16 deutsche Fahrer machen sich auf in das härteste Eintagesrennen für Radprofis. Vom Start weg gibt es Attacken, doch erst bei km 75 formiert sich eine Gruppe, die sich richtig vom Rest des Feldes absetzen kann. Darin vertreten unter anderem Matthew Hayman (Orica Greenedge). Die Gruppe kann ihren Vorsprung auf bis zu 3’50’’ ausbauen, dabei profitiert sie von einem Sturz im Kopfsteinpflaster-Abschnitt von Maing. Eine Verfolgergruppe bildet sich, angeführt von Tony Martin und Tom Boonen (beide Etixx-Quick Step). Die Top-Favoriten des Tages, Fabian Cancellara (Trek Segafredo) und Peter Sagan (Tinkoff), werden zurückgeworfen. Ihr Rückstand wächst durch die beeindruckende Arbeit von Tony Martin an der Spitze der Verfolgergruppe.
Cancellara und Sagan durch Stürze zurückgeworfen
Im legendären Wald von Arenberg hat die Ausreißergruppe 2’45’’ Vorsprung auf die Gruppe um Tony Martin. Weitere 1’15’’ dahinter folgen Cancellara und Sagan. Die Gruppen nähern sich an, doch weitere Stürze machen die Siegchancen für Sagan und Cancellara, den es in Mons-en-Pévèle erwischt, zunichte.
Die Spitze rückt zusammen
Währenddessen schafft die Verfolgergruppe unter Leitung der Mannschaft Lotto-Jumbo den Anschluss an die Führenden. Nach und nach wird die Gruppe kleiner und besteht bald nur noch aus zehn Fahrern, darunter Boonen, Hayman, Heinrich Haussler (IAM) und Marcel Sieberg (Lotto-Soudal). Tony Martin muss seiner Nachführarbeit Tribut zollen und fällt zurück. „Es unglaublich“, gibt er nach seinem Debüt bei Paris-Roubaix zu Protokoll, „wie man sich eigentlich ganz gut fühlen kann und innerhalb von fünf Kilometern zieht es dir den Stecker raus.“
Stannard führt Selektion herbei
30 km vor dem Ziel liegt eine Gruppe um Sagan und Marcus Burghardt (BMC) 30’’ hinter der Zehner-Gruppe. Doch ihr Rückstand wächst. Ian Stannard (Sky) verkleinert die Führungsgruppe mit einem brutalen Antritt in Camhpin-en-Pévèle, nur fünf Fahrer bleiben an der Spitze übrig. Auch Marcel Sieberg wird rund 15 km vor dem Ziel zurückgeworfen und kann nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen. Stannard, Boonen, Hayman, Vanmarcke (Lotto-Jumbo) und Boasson-Hagen (Sky) fahren gemeinsam ins Velodrom von Roubaix ein.
Hayman sprintet Bonnen aus
Matthew Hayman, 37 Jahre alt und gerade von einem Armbruch genesen, zeigt Mut und zieht den Sprint früh an. Dem fünffachen Roubaix-Sieger Tom Boonen fehlen auf den letzten Metern die Körner, um den Australier noch einzufangen. Er wird Zweiter, gefolgt von Ian Stannard. Auf Platz sechs landet der Deutsch-Australier Heinrich Haussler, Marcel Sieberg wird starker Siebter.
Matthew Hayman ist damit der zweite Australier nach Stuart O’Grady im Jahr 2007, dem ein Sieg bei Paris-Roubaix gelingt.