprinter die Drei nicht zu weit weglassen.

Das Spiel mit der Zeit

Mit den Temperaturen - inzwischen bei 37 Grad - stieg der Wasserkonsum und der Abstand zwischen den Ausreißern und dem Feld, das immer noch von Fahrern der Sprinterteams gefolgt von Team Sky angeführt wurde. Die 3. Stunde des Rennens war die bisher schnellste mit 41 Sachen. Einer der wenigen Höhepunkte war ein von einer Bö auf die Straße gewehter Sonnenschirm, um den die Fahrer im Hauptfeld drumherum fuhren. Den einzigen Zwischensprint und damit 1.500 € für die Mannschaftskasse gewann Baeckart vor Laengen und Quémeneur. Im Peloton war einmal mehr Arnaud Démare am schnellsten, vor Michael Matthews und André Greipel. Marcel Kittel schien sich für den Schlusssprint geschont zu haben. Der Vorsprung der Fluchtgruppe schmolz 77 km vor Troyes auf eineinhalb Minuten, um anschließend wieder anzuwachsen. Ein zu früher Zusammenschluss sollte vermieden werden - der Ausreißversuch blieb unter Kontrolle des Hauptfeldes.

Für Pichon bleibt es beim Versuch

Nach der Cote de la colline Sainte-Germaine, wo erneut Quémeneur den einen Wertungspunkt einheimste, startete Laurent Pichon aus dem Hauptfeld heraus eine Attacke. Er konnte den Vorsprung des Trios zunächst halbieren, die enorme Hitze raubte ihm jedoch den nötigen Punch, um zu ihnen aufschließen zu können - die Anziehungskraft des kräftesparenden Peloton war zu groß. Zumal die Helfer der Sprinter den Abstand bei der Annäherung an das Finale im Rahmen hielten. Doch die Drei verteidigten ihren Vorsprung mit durchschnittlich etwas über 41 km/h. 20 km vor dem Ziel lag er bei 65 Sekunden. Zehn Kilometer weiter blieb nach über einer 210 km langen Flucht eine halbe Minute. Seitenwind und Gewitterwolken bedrohten die Schlussphase auf zwischenzeitlich mal engeren Straßen. Die Ausreißer, von denen der Norweger Laengen die Auszeichnung „kämpferischster Fahrer“ erhielt, wehrten sich nach Kräften.

Kittels unwiderstehlicher Antritt

Auf jetzt wieder breiten Straßen das Finale. Noch vier Kilometer und noch 11 Sekunden Vorsprung für das Trio. Einen Kilometer weiter waren sie eingeholt. Jetzt ging es ums Ganze. Noch schien André Greipel in bester Position, dann kam Démare auf der rechten Seite nach vorne. Doch wieder wie schon in Lüttich sprintete Kittel unwiderstehlich an allen vorbei und sicherte sich mit deutlichem Vorsprung seinen zweiten Sieg in diesem Jahr, sein elfter Erfolg insgesamt, womit er mit Greipel gleichzog. Der erkämpfte sich als Tagesdritter zum dritten Mal einen Podiumsplatz. Démare verteidigte mit seinem zweiten Platz das Grüne Trikot. Froome behielt Gelb und Aru das Gepunktete.


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