Unglaublicher Cavendish

Tour de France 2016 | Etappe 6 | Arpajon-sur-Cère > Montauban

Schon bei Kilometer drei gelang der erste Ausreißversuch. Erneut war ein Fahrer vom Team Bora-Argon 18 beteiligt, wieder war es Jan Barta. Sein Begleiter der Japaner Yukiya Arashiro vom Team Lampre. Erfreulicherweise waren am Start in Arpajon-sur-Cère noch alle 198 Teilnehmer dabei. Die äußeren Bedingungen auf der Fahrt nach Montauban: sehr warm und wenig Wind. Die Ausreißer hatten nach dem ersten Drittel der 190 Kilometer rund dreieinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld. Auch bei der ersten Schwierigkeit des Tages, dem Anstieg auf den Col des Estaques, einem Berg der 3. Kategorie, änderte sich das Bild nicht. Deshalb nutzte das französische Fernsehen die Gelegenheit, eine Verbindung zwischen dem abendlichen EM-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich und der Konkurrenz der deutschen (Greipel, Kittel, Degenkolb) und französischen Fahrer (Coquard) herzustellen. Barta überquerte als Erster den Berg und kassierte zwei Bergpunkte, für den Zweiten blieb noch ein Punkt übrig. Bei inzwischen mehr als vier Minuten Vorsprung. Am nächsten Berg lagen die beiden Ausreißer bereits über fünf Minuten vor dem Feld. Den einzig zu vergebenden Bergpunkt nahm Arashiro sozusagen im Vorbeifahren mit. Schon wartete der Zwischensprint des Tages auf die Fahrer.

Coquard vor Kittel...

Bei der Anfahrt sank der Vorsprung unter die 5-Minuten-Marke – die Sprintvorbereitung hatte begonnen. Vorne genügte Barta eine kurze Tempoverschärfung, um als Erster über die Linie zu sprinten. Bei den Topsprintern sah das ganz anders aus. Der Schnellste war Bryan Coquard vor Michael Matthews, Peter Sagan und Marcel Kittel. Cavendish und Greipel ließen die Konkurrenten gewähren. Was aus der Sicht des Hauptfeldes auch für die Ausreißer galt. Kurz vor dem letzten Hindernis des Tages, dem zweiten Berg der 3. Kategorie, der Côte de Saint-Antonin-Noble-Val, war der Vorsprung der beiden allerdings auf um eine Minute gesunken. Bei 31 Grad hatte der bisherige Etappenverlauf viel Kraft gekostet. Dennoch sprintete Jan Barta zum Berg und heimste weitere zwei Punkte vor seinem Fluchtkameraden Arashiro (1 Punkt) ein.

Nur ein Trikotwechsel möglich
 
Aber ihre vier bzw. drei Punkte bedeuteten keine Gefahr für den Berg-Besten Thomas de Gendt (13 Punkte). Auch das Gelbe Trikot war nicht in Gefahr. Aber das Grüne könnte am Abend auf anderen Schultern ruhen... 22 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht trotz aller Anstrengungen für Barta und Arashiro vorbei. Längst wurde der Schlusssprint vorbereitet. Erstmals zeigte sich Direct Energie an der Spitze des Feldes. Am Ende nutzte es nichts. Wieder holte sich Mark Cavendish nach einem teilweise unübersichtichen Sprint den Sieg, klar vor Marcel Kittel und Daniel Mclay, der erstmals unter den ersten Drei einer Etappe auftauchte. Ein Zielfoto war dieses Mal nicht notwendig. Coquard wurde Neunter, Greipel 15., Degenkolb 16. Sagan muss als Sechster sein Grünes Trikot an Cavendish abgeben. Greg Van Avermaet geht auch morgen in Gelb an den Start der siebten Etappe.

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