Sturz bei km 35
Trotz eines flotten Auftakts des Pelotons tritt Dave Zabriskie (Usa-GRS) kräftig genug in die Pedalen, um bei km 5 aus dem feld auszuscheren. Zwei Kilometer weiter gesellen sich Davide Malacarne (Ita-EUC), Romain Zingle (Bel-COF) und Karsten Kroon (Hol-STB) zu ihm. In einer ersten Phase gewährt das Peloton einen Zeitabstand von rund vier Minuten unter der Aufsicht der Formation RadioShack-Nissan. Nach einem Sturz bei km 35 kommt es zu einer Verlangsamung Vor allem die Teamkapitäne wie Jean-Christophe Péraud, Robert Gesink, Alejandro Valverde und Sandy Casar sind betroffen, aber auch der Mann der Stunde: Andre Greipel.
Goss vor Cavendish beim Zwischensprint
Der Zwischenfall hilft den Ausreißern, die bei km 72 ihren maximalen Zeitabstand von 6’50’’ verbuchen. Dann beginnt die Verfolgungsjagd mit der Unterstützung der Teams Lampre-ISD, Orica-GreenEdge und Lotto, und mit Abstrichen Argos-Shimano. Beim Zwischensprint, wo Matt Goss zum ersten Mal Mark Cavendish das Nachsehen gibt und nebst Rang fünf noch elf Punkte einfährt, weist das Feld nur noch einen Rückstand von 2’50’’ auf.
Drei Aufgaben, und gescheiterte Kapitäne
Ein neuerlicher Sturz zieht vor allem Andre Greipel in Mitleidenschaft und stört das Peloton im einzigen Wertungsanstieg des heutigen Tages, wo David Zabriskie den Zähler kampflos ergattert. Nachdem das Feld wieder beisammen ist, kommt es zu einer Tempoverschärfung, die den Ausreißern kaum eine Chance lässt. Ihr Polster 30 Kilometer vor dem Ziel beträgt nur noch eine Minute. Unmittelbar vor den letzten 25 Kilometern ereignet sich der massivste Sturz des Tages, der mehrere Kapitäne wie Fränk Schleck, Janez Brajkovic, Pierre Rolland, Alejandro Valverde, Lieuwe Westra und Ryder Hesjedal in arge Bedrängnis bringt. Sie müssen sich hinter dem peloton eine Verfolgungsjagd liefern, während sich das restliche Feld an die vier Ausreißer heransaugt. Drei weitere Fahrer sind von den Folgen des Sturzes noch drastischer betroffen: Thomas Danielson (Usa-GRS), Davide Vigano (Ita-LAM) und Mikel Astarloza (Esp-EUS) müssen verletzungsbedingt aufgeben.
Kein Hattrick für Greipel
Die Hoffnungen der Ausreißer werden drei Kilometer vor dem Ziel zunichte gemacht, obschon Zabriskie das Abenteuer im Alleingang bis unter den Teufelslappen fortsetzt. Dann deutet alles darauf hin, dass der Tempozug von Lotto-Belisol einmal mehr in der Lage ist, Andre Greipel zum Sieg zu geleiten. Aber Peter Sagan, der ohne eigenes Zugpferd genau das Hinterrad des deutschen Sprinters gewählt hat, holt auf den letzten 200 Metern alles aus sich heraus und überflügelt den „Gorilla“. Sagan durchkreuzt damit Greipels Hattrick-Absichten und feiert selbst seinen dritten Tageserfolg bei der Tour 2012.
Etappenrückblick
6 Juli 2012
- 17:41
Sagan unersättlich
Tour de France 2012 | Etappe 6 | Épernay > Metz