Der lauf der Geschichte

Der Grand Départ in Düsseldorf gibt uns die Möglichkeit, uns dem von der Tour de France beschrittenen und durch Generationen von Fahrern geprägten Weg zuzuwenden. Félix Lévitan und Jacques Goddet beispielsweise brauchten eine Vision, eine leuchtende Eingebung, um unsere Champions 1987 an den Fuß der Berliner Mauer zu führen. Auch Jean-Marie Leblanc, der Baumeister des unvergesslichen Ausfl ugs nach London anlässlich der Tour 2007, sandte ein starkes Zeichen. Auf halbem Weg, in Rouen, im Herzen der Stadt der 100 Kirchtürme, der Stadt von Jacques Anquetil, haben wir uns 1997 getroffen. Und müssen wir wirklich erwähnen, dass wir mit der Rückkehr nach Deutschland in gewisser Weise den 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge feiern?

Selbstverständlich vergessen wir darüber nicht die „kleine“ Geschichte; die unserer Trikots und unserer Champions; die unserer unvergesslichen Sprints und unserer Gipfel- Kämpfe. Und so nähern wir uns den Bergen des Landes mit der Absicht, den Mutigsten eine Bühne zu geben. Zum ersten Mal seit 1992 führt die Tour 2017 über die fünf großen Gebirgs- massive Frankreichs, und dabei bricht sie mit sämtlichen Gewohnheiten. Es ist weder eine Beleidigung für den unanfechtbaren Izoard, auf dem zum ersten Mal eine Etappenankunft stattfi nden wird, noch für die furchterregende Straße zwischen Pau und Peyragudes, wenn wir behaupten, dass die anspruchsvollste Etappe dieser Tour am Ende der ersten Woche im Jura stattfi nden wird. Extreme Steigungen werden sich vor den Fahrern aufbauen, und zwar so viele, dass sie sich wirklich austoben können.
Jetzt ist es an ihnen, Geschichte zu schreiben...