Das Gepunktete für Lobato
Für Chris Froome hat die Tour noch vor dem realen Start mit einem Sturz ohne Folgen begonnen, von dem er eine leichte Schürfwunde am Knie davongetragen hat. Gleich nach dem Erreichen von Kilometer Null hat sich eine erste Ausreißergruppe vom Peloton abgesetzt, angeführt von Jérôme Cousin (Fra-EUC), gefolgt von Juan Jose Lobato (Spa-EUS), Lars Boom (Hol-BEL), Juan-Antonio Flecha (Spa-VCD) und Cyril Lemoine (Fra-SOJ). Die fünf Angreifer sind jedoch vom Hauptfeld recht eng im Zaum gehalten worden, wobei die Teams Omega Pharma Quick Step, Argos-Shimano und Lotto-Belisol den Abstand bei etwa drei Minuten gehalten haben. Dieser Druck sollte Juan Jose Lobato nicht daran hindern, sich zum Ende des Sprints am Gipfel des Anstiegs von Sotta das Gepunktete Trikot zu sichern. Zu diesem Zeitpunkt lag der Vorsprung auf das Hauptfeld immer noch bei 3‘, was zu ersten Anzeichen der Entmutigung unter den Fahrern an der Spitze führte.
Jérôme Cousin will nicht aufgeben
In einer ersten Phase in der Nähe der Verpflegungsstelle (km 100) haben die Ausreißer das Tempo gedrosselt, bis der Vorsprung auf 30‘‘ geschrumpft ist. Jérôme Cousin hat aber nicht ans Aufgeben gedacht und seine Bemühungen im Alleingang fortgesetzt. Doch das Peloton hat die Annäherung als verfrüht erachtet und den vier anderen zwischengelagerten Ausreißern Gelegenheit geboten, sich neuerlich zu motivieren. Die Fünfergruppe hat sich dann neuerlich an der Rennspitze gebildet, als noch 96 Kilometer zu fahren waren. Dieses Mal haben die Mannschaften der Sprinter den Angreifern etwas mehr Marge gelassen, doch ihr maximaler Vorsprung sollte dennoch 4‘15‘‘ nicht überschreiten.
Greipel fährt sich warm
Beim Zwischensprint haben die nach der Durchfahrt der Ausreißergruppe noch verbleibenden 10 Punkte für den 6. Platz den Appetit der Kandidaten auf das Grüne Trikot geweckt, die dort eine erste Auseinandersetzung ausgetragen haben. Bei diesem ‚Aufwärmtraining‘ hat sich André Greipel als schnellster Fahrer erwiesen, vor Mark Cavendish und Peter Sagan. Diese Bewegung hat das Peloton wieder näher auf die Ausreißer aufrücken lassen, die nach dem Rückfall von Juan Jose Lobato ins Peloton nur noch zu viert weiter an der Spitze gefahren sind. Diese Gnadenfrist sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn Cousin, Boom, Flecha und Lemoine wurden dann 37 km vor dem Ziel wieder vom Hauptfeld geschluckt.
Zwei Stürze auf zehn Kilometern
Im Peloton gab es dann zunächst eine Tempoerhöhung, bis dann ein Konsens gefunden wurde, um das Tempo wieder zu drosseln, zumindest übergangsweise. Etwa zwanzig Kilometer vor dem Ziel ist dann aber wieder neuerliche Nervosität eingetreten, die auch prompt 12 Kilometer vor dem Ziel zu einem Sturz geführt hat, bei dem insbesondere Hesjedal und Dennis unter den Leidtragenden waren. Die Blockade der Ziellinie durch einen Mannschaftsbus hat dann die Rennleitung gezwungen, in aller Dringlichkeit eine Zielankunft unter der 3-km-Banderole vorzusehen. Schließlich konnte das Fahrzeug doch noch entfernt werden, wodurch die ursprüngliche Ziellinie wieder ihren Zweck erfüllen konnte. Zwischenzeitig aber hat ein neuerlicher Sturz 4 Kilometer vor der Ziellinie die ernsthaftesten Anwärter auf den Etappensieg aus dem Rennen gebracht, wie etwa Peter Sagan und Mark Cavendish. Unter der Roten Flamme hat sich Nicki Terpstra von der Gruppe der verbliebenen Fahrer abgesetzt, um einen Alleingang zu versuchen. Die restlichen Sprinter der Gruppe konnten aber wieder zu ihm aufschließen, woraufhin sich Marcel Kittel auf der letzten Geraden als stärkster Sprinter durchgesetzt hat.
Etappenrückblick
29 Juni 2013
- 17:50
Kittel zum Ersten
Tour de France 2013 | Etappe 1 | porto_vecchio > Bastia