Sagan stürmt ins Gelbe Trikot

Tour de France 2016 | Etappe 2 | Saint-Lô > Cherbourg-en-Cotentin

Zweite Etappe unter ganz anderen Bedingungen: Ständiger Regen und demzufolge nasse Strassen begleiteten die Fahrer vor allem auf der ersten Hälfte der welligen 183 Kilometer von Saint-Lô nach Cherbourg-en-Cotentin. Ansonsten mehrere Déja-Vus: Wieder eine vierköpfige Ausreißergruppe, wieder mit zwei Bora-Argon-Fahrern, wieder mit Paul Voß, dem Träger des Bergtrikots, diesmal mit seinem Teamkameraden Cesare Benedetti sowie Jasper Stuyven (TFS) und Vegard Breen (FVC). Wieder war Alberto Contador in einen Sturz verwickelt, ausgelöst durch einen Defekt eines Fahrers; wieder musste er sein Rad wechseln.

Voß erneut auf der Flucht

Paul Voß hatte bei den ersten drei Bergwertungen – jeweils der vierten Kategorie – nicht den gleichen Punch wie am Vortag. Stattdessen war Jasper Stuyven zweimal erfolgreich und egalisierte somit die Punktzahl von Voss. Die Entscheidung über den Träger des Bergtrikots würde damit erst am Ende der Etappe fallen, wo ein Berg der dritten Kategorie zu erklettern war. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel hatten die Vier an der Spitze über sechs Minuten Vorsprung. Erfreulicherweise hatte sich das Wetter in der Normandie gebessert.

Das Feld wartet lange

Beim Zwischensprint im malerischen Portbail hatten die vier Spitzenreiter kein Interesse am Wettbewerb – ganz im Gegenteil zu den Sprintassen im Hauptfeld. Wieder hatte Greipel die schnellsten Beine vor Kittel, Kristoff, Sagan und Cavendish. Das Profil änderte sich leicht, die Straßen wurden enger, kurviger und welliger – eigentlich typisch für Eintagesklassiker. Lange hielten die Vier den Vorsprung bei über vier Minuten. Selbst als Benedetti abreißen lassen musste – ca. 24 Kilometer vor dem Ziel – schien das Feld nicht wirklich ernst zu machen. Erst ca. 15 Kilometer vor Cherbourg trat vor allem BMC heftig in die Pedale, die Drei hielten jedoch erfolgreich dagegen.

Große Gewinner und große Verlierer

Stuyven löste sich derweil von seinen Fluchtkollegen. Allein an der Spitze sah es nach einer Sensation mit einem unerwarteten Sieger und neuen Träger des Gelben Trikots aus. Doch am Teufelslappen jagte das Feld heran und buchstäblich auf den letzten Metern sprintete Peter Sagan zum Sieg und ins Leader-Trikot knapp vor Julian Alaphilippe, der wenige Meter zuvor schon wie der Sieger ausgesehen hatte und sich immerhin mit dem Weißen Trikot trösten darf. Dritter wurde Alejandro Valverde. Der übermächtige Sieger konnte damit erstmals in seiner Karriere das Gelbe Trikot erobern – und zugleich das Grüne des Punktbesten. Stuyven blieb am Ende die Auszeichnung als kämpferischster Fahrer und das Bergtrikot.

Doch es gab auch zwei Verlierer des Tages: Contador verlor 47 Sekunden auf den Tagessieger; Richie Porte auf Grund eines technischen Defekts in der Schlussphase sogar 1:45 Minute.

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