Das und der Beste kam zum Schluss: Peter Sagan

Tour de France 2017 | Etappe 3 | Verviers > Longwy

Nach 15 km war ein Sextett mit dem Kölner Nils Politt, Adam Hansen, Romain Hardy, Romain Sicard, Frédérik Backaert und Nathan Brown vorne. Bei der ersten Schwierigkeit des Tages, der Cote de Sart bei Kilometer 18, eroberte mit Nathan Brown (Cannondale) ein Teamkollege des in der Bergwertung führenden Taylor Phinney den einen zu vergebenden Wertungspunkt. Zwei Minuten später überfuhr das Feld den Berg der 4. Kategorie. Wenig später spektakulärer Wechsel von der Nationalstraße auf den Rennkurs von Spa-Francorchamps, den die Fahrer mit 70 Sachen unter ihre Räder nahmen. Bei Arnaud Démare wurde die Spitzengeschwindigkeit von 87,62 km/h gemessen. Im Feld kontrollierte vor allem die Armada von Team Sky den Abstand zu den Ausreißern, der auch nach 50 Kilometern um die zwei Minuten schwankte. Der Schnitt nach der ersten Rennstunde: 41,2 km.

Luxemburg empfängt die Tour

Bei der Einfahrt nach Luxemburg das gleiche Bild. Vorne die Sechs, um die zwei Minuten dahinter das Feld mit je einem Fahrer von Bora, Dimension Data und Sunweb an der Spitze gefolgt vom gesamten Team Sky. Zehn Kilometer vor dem einzigen Zwischensprint begannen sich die Sprinterteams zu platzieren, nachdem die Durchschnittsgeschwindigkeit in der zweiten Stunde unter 40 Sachen gefallen war. Wieder war ein Deutscher beim Sprint der Schnellste: Nils Politt sicherte sich Platz 1 und 20 Punkte. Im Feld 1:50 später hatte Cavendish bei den Schnellsten der Schnellen die Nase vorn; André Greipel und Marcel Kittel begnügten sich mit den Plätzen elf und 13 bzw. mit fünf und drei Punkten. Bei der anschließenden Verpflegungskontrolle pendelte sich der Vorsprung der Sechs wieder bei zwei Minuten ein.

Brown erobert virtuelles Bergtrikot

Mittlerweile näherte sich der Sixpack nach 100 km der Flucht der zweiten Bergwertung des Tages, der Cote de Wiltz, ebenfalls 4. Kategorie. Diesmal war Nils Politt vorne und beschleunigte anschließend nur gefolgt von Nathan Brown weiter. Das Duo hatte rasch einen Vorsprung von mehr als 20, später 30 Sekunden. In der Anfahrt zur Cote d'Eschdorf, einem Berg mit fast 10 % Anstieg konnte sich Brown absetzen und mit deutlichem Vorsprung vor Politt zwei Punkte gegenüber einem für den Deutschen einheimsen - und wurde damit neuer virtueller Träger des Bergtrikots, das er seinem Mannschaftskameraden Phinney auszog. In der Abfahrt kam es zum erneuten Zusammenschluss des Sextetts. Das Feld überquerte den Berg vier Minuten später - der größte heute erreichte Vorsprung. Kein Wunder, lag der Schnitt der 3. Stunde doch bei „nur“ 38,2 km.

Politt lässt abreißen

80 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung der sechs Ausreißer auf 2:30 gesunken, 20 Kilometer weiter betrug er nur noch 60 Sekunden. Und aus dem Sextett wurde ein Nonett: De Gendt, Périchon und Calméjane setzten einen erfolgreichen Konter, so dass ab Kilometer 57 neun Fahrer an der Spitze waren. Doch auch das währte nicht lange, weil die drei hinzugekommenen Fahrer - vor allem De Gendt - das Tempo erhöhten. Nur Hardy - wie Périchon von Fortuneo - konnte von der ursprünglichen Fluchtgruppe mitgehen. Alarm bei AG2R, als Romain Bardet, nach einem Defekt wieder an das Feld herangeführt werden musste. An der Spitze weiter ein Quartett. Die übrigen Flüchtigen waren inzwischen vom Feld aufgesogen worden. Auch Nils Politt, der bis dahin ein starkes Rennen gefahren war.

Tour wieder im Mutterland angekommen

Mit dieser Konstellation ging es ins Heimatland der Tour, nach Frankreich. 30 Kilometer noch, knapp eineinhalb Minuten trennten die Vier von dem jagenden Feld. So nach und nach zollten die verbliebenen Ausreißer ihren Anstrengungen Tribut. Erst Hardy, dann De Gendt, dann Périchon. Übrig blieb Lilian Calméjane (Direct Energie), der die vorletzte Bergwertung, die Cote de Villers-la-Montagne, mit geringer werdendem Abstand zum Feld als Erster überquerte. Die Spannung stieg im gleichen Maße wie sein Vorsprung schmolz - noch 13 Kilometer und nur noch eine halbe Minute. Drei Kilometer weiter und das Feld hatte auch den letzten Ausreißer gestellt. Lohn war die Auszeichnung „kämpferischster Fahrer“. Das Finale wartete und mit ihm ein Anstieg auf bis zu 11 %!

Sagan überragend

Die Vorbereitung des Schlussanstiegs von 1,6 km hatte längst begonnen. Ganz stark Marcus Burkhardt, der Deutsche Meister 2017, für seinen Kapitän Peter Sagan, der sich lange versteckte. Denn vorne sah es nach einem Erfolg des anderen Favoriten Greg von Avermaet aus. Dann rutschte Sagan im Finish noch aus den Pedalen und behielt doch die Power, um das Rennen mit einem Tigersprung nach Hause zu fahren. Nur Michael Matthews, der sich soviel vorgenommen hatte, kam außen noch auf. Doch es reichte nur zu Platz 2. Dritter wurde Dan Martin vor van Avermaet. Ein königlicher Sprint endete mit dem Sieg des Weltmeisters, der wieder einmal seine Klasse unter Beweis stellte. Thomas behielt Gelb, Kittel Grün. Das Bergtrikot hatte Brown taktisch geschickt erobert; Weiß wechselte von Küng auf Latour (AG2R).



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