Kaum hatte Tour-Direktor Christian Prudhomme die Etappe freigegeben, schon wurde attackiert. Es dauerte wenige Kilometer, da lagen 29 Fahrer in Front. Da sich auch der Neunte des Gesamtklassements, Tony Galoppin, nach vorne gewagt hatte, ließ das Hauptfeld nicht locker und setzte nach. Aus der Gruppe attackierten daraufhin 12 Fahrer und bildeten die neue Spitze um Peter Sagan, Simon Geschke und Marco Haller. Galoppin gab auf, 12 weitere Fahrer um Thomas Voeckler und Daniel Teklehaimanot verfolgten die Spitze über viele Kilometer. Der Abstand zum Hauptfeld wuchs derweil auf rund sechs Minuten.
Sagan holt sich die Sprintwertung
Die Jagd der verschiedenen Gruppen und ständiger Rückenwind in der Anfangsphase sorgten für ein enormes Tempo. In der ersten Stunde wurden 53,6 km zurückgelegt! Fortan ging es jedoch etwas ruhiger weiter. Das Hauptfeld gab sich mit den Ausreißern zufrieden, vorne fuhr die zweite Gruppe nach der Sprintwertung zur ersten Gruppe auf. Peter Sagan holte sich zuvor die volle Punktzahl im Zwischensprint und baute seine Führung in der Punktwertung auf André Greipel und John Degenkolb aus.
Peloton 20 Minuten zurück
23 Fahrer nahmen die erste Bergwertung des Tages am Col de Cabre von der Spitze aus in Angriff. Über 12 Minuten nach dieser Gruppe folgte das Hauptfeld. Rafael Maja stürzte im Anstieg, konnte aber mit Schmerzen weiterfahren. Erster am Col de Cabre wurde Serge Pauwels. Auf der Abfahrt erfolgten erste Attacken von Peter Sagan, der die Gruppe sprengen wollte. Das gelang ihm nicht, dafür konnte Adam Hansen einen kleinen Vorsprung herausfahren. Bald erhielt er mit dem Österreichischen Meister Marco Haller einen Begleiter. Die beiden konnten eine Minute auf die Verfolger herausfahren. Das Peloton hingegen hatte zu diesem Zeitpunkt den Kampf um den Etappensieg komplett aufgegeben und erlaubte sich 20 Minuten Rückstand.
Starke Attacke von Plaza Molina
Im Anstieg zum Col de Sabres änderte sich die Situation vorne: Das Spitzenduo wurde eingeholt, dafür konnte sich Ruben Plaza Molina absetzen. Die Verfolger schauten ich zu lange an und der Spanier brachte seinen Vorsprung ins Ziel, verfolgt von Peter Sagan, der zum fünften Mal bei dieser Tour Zweiter wurde. Simon Geschke erreichte das Ziel nach einem starken Rennen als Vierter.
Nibali holt auf, Thomas fliegt ab
Dahinter attackierten sich die Favoriten. Vincenzo Nibali konnte der Gruppe um Froome 15“ abnehmen und verbesserte sich im Gesamtklassement auf Rang acht. Auf der Abfahrt ein Schreckmoment, als Warren Barguil in einer gefährlichen Kurve Geraint Thomas abschoss. Der Brite konnte zum Glück weiterfahren und erreichte das Ziel nach der Gruppe um Froome. Großer Verlierer des Tages war Tony Galoppin. Erst durfte er nicht in die Ausreißergruppe, dann verlor er über drei Minuten auf die Konkurrenten im Gesamtklassement und rutschte aus den Top Ten.
